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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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sollte, aber das wäre zu riskant gewesen. Konnte ich es sehen, war es auch für die Insassen eines Autos sichtbar. Ich musste voraussetzen, dass sie wachsam waren und bei jedem ungewohnten Anblick misstrauisch wurden. Ich würde einfach die Augen offen halten und den Behälter finden müssen, sobald ich in Position war.
    Ich war noch dabei, mir zu überlegen, wie ich den Sprengsatz befestigen sollte, als ich hörte, wie vor dem Haus ein Automotor ansprang. Ich wandte mich diesem Geräusch zu. Was dort drüben passierte, war nicht zu erkennen. Ich sah keine Scheinwerfer, sondern hörte nur das Schnurren eines Automotors im Leerlauf.
    Ich musste handeln. Unter Umständen war dies meine einzige Chance.
    Ich ließ das Abschleppseil über einem Ast hängen und wäre fast aus mehreren Metern Höhe abgestürzt, als ich eilig hinunterkletterte. Ein Adrenalinstoß beflügelte mich, als ich mir mein Gewehr schnappte und damit zum Ende der Mauer zurücklief, während ich in verzweifelter Hast die Plastikfolie abriss, die Markierungen zu kontrollieren versuchte und mich unterwegs davon überzeugte, dass ich die Bereitschaftsmunition und meine Papiere noch hatte.
    Ich sank aufs rechte Knie, zog den Gewehrkolben an meine Schulter, sah durchs Zielfernrohr, atmete mehrmals tief durch, um meinem Körper vor dem Schuss Sauerstoff zuzuführen, und wischte mit Diet vermengten Schweiß aus meinen Augen, bevor ich die Waffe entsicherte.
    Ein älterer Kerl bewegte sich im Morgengrauen mit einer Zigarette im Mund zwischen den Fahrzeugen. Er trug Plastiksandalen, Fußballshorts und ein durchlöchertes dunkles Polohemd; in dieser Aufmachung war er damit beschäftigt, den eleganten schwarzen Lexus mit einem Fensterleder trocken zu wischen. Der Motor lief vermutlich wegen der Klimaanlage, was bedeutete, dass bald jemand mit diesem Wagen wegfahren würde.
    Ich sank auf den rechten Fuß zurück, stützte meinen linken Ellbogen aufs linke Knie und ließ den Gewehrkolben fest an der Schulter. So kontrollierte ich, ob das Zielgebiet in meinem Blickfeld lag.
    Ich hatte keine Schmerzen in der Wade mehr, spürte überhaupt nichts mehr, als ich mich geistig auf meine Aufgabe vorbereitete, indem ich mir vorstellte, wie die Zielperson das Haus verließ und zu dem bereitstehenden Lexus ging.
    Das Okular des Zielfernrohrs beschlug sich.
    Ohne das Gewehr abzusetzen oder das Zielgebiet aus den Augen zu verlieren, rieb ich die Feuchtigkeit mit einem Daumen und dem unteren Rand meines T-Shirts ab. Ich hoffte, dass die Sache ins Rollen kommen würde
    — und hoffte zugleich, dass sie das erst tun würde, wenn ich in einer besseren Position war.
    Der alte Knabe arbeitete sich mit dem Fensterleder gewissenhaft den Wagen entlang nach hinten. Dann wurde die hohe zweiflügelige Haustür geöffnet, und ich zielte auf einen Mann, dessen Gestalt der Kronleuchter von hinten beleuchtete. Mein Balkenvisier endete auf der Brust seines kurzärmeligen weißen Hemds, zu dem er eine gestreifte Krawatte trug: einer der Leibwächter, Robert oder Ross, jedenfalls der eine, der die Getränke geholt hatte. Er blieb auf der Schwelle stehen und sprach in sein Handy, während er nachsah, wie weit der Alte mit dem Wagen war.
    Mein Herz begann zu hämmern, dann machte meine Ausbildung sich bemerkbar. Ich kontrollierte meine Atmung, sodass mein Puls zurückging; ich blendete meine gesamte Umgebung aus und zog mich in meine eigene Welt zurück. Für mich existierte jetzt nur noch, was ich durchs Zielfernrohr sah.
    Der Leibwächter verschwand wieder im Haus, aber die Haustür blieb offen. Ich wartete mit dem Gewehr im Anschlag, hörte — fühlte — den Puls in meiner Halsschlagader, atmete kontrolliert und reicherte meinen Körper weiter mit Sauerstoff an. Falls ich dabei irgendetwas empfand, war es höchstens Erleichterung darüber, dass diese Sache nun hoffentlich bald abgeschlossen sein würde.
    Dann war er plötzlich da. Michael trat ins Freie, grünes T-Shirt zu Jeans, Stadtrucksack über einer Schulter, im Gespräch mit Robert und Ross lächelnd. Ich zielte so auf ihn, dass der Oberrand des Balkenvisiers mit seinem Brustbein abschloss, und nahm Druckpunkt.
    Scheiße ... Ein weißes Hemd trat zwischen uns.
    Ich hielt den Abzug leicht gedrückt, während ich der Vierergruppe mit dem Zielfernrohr folgte. Ich sah weiter einen Teil seines Gesichts, sah ihn weiter animiert reden und dabei lächeln. Nicht gut genug; dieses Ziel war zu klein.
    Im nächsten Augenblick versperrte mir ein

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