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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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müssen.
    Aber von der anderen Straßenseite aus würde er mich wegen der vielen parkenden Autos ohnehin kaum sehen können.
    Als er an mir vorbei war, kam ich aus meinem
    Versteck und folgte ihm. Der Lexus stand weiter da und wartete darauf, dass George Michael sein spätes Dinner beendete. Der Fahrer hatte die Innenbeleuchtung
    eingeschaltet und versuchte, eine Zeitung zu lesen; dies war vermutlich nicht seine Idee von einem perfekten Abend außer Haus. Fettkloß wandte sich nach links, wollte anscheinend zum Taxistand vor dem Bahnhof.
    Ich beobachtete, wie er hinten in ein Taxi einstieg, das mit ihm in Richtung Cannes davonfuhr. Ich sah auf die Traser: 21.37 Uhr, keine eineinhalb Stunden mehr bis zu unserem nächsten Treff. Also war er vermutlich nach Hause unterwegs. Es hatte keinen Zweck, zu meinem Mégane zurückzulaufen, denn ich wusste ziemlich genau, wo Fettkloß um 23 Uhr sein würde. Außerdem wollte ich nicht hinter dem Taxi herrasen und von der Polizei gestoppt werden, weil ich ein Rotlicht überfahren hatte.
    Ich ging ohne Eile zur »Fiancée du desert« und zu meinem Wagen zurück.
    Um 22.30 Uhr, nachdem ich endlich eine Kleinigkeit gegessen hatte, fuhr ich mit dem Mégane den Boulevard Carnot entlang und an der Querstraße vorbei, in der Fettkloß wohnte.
    Ich bog mehrmals ab und kontrollierte die Umgebung systematisch auf Leute, die in Autos saßen oder sich in dunklen Winkeln herumtrieben, bevor ich vor einem Eddie-Leclerc-Supermarkt parkte.
    Dann wartete ich auf der hinter dem Supermarkt
    vorbeiführenden Gasse ab, ob mir jemand folgte. Ich stand einfach da, als wollte ich mich zwischen zwei von leeren Kartons überquellenden Papiercontainern
    erleichtern, und ließ fünf Minuten verstreichen.
    Die auf dem Boulevard vorbeifahrenden Autos waren noch zu hören, als ich den Hügel hinaufging, aber um diese Zeit verschmolzen ihre Geräusche nicht mehr zu einem dumpfen Brausen. Ansonsten waren nur
    Sprachfetzen aus laufenden Fernsehern und ab und zu Hundegebell zu hören.
    In einigen Wohnungen auf Fettkloß’ Stockwerk
    brannte noch Licht. Ich sah auf die Traser. Ich war ein paar Minuten zu früh dran, aber das spielte keine Rolle.
    Ich zog den Ärmel meines Sweatshirts über den Daumen und drückte auf den Klingelknopf. Ich hörte ein Knacken, dann meldete sich eine ziemlich atemlose Stimme:
    »Hallo, hallo?«
    Ich brachte mein Gesicht näher an das kleine Gitter heran und sagte: »Ich bin’s, es ist elf Uhr.«
    Der elektrische Türöffner summte. Ich stieß die
    Haustür mit einem Fuß auf und drückte erneut auf den Klingelknopf. Der Türöffner summte nochmals, und die Sprechanlage knackte. »Sie müssen gegen die Tür
    drücken«, sagte er.
    Ich rüttelte an der Tür, trat aber nicht über die Schwelle. »Sie bewegt sich nicht. Sie müssen
    runterkommen und mir aufmachen. Ich warte hier.«
    Er zögerte kurz, dann sagte er: »Gut, ich komme.«
    Ich trat in die Eingangshalle, schloss leise die Haustür hinter mir und stellte mich dann seitlich neben den Aufzug, wo ich auch die Tür zum Treppenhaus im Auge behalten konnte. Dann zog ich die Browning und
    kontrollierte sicherheitshalber die Kammer, bevor ich die Pistole wieder in meine Jeans steckte.
    Inzwischen ratterte der Aufzug im Schacht nach oben.
    Ich öffnete die Tür zur Treppe und betätigte den
    Lichtschalter mit dem Ellbogen, um nachzusehen, ob er hier etwa Freunde warten ließ, die hereinstürmen würden, sobald ich in seinem Apartment war.

    Das Treppenhaus war leer. Als das Licht ausging,
    schloss ich die Tür und wartete davor, bis der Aufzug wieder herunterkam. Er hielt, und Fettkloß, der mich vor der Haustür zu sehen erwartete, trat aus der Kabine. Er hielt keine Schlüssel in der Hand. Wie zum Teufel wollte er wieder in seine Wohnung hineinkommen?
    Ich zog die Browning und flüsterte: »Ich bin hier.«
    Fettkloß wirbelte herum. Sein Blick flackerte entsetzt, als er die Pistole in meiner Hand sah.
    »Wo sind Ihre Schlüssel?«, fragte ich.
    Er sah sekundenlang verwirrt aus, dann lächelte er.
    »Meine Wohnungstür steht offen. Ich hatte es eilig, zu Ihnen runterzukommen.« Das klang aufrichtig und
    durchaus überzeugend.
    »Ist jemand bei Ihnen?«
    »Nein, non. «Seine Handbewegung umfasste die Eingangshalle. »Das sehen Sie selbst.«
    »Nein. Ist jemand oben in Ihrer Wohnung?«
    »Ich bin allein.«
    »Okay, fahren wir rauf.« Ich schob ihn vor mir her in die Kabine und stand dort wie zuvor in einer Wolke aus Rasierwasser und

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