Nick Stone - 04 - Eingekreist
mein Gesicht umschwirrten. Ich überzeugte mich davon, dass ich die Machete mit der Schneide auf der richtigen Seite in der rechten Hand hielt. Dann holte ich tief Luft und sprang auf.
Er saß auf dem vorderen linken Kotflügel, kehrte mir den Rücken zu und hatte sein Gewehr links neben sich auf die Motorhaube gelegt. Er hörte mich, aber ihm blieb keine Zeit mehr, sich nach mir umzudrehen. Ich sprang bereits auf ihn zu; meine Oberschenkel prallten auf den Oberrand des anderen Kotflügels, und meine Füße befanden sich in der Luft. Meine rechte Hand beschrieb einen Bogen und drückte ihm die stumpfe Seite der Machete an die Kehle. Dann packte meine linke Hand die Klinge, zerrte sie zurück und versuchte, seinen Kopf an meine Brust zu ziehen.
Das M-16 scharrte über den Lack, als er mit mir über die Motorhaube rutschte und mein Körpergewicht uns zu Boden zu ziehen begann, während er sich herumwarf und mit den Beinen strampelte. Seine Hände fuhren nach oben, um meine Handgelenke zu umklammern und zu versuchen, die Machete wegzudrücken, und ich hörte einen erstickten Schrei. Ich hielt seinen Kopf weiter an meine Brust gepresst und entschied mich dafür, rückwärts von der Motorhaube zu fallen. Als ich auf den Rücken knallte, wurde mir die Luft schlagartig aus der Lunge gepresst, und er landete auf mir, und wir schrien beide vor Schmerzen auf.
Seine Hände hielten die Machete umklammert, und er drehte und wand sich wie ein Verrückter, trat nach allen Seiten um sich und traf dabei das Rad und den Kotflügel. Ich schlang ihm meine Beine um die Taille, machte dann ein Hohlkreuz und drückte die Brust heraus, um seinen Körper zu strecken, während ich die Machete an seinen Hals gedrückt hielt. Ich brachte meinen Kopf an sein linkes Ohr. »Pssst!«
Ich konnte spüren, wie die Schneide der Machete sich in einer Hautfalte verfing. Sie musste die Haut etwas verletzt haben, denn ich fühlte warmes Blut auf meiner Haut. Als ich nochmals »Pssst!« sagte, schien er endlich zu kapieren, dass er den Mund halten sollte.
Ich machte weiter ein Hohlkreuz und zog seinen Körper in einem Bogen über mich. Er bewegte sich jetzt nicht mehr, nur seine Brust hob und senkte sich unter keuchenden Atemzügen. Ich konnte weiter seine Hände auf meinen spüren, als er die Klinge umfasste, aber er versuchte nicht mehr, sie mir zu entwinden. Ich sagte noch mehrmals »Pssst!«, bis ich sicher war, dass er begriff, was ich von ihm wollte.
Er ließ es sich stumm gefallen, dass ich ihn nach rechts von mir abwälzte, wobei ich »Los, los, rüber mit dir!« murmelte, ohne zu wissen, ob er mich überhaupt verstand. Wenig später lag ich mit dem Oberkörper auf seinem Kopf, drückte sein Gesicht ins Laub und konnte mich endlich nach dem M-16 umsehen. Es lag nicht weit entfernt; ich angelte es mit einem Fuß im Trageriemen zu mir her. Das Sturmgewehr war gesichert, was gut war, weil man nur eine schussbereite Waffe sichert. Ich hätte ihn schlecht mit dem M-16 bedrohen können, wenn er gewusst hätte, dass es nicht durchgeladen war.
Ich hörte ihn schnauben, als seine Nase sich aus Schock mit Schleim füllte, und das Auf und Ab seines Brustkorbs gab mir das Gefühl, auf einem Trampolin zu liegen. Da ich ihn weiter mit einem Bein umklammerte, konnte ich den Druck seiner Hüfte auf meinem Knie im Schlamm spüren. Entscheidend war, dass er von seiner Atmung abgesehen bewegungslos blieb — genau wie ich’s in seiner Lage getan hätte, um diese Sache zu überleben.
Ich zog mein Bein unter seinem Körper heraus, hielt den Druck der Machete gegen seinen Hals aufrecht und griff dann mit der linken Hand nach dem M-16. Die Klinge blieb an seinem Hals, während ich mich langsam erhob, bis ich über ihn gebeugt dastand und die Machete wegnehmen konnte.
Er wusste genau, was gespielt wurde, und verhielt sich richtig, indem er nicht die geringste Bewegung machte, sondern nur schmerzhaft das Gesicht verzog, als die Klinge der Machete über seine Kehle glitt. Aber dieser nur als Warnung gedachte Schnitt war nicht tief. Sobald ich von dem Liegenden frei war, sprang ich zurück und bedrohte ihn mit dem M-16, das ich nur mit der linken Hand hielt.
»Hallo«, sagte ich halblaut.
Sein angstvoller Blick war starr auf mich gerichtet. Ich legte die Klinge der Machete an meine Lippen, um ihn nochmals zum Schweigen zu ermahnen, dann nickte ich ihm zu, er solle aufstehen. Er gehorchte sehr langsam und ließ seine Hände erhoben, als ich ihn in den Dschungel
Weitere Kostenlose Bücher