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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Reissack hinwegstieg. Der Korditgestank war verflogen und durch den weit schlimmeren Gestank des Todes ersetzt worden. Sobald die Tür hinter mir zugefallen war, machte ich Licht. Zwischen zersplittertem Holz und zerschossenem Glas lagen die vier Toten in ihrem Blut, das auf dem Fußboden große gerinnende Lachen bildete.
    Ich bemühte mich, in nichts zu treten, während ich in die Zimmer ging und neue Sachen für Luz und ein
    Sweatshirt für Carrie zusammensuchte. Dann öffnete ich die Tür einen Spaltweit und warf alles in den Computerraum. »Zieh dich um, hilf deiner Mom. Ich bleibe inzwischen hier draußen.«
    Ich blieb außerhalb der Blutlachen stehen und fing an, ein Nylongurtzeug unter Grüns Oberkörper herauszuziehen. Er musste es vom Küchentisch gewischt haben, als er zusammengebrochen war, und es war mit Blut getränkt. Aber das spielte keine Rolle; mir ging es nur um die Reservemagazine, die es enthielt.
    Dann machte ich mich daran, den anderen Toten das Gurtzeug abzunehmen. Auch ihr schwarzes Nylon war mit Blut getränkt, und einige der Magazine waren von Schüssen getroffen worden. Das Nylongewebe war aufgeplatzt und ließ verdrehte Metallteile und blinkendes Messing sehen.
    Ich spülte das Blut im Ausguss ab, hatte jetzt drei Gurtzeuge mit vollen Magazinen, erleichterte die vier Toten um zweihundertzwölf blutverschmierte Dollar und hob meine in der Plastiktüte geschützten Papiere vom Fußboden auf. Ich fühlte mich nicht mehr so nackt, als ich sie in meine Beintasche steckte, bevor ich im Bücherregal nach Landkarten fahndete, die Chepo und den Bayano zeigten.
    Ich fand, was ich suchte, und stellte fest, dass Carrie Recht hatte: Der Fluss lag östlich von Chepo.
    Lange durfte ich hier nicht mehr herumsuchen; wir mussten dringend weiter. Das Wetter konnte sich jeden Augenblick bessern. Falls die Leute vom Friedenskorps nichts für Carrie tun konnten, konnten sie die beiden
    wenigstens in die Stadt bringen.
    Ich lief zur Veranda und in den wundervollen Regen hinaus, der uns die Hubschrauber vom Leib hielt. Als ich den Land Cruiser entdeckte, warf ich das Gurtzeug in den rechten Fußraum und steckte das M-16 zwischen Beifahrersitz und Tür, bevor ich sie wieder schloss. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass Luz die Waffe sah.
    Ich ging auf die andere Seite hinüber und kontrollierte die Tankanzeige. Ungefähr halb voll. Ich griff mir die Stablampe und machte mich auf den Weg zu dem Mazda. Als ich die quietschende Hecktür öffnete, fiel der Lichtstrahl auf die inzwischen durchgeblutete Tagesdecke, unter der Aaron lag. Außerdem sah ich die an der Seitenwand des Laderaums befestigten Reservekanister, kletterte hinein und rutschte dabei in einer Blutlache aus. Der Übelkeit erregende, süßliche Todesgeruch war ebenso schlimm wie im Haus. Als ich mich mit einer Hand auf seinen Bauch stützte, um nicht zu fallen, stellte ich fest, dass die Totenstarre noch nicht eingesetzt hatte. Ich zerrte einen der schweren Kanister heraus und knallte die Hecktür zu.
    Ich schraubte den Tankdeckel des Land Cruisers ab, dann öffnete ich den Schnappverschluss des Reservekanisters. Der Innendruck entwich zischend. Ich kippte den Treibstoff hastig in den Tank, verschüttete dabei einen Teil über die Wagenflanke und bekam etwas von dem Zeug auf meine Hände. Sobald der Kanister leer war, schraubte ich den Tankdeckel wieder zu und warf den Blechbehälter ebenfalls vorn in den Fußraum.
    Vielleicht würde ich ihn später noch brauchen.
     

 
39
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass meine Timberlands nicht mehr mit Aarons Blut, sondern nur mit Schlamm bedeckt waren, ging ich in den hell beleuchteten Computerraum zurück und überzeugte mich als Erstes davon, dass der Reissack noch seinen Zweck erfüllte.
    Carrie rauchte, und als ich näher kam, brauchte ich keinen Drogenspürhund, um zu merken, was sie rauchte. Luz saß auf dem Boden neben dem Feldbett, streichelte die Stirn ihrer Mutter und beobachtete, wie der Rauch aus ihren Nasenlöchern quoll. Falls sie es missbilligte, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken.
    Carries Augen, in denen Tränen standen, sahen benommen zu dem stehenden Ventilator über ihr auf, während ihre Tochter weiter sanft ihre mit Schweißperlen bedeckte Stirn massierte. Ich ging vor ihren Füßen in die Hocke und machte erneut die Fingerprobe. Sie waren weiter gut durchblutet.
    Als ich mich aufrichtete, fiel mein Blick auf Luz. »Hat deine Mom dir gesagt, wo das Zeug versteckt

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