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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Scheiße sitzt, und dies war eine davon. Ich konnte nur hoffen, dass dies echte Polizisten waren. Verhielt ich mich nicht bedrohlich, hatten sie theoretisch keinen Grund, mich umzulegen.
    Ich hoffte auch, dass meine schwarze Bomberjacke weit genug hochgerutscht war, um ihnen zu zeigen, dass ich keine Pistole am Gürtel oder im Hosenbund meiner Jacke trug. »Unbewaffnet!«, brüllte ich. »Keine Waffe!«
    Befehle wurden mir zugebrüllt, aber ich verstand kaum ein Wort — alles war zu nah und zu laut, ein Durcheinander von sich überlagernden Echos auf dem langen Korridor.
    Ich drehte mich langsam um die eigene Achse, damit sie selbst sehen konnten, dass ich nicht log. Als ich mich in die Richtung umdrehte, aus der ich gekommen war, hörte ich auch von dort Stiefel herantrampeln. Damit war die Falle endgültig zugeschnappt.
    Ein Schutzschild tauchte aus dem Quergang auf, dann wurde er auf den Steinboden geknallt. Die Mündung einer MP5 schob sich seitlich an ihm vorbei, und ich konnte einen schmalen Streifen vom Gesicht ihres Besitzers sehen, als er mit seiner Maschinenpistole auf mich zielte.
    »Unbewaffnet!« Meine Stimme war fast ein Kreischen. »Ich habe keine Waffe!«
    Ich behielt meine Hände oben, während ich das einzelne, nicht blinzelnde Auge hinter der Waffe anstarrte. Der Mann mit der MP war ein Linkshänder, der seinen Schutzschild mit der rechten Hand trug, und
    sein Blick blieb unbeirrbar auf meine Brust gerichtet.
    Als ich an mir herabsah, zeichnete sich genau in der Brustmitte ein roter Laserpunkt von der Größe eines Hemdenknopfs ab. Auch dieser Punkt bewegte sich nicht. Der Teufel mochte wissen, wie viele weitere rote Kleckse das über die Treppe heraufkommende Team auf meinem Rücken malte.
    Wildes Gebrüll hallte von den Wänden des Korridors wider, bis eine laute Stimme mit deutlichem CockneyAkzent das Kommando übernahm und Befehle brüllte, die jetzt auch ich verstand. »Stehen bleiben! Stehen bleiben! Hände ... oben ... lassen! Keine Bewegung!«
    Ich sollte mich nicht weiter um mich selbst drehen. Ich tat, was er verlangte.
    »Auf die Knie! Los, hinknien!«
    Ich ließ meine Hände oben, sank langsam auf die Knie und versuchte nicht mehr, Blickkontakt zu bekommen. Der linkshändige MP-Schütze vor mir folgte jeder meiner Bewegungen mit seinem roten Laserpunkt.
    Die Stimme hinter mir brüllte weitere Befehle: »Hinlegen, Arme vom Körper Wegstrecken! Los, los!«
    Ich tat wie befohlen. Um mich herum herrschte absolutes, beängstigendes Schweigen. Die Kälte des Steinfußbodens drang durch meine Kleidung. Winzige Sandkörner oder dergleichen drückten sich in meine rechte Backe, während ich eine Lunge voll Steinpolitur einatmete.
    Unmittelbar vor mir hatte ich die Unterkante eines der Schutzschilde der Polizisten, die mir den Weg zur Treppe abgeschnitten hatten. Der Schild war schmutzig und an den Ecken abgestoßen, sodass seine Kevlarschichten, die selbst vor großkalibriger Munition schützten, wie die Seiten eines alten Telefonbuchs aufgewölbt und zerfleddert waren.
    Die Stille wurde nur durch das Quietschen von Stiefeln mit Gummisohlen unterbrochen, die sich mir von hinten näherten. Mein einziger Gedanke war, dass ich von Glück sagen konnte, weil ich verhaftet werden sollte.
    Die Stiefel erreichten ihr Ziel, und das schwere Atmen ihrer Träger erfüllte die Luft um mich herum. Ein riesiger, alter schwarzer Lederstiefel landete neben meinem Gesicht, und meine Hände wurden gepackt und nach vorn gezogen. Ich spürte, wie das kalte,
    unnachgiebige Metall sich in meine Handgelenke grub, als die Handschellen fest angezogen wurden. Ich ließ sie einfach machen; je mehr ich mich wehrte, desto
    schmerzhafter würde diese Prozedur für mich werden. Die Handschellen waren das neuere Polizeimodell, das keine Verbindungskette, sondern eine Metallspange als Abstandhalter hatte. Mit diesen Dingern an den Handgelenken schreit man vor Schmerz auf, wenn
    jemand sie mit einem Schlagstock auch nur antippt, weil das Metall den leichten Schlag direkt an die Knochen weiterleitet.
    Ich hatte schon genügend Schmerzen, weil ein Mann an den Handschellen zog, um meine Arme zu strecken, während ein anderer mir sein Knie zwischen die
    Schulterblätter stemmte.
    Meine Nase knallte auf den Steinboden, dass mir die
    Augen tränten, und das Knie presste mir die Luft aus der Lunge.
    Ein Händepaar, dessen Besitzer seine Stiefel rechts und links neben meinen Körper stellte, nachdem er sein Knie nun von meinem Rücken

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