Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
gesehen, wo er hastig verschwunden ist, sobald Aaron mit seinem Mazda aufgetaucht ist. Er war auch bei Charlie, am Dienstag in seinem Haus, und dann gestern Abend hier. Er ist im Auto geblieben, weil er nicht gesehen werden wollte . Von Charlie weiß ich, dass er die Lieferung in Empfang genommen hat.«
    »O Gott! Milton .« Sie lehnte sich an die Wand und hielt sich mit beiden Händen den Nacken. »Milton war in den Achtzigerjahren einer der Beschaffer in der Iran- Contra-Affäre. Sie haben dem Iran Waffen verkauft, um im Libanon festgehaltene Geiseln freizubekommen, und haben mit dem Geld andere Waffen für die Contras gekauft ... Ach, Scheiße!«
    Die Hände sanken herab, und in ihren Augen standen plötzlich Tränen. »Das ist sein Job, Nick, darauf ist er spezialisiert.«
    »Nun, er hat sich gerade eine Lenkwaffe zur Bekämpfung von Schiffszielen besorgt, und ich glaube, dass er sie morgen gegen die Ocaso einsetzen wird.«
    »Nein, das kann nicht sein, Sie müssen sich täuschen«, widersprach sie. »Mein Vater würde niemals zulassen, dass Amerikaner zu Schaden kommen.«
    »Doch, das würde er«, warf Aaron ein. »Hast du den DeConcini-Vorbehalt vergessen? Denk darüber nach, Carrie, denk darüber nach.«
    Er starrte sie an, während er mit bitterer Gelassenheit weitersprach. »George und seine Leute . sie werden die Ocaso versenken, damit die Vereinigten Staaten aus gutem Grund nach Panama zurückkehren können. Und weißt du was? Er hat uns in diese Sache hineingezogen — mein Gott, wir sind in sie verwickelt. Ich habe gewusst, dass etwas in dieser Art passieren würde, ich habe dich gewarnt, dass wir immer tiefer hineingeraten würden .«
    Carrie ließ sich an der Wand entlang zu Boden gleiten. Vielleicht erkannte sie endlich, was ihr Dad sein ganzes Leben lang wirklich getrieben hatte.
    Ich wandte mich Aaron zu, der sich langsam seinen
    Stoppelbart rieb.
    »Die Ocaso wird morgen früh um zehn Uhr in der Schleuse erwartet — mein Gott, was sollen wir bloß tun?«
    Aber seine Frage galt nicht mir. Er starrte weiter Carrie an. »Warum hat er dich überhaupt in diese Sache hineingezogen? Vielleicht wolltest du mehr als nur einen Pass. Vielleicht wolltest du einen Grund für deine Umsiedlung nach Boston, oder?«
    »Nein ... und ich habe nichts davon geahnt. Bitte, du musst mir glauben, dass ich nichts davon geahnt habe.«
    Aaron machte eine Pause. Ich konnte ihn schnaubend atmen hören, während er um Fassung rang, bevor er sich an mich wandte. »Und Sie, Nick, sind Sie auch ausgenutzt worden?« Er zeigte an mir vorbei. »Genau wie sie?«
    »Das ist die Geschichte meines Lebens«, sagte ich. »Carrie, Sie und Luz müssen mit George reden — ihn bitten, ihm drohen.«
    Ich drehte mich um, aber Carrie ignorierte mich. Sie hatte nur Augen für ihren Mann.
    Aaron sprach weiterhin leise, aber sein Tonfall war unbarmherzig sarkastisch, während er ihren Blick erwiderte. »Wieso sollte er sich davon abbringen lassen? Scheiße, er hält das für eine brillante Idee. So brillant, dass er seine Tochter daran beteiligt hat.« Seine Augen funkelten wütend, als er seinen Kaffeebecher auf den Tisch knallte und sich nach vorn beugte. »So sind letztlich alle zufrieden — Onkel Sam kommt zurück und rettet die Situation; die Geldleute, das Militär, die extremen Rechten ... sie alle bekommen die Kanalzone wieder. Und das Geniale daran ist, dass andere die Verantwortung tragen, falls irgendwas schief geht.« Seine Augen funkelten wieder, als er auf Carrie zeigte. »Das sind du und ich und Luz. Ein beschissen hoher Preis für einen Reisepass, findest du nicht auch?«
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Aaron war noch nicht fertig.
    »Unser Kind wird Briefe bekommen, die seine Mutter ihm auf Gefängnisbriefpapier aus Alcatraz schreibt — wenn wir Glück haben. Wenn du nicht hingerichtet wirst. Die Sache ist völlig außer Kontrolle geraten. Wie sollen wir mit dieser Last auf unserem Gewissen weiterleben können?«
    Aaron hob die linke Hand und zeigte auf seinen Ehering. »Wir sind ein Team, hast du das vergessen? Ich habe dich gewarnt. Ich habe dir gesagt, dass er lügt. Ich habe dich gewarnt, dass er dich ausnutzt.« Er sank in seinen Sessel zurück, fuhr sich mit steifen Fingern über die Augen und rieb sich dann wieder den Bart, während er sich nochmals davon überzeugte, dass die Tür zum Computerraum geschlossen war.
    Ich drehte mich um. Carrie hielt den Kopf gesenkt, aber ich sah Tränen über ihre Wangen

Weitere Kostenlose Bücher