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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Ausgangs hatte sich eine Gruppe von fünf Polizeibeamten mit ausdruckslosen Gesichtern aufgebaut. Sie trugen messerscharf gebügelte Khakihosen und mit bunten Aufnähern geschmückte Hemden mit kurzen Ärmeln. Sie sahen wie richtige Machos aus, während sie ihre Hände auf ihren Pistolengriffen ruhen ließen und manchmal mit einem auf Hochglanz polierten Schuh auf den Boden klopften. Ansonsten bewegten sich nur ihre Schirmmützen, als sie drei vorbeistöckelnden Schönheiten in hautengen Jeans und hochhackigen Pumps nachsahen.
    Auf einer Bank links neben den Polizeibeamten saß der einzige Mensch, der hier nicht schwitzte und nicht gereizt zu sein schien. Eine Weiße Anfang dreißig, die mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren und in olivgrünen Cargohosen und einer ausgebeulten grauen Weste mit Stehkragen wie Gl Jane aussah. Sie trug auch hier drinnen ihre Sonnenbrille und hielt eine Dose Pepsi in der Hand.
    Zwei Dinge fielen mir auf, als ich mich im Empfangsgebäude umsah. Erstens schien buchstäblich jeder Erwachsene ein Handy am Gürtel oder in der Hand zu haben. Das andere waren die Hemden der Männer. Sie waren wie die Polizeiuniformen so gebügelt, dass die messerscharfen Ärmelfalten ganz bis zum Kragen hinaufreichten. Vielleicht gab es in Panama City nur eine einzige Wäscherei.
    Nach etwa einer Viertelstunde verlief sich die Menge, als die letzten Angehörigen aus der Passkontrolle kamen und die Taxifahrer ihre Fahrgäste fanden. Nun herrschte Ruhe — vermutlich aber nur bis zur Ankunft der nächsten Maschine.
    Ich hatte Aaron jetzt direkt im Blick, als er mit einigen Unentwegten an der Barriere ausharrte. Unter seiner schmuddeligen Weste trug er ein ausgebleichtes blaues T-Shirt mit kaum lesbarem spanischem Aufdruck. Ich beobachtete, wie er den letzten Passagieren sein Namensschild hinstreckte und sich sogar über die Barriere beugte und versuchte, ihre Gepäckanhänger zu lesen.
    Für mich wurde es jetzt Zeit, alles andere auszublenden und nur noch an meine Arbeit, an meinen Auftrag zu denken. Ich hasste dieses Wort, weil es viel zu militärisch klang, aber ich würde es gebrauchen, damit mein Kopf dort blieb, wo er hingehörte.
    Ich suchte die Halle erneut nach etwas Ungewöhnlichem ab und erkannte dann, dass alles, was ich sah, in diese Kategorie fiel: Der gesamte
    Empfangsbereich glich einem Kongress zwielichtiger Gestalten. Ich begann meine Annäherung.
    Ich war von hinten bis auf drei Schritte an ihn herangekommen, während er sein Namensschild einem amerikanischen Geschäftsmann entgegenstreckte, der seinen Rollenkoffer hinter sich herzog. »Mr. Yanklewitz?«
    Er fuhr herum und hielt das Namensschild wie ein ertappter Schuljunge an sich gepresst. Seine geröteten, aber sehr blauen Augen waren von tiefen Krähenfüßen umgeben.
    Eigentlich hätte ich ihn das Gespräch mit einer Bemerkung eröffnen lassen sollen, in der eine Zahl vorkam. Zum Beispiel hätte er sagen können: »Oh, wie ich höre, reisen Sie mit zehn Koffern?«, worauf ich antworten würde: »Nein, ich hab nur drei.« Aber das war mir heute zu mühsam. Mir war heiß, ich war müde und wollte von hier weg.
    »Sieben.«
    »Oh, dann habe ich sechs, denke ich.« Das klang leicht enttäuscht. Wahrscheinlich hatte er den ganzen Vormittag an seiner Story gebastelt.
    Ich lächelte. Nun folgte eine erwartungsvolle Pause. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, was ich als Nächstes tun sollte.
    »Äh, okay, gehen wir also?« Er sprach mit dem weichen Akzent eines gebildeten Südstaatlers. »Außer Sie wollen ...«
    »Ich will nur mit Ihnen gehen.«
    »Okay. Dann kommen Sie bitte mit.«
    Er bewegte sich in Richtung Ausgang und ich hielt links neben ihm gehend mit ihm Schritt. Unterwegs knickte er das Namensschild zusammen und bewegte sich schneller, als mir lieb war. Ich wollte nicht auffallen
    — aber worüber machte ich mir in diesem Irrenhaus eigentlich Sorgen?
    Draußen vor der Automatiktür lag die Haltefläche für
    Autos, die Fluggäste ablieferten oder abholten. Dahinter erstreckte sich der Parkplatz, und in der Ferne ragten unter dem knallblauen Himmel üppig grüne, zerklüftete Berge auf. Dort draußen lag ein mir unbekanntes Land, und außer in Fällen, in denen ich keine andere Wahl hatte, wagte ich mich nie gern ins Unbekannte, ohne mir zuvor einen Überblick verschafft zu haben.
    »Wohin fahren wir?«
    Ich war noch immer damit beschäftigt, den Parkplatz abzusuchen. Deshalb wusste ich nicht, ob er mich ansah, als er mit sehr

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