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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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scheißegal. Mir machte nur das Hier und Jetzt Sorgen.
    Der Jasager seufzte, als er seine scharlachrote
    Krawatte lockerte und den Kragen aufknöpfte.
    Schweißperlen liefen ihm übers hochrote Gesicht. Er wies mit dem Daumen hinter sich in Richtung Sundance.
    »Ziehen Sie jetzt mit diesem Mann los, um das Tonband und alles sonstige Material zu holen, das Sie über dieses Unternehmen zu haben behaupten, und ich sehe zu, was ich tun kann, um Ihren Arsch zu retten.«
    »Nicht zu machen, Sir.«
    Seine Haltung versteifte sich. Er war kurz davor
    durchzudrehen. »Nicht zu machen, Sir?«
    Ich fand, das liege auf der Hand, aber ich wollte nicht respektlos wirken. »Tut mir Leid, Mr. Frampton, aber ich muss sicherstellen, dass Sie sich die Sache mit mir nicht doch anders überlegen.« Ich riskierte ein Lächeln.
    »Ich bin gern am Leben. Ich verstehe, weshalb die
    Scharfschützen liquidiert werden mussten. Ich möchte mich nur nicht zu ihnen gesellen.«
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    Der Jasager ging neben mir in die Hocke, sodass
    unsere Augen sich auf gleicher Höhe befanden. Er gab sich alle Mühe, den Zorn zu beherrschen, der sein
    Gesicht puterrot anlaufen ließ.
    »Ich will Ihnen mal was sagen, Stone. In meiner
    Abteilung ändert sich einiges. Ich stelle einen neuen ständigen Kader auf, und es dauert nicht mehr lange, bis alle Nieten ausgesondert sind. Leute wie Sie hören dann zu existieren auf.« Er wusste, dass ich ihn vorläufig in der Hand hatte. Mit mühsam beherrschter Wut in der
    Stimme fragte er gefährlich leise: »Sie haben immer nur Schwierigkeiten gemacht, nicht wahr?«
    Ich wandte den Blick ab, versuchte eingeschüchtert zu wirken … und war es auch ein wenig. Aber leider fiel mein Blick dabei auf einen großen, frisch ausgedrückten Pickel unterhalb seiner Kragenlinie. Das gefiel ihm nicht. Er stand abrupt auf und stürmte aus dem Raum.
    Sundance warf mir einen drohenden Blick zu und folgte ihm.
    Ich versuchte mitzubekommen, was die vier draußen
    in der Garage murmelten, aber die Stimmen waren zu
    leise. Einige Sekunden später wurden Autotüren
    zugeschlagen, das Garagentor öffnete sich, und der
    Mercedes stieß rückwärts auf die Straße hinaus. Das Tor knallte wieder auf den Beton, und danach herrschte
    Stille.
    Außer in meinem Kopf. Eine Hälfte erzählte mir, alles sei in Ordnung. Er würde auf keinen Fall riskieren
    wollen, dass die Wahrheit über dieses Unternehmen
    bekannt wurde. Die andere Hälfte erzählte mir, es sei 86
    ihm vielleicht egal, was ich vorgebracht hatte. Ich versuchte mir Mut zu machen, indem ich unser
    Gespräch nochmals durchging und mir einredete, zum
    richtigen Zeitpunkt auf die richtige Weise das Richtige gesagt zu haben. Aber dann gab ich auf. Es war zu spät, sich darüber Sorgen zu machen. Ich würde einfach
    abwarten müssen.
    Laufschuhe und Sundance kamen zurück. Ich sah auf,
    versuchte ihre Mienen zu deuten. Sie sahen nicht gut aus.
    Der erste Tritt zielte auf meine Brust. Mein Körper rollte sich reflexartig zusammen, aber Sundance’ Stiefel traf mich schmerzhaft am Oberschenkel. Unterdessen
    hatte ich mein Kinn angezogen, die Zähne
    zusammengebissen und meine Augen geschlossen. Mir
    blieb nichts anderes übrig, als mich ins Unvermeidliche zu fügen: wie ein Igel zusammengerollt, meine weiterhin gefesselten Hände vors Gesicht gehoben, um es
    möglichst zu schützen. Ich musste aushalten, was kam, und konnte nur hoffen, dass sie bald die Lust verlieren würden.
    Sie packten meine Füße und zerrten mich in die Mitte des Raums. Einer der Teebecher fiel klappernd auf den Fliesen um. Ich hielt meine Knie hochgezogen und
    wehrte mich mit aller Kraft dagegen, die Beine strecken zu lassen, um meinen Unterleib nicht schutzlos
    preiszugeben. Als ich zwischendurch ein Auge öffnete, konnte ich beobachten, wie ein Caterpillar-Stiefel meine Rippen traf. Ich zog das Kinn noch weiter an, um zu versuchen, meine Brust zu schützen. Das schien zu
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    funktionieren, aber der nächste Tritt traf meinen
    Hintern mit solcher Wucht, dass ich glaubte, mein
    Schließmuskel sei explodiert. Der Schmerz war beinahe unerträglich, und um ihn abzumildern, versuchte ich, meine Gesäßbacken zusammenzukneifen – aber dazu
    musste ich die Beine wieder etwas strecken.
    Die unvermeidliche Stiefelspitze bohrte sich in meinen Unterleib. Ich spuckte Gallenflüssigkeit. Der beißend saure Geschmack in Mund und Nase war fast schlimmer als die Fußtritte.

    Es war nach Mitternacht, und ich lag
    zusammengerollt wieder in

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