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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Umgebung nach anderen Autos ab, in denen eventuell Leute saßen, die mich beobachteten und nur darauf warteten, dass ich weiterfuhr. Aber ich sah bloß gewöhnliche Berufspendler, die es verdammt eilig hatten, zu dem nach Hause zu kommen, was immer die Franzosen abends taten – nur gut essen, wie ich
    vermutete.
    Ich tankte für genau fünfzig Francs, hielt den Kopf mit aufgesetzter Mütze gesenkt, damit die
    Überwachungskameras mein Gesicht nicht erfassen
    konnten, zahlte bar und brauchte nicht auf Wechselgeld zu warten. Dann fuhr ich zu Luft und Wasser hinüber, um mir einen neuen Schwung Handschuhe zu holen, und
    kontrollierte den Mégane dort auf möglicherweise
    während meines Aufenthalts in dem sicheren Haus
    angebrachte Peilsender.
    Auf der Küstenstraße in Richtung Cannes wurde ich durch entgegenkommende Scheinwerfer und blinkende Leuchtreklamen fast geblendet, als ich der Promenade des Anglais folgte. In der Nähe des Flughafens hatte die erste der Happy-Hour-Nutten ihre Schicht begonnen –
    mit einer Bomberjacke im Leopardenlook, silbern
    glitzernder Stretchhose und den höchsten weißen
    Plateausohlen der Welt. Zumindest hielt ich sie für die weltweit höchsten, bis ich eine ihrer Kolleginnen in einem langen schwarzen Mantel und mit schwarzen
    Kunstlederstiefeln an einer Wand lehnen sah. Sie
    telefonierte mit ihrem Handy, nahm vielleicht eine Buchung von jemandem in einem der vielen
    Flughafenhotels für Geschäftsreisende entgegen. Vor ein paar Tagen hatte Riviera Radio gemeldet, die
    französischen Girls hätten sich bei der Polizei beschwert, die Osteuropäerinnen nähmen ihnen das ganze Geschäft weg, obwohl sie keine Visa und keine
    Aufenthaltsgenehmigungen hatten. Daraufhin hatte die Polizei erst einmal alle festgenommen, und ein
    Kommissar wurde mit der Aussage zitiert, als Franzose schmerze es ihn, berichten zu müssen, dass die
    Osteuropäerinnen entschieden besser aussähen als ihre französischen Kolleginnen, was vermutlich der Grund für die Beschwerden gewesen sei.

    Ich ließ den Flughafen hinter mir, geriet im Umkreis von Cap 3000 in ein weiteres Lichtermeer, folgte der Küstenstraße in Richtung Juan-les-Pins und beschloss, dort im Vorbeifahren eine Pizza mitzunehmen. Die Stadt war ein reiner Saisonbadeort, der von seinem längst vergangenen Ruhm aus den sechziger und siebziger
    Jahren zehrte, als Brigitte Bardot und der internationale Jetset am Wochenende dort aufgekreuzt waren, um einen Cappuccino zu trinken und für ein paar Fotos zu
    posieren. Sie hatte noch ihre Reize, aber in dieser Jahreszeit hatten drei Viertel der Läden bis Ostern oder jedenfalls bis Saisonbeginn geschlossen. Restaurants wurden renoviert, Bars wenigstens neu gestrichen.
    19
    Ich fuhr kreuz und quer durch die verschlafene Stadt.
    Weihnachtliche Lichterketten überspannten die Straßen, auf denen niemand unterwegs war, um sich an ihnen zu erfreuen. Einige Bars und Cafés hatten noch für ihre wenigen Gäste geöffnet, aber die meisten Hotels schienen geschlossen zu sein. Mehrere Läden hatten weiß
    gestrichene Schaufenster, die an Mullbinden erinnerten, hinter denen Renovierungsarbeiten im Gang waren.
    Während ich auf der Suche nach einer geöffneten
    Pizzeria eine breite Allee entlangfuhr, musste ich schlucken, als ich zwei Fußgänger auf mich zukommen sah. Sekundenlang fragte ich mich sogar, ob ich

    Halluzinationen hatte, aber dieser Kerl in dem langen Ledermantel, der mir rauchend und redend entgegenkam, war unverwechselbar.
    Ich senkte instinktiv den Kopf, damit der
    Mützenschirm mein Gesicht verdeckte. Ich wusste nicht, ob Fettkloß mich gesehen hatte, und wollte es nicht kontrollieren. Eigentlich konnte er mich nicht erkannt haben, weil meine Scheinwerfer ihn geblendet haben mussten.
    Ich bog rechts in die nächste Querstraße ab, parkte den Mégane und hastete zu der Allee zurück. Als ich nach links blickte, waren die beiden sich entfernenden Männer noch zu sehen. Sie waren die einzigen Passanten weit und breit und zogen eine Wolke aus Zigarettenqualm hinter sich her. Fettkloß’ Begleiter war größer als er, gut über einsachtzig, und hatte eine schulterlange schwarze Mähne. Er trug einen dreiviertellangen braunen Mantel, unter dem Jeans hervorlugten. Von hinten war nicht allzu viel von ihm zu erkennen, aber ich hätte einiges darauf gewettet, dass er der Mann war, den ich in Fettkloß’
    Wohnung auf den Polaroidfotos gesehen hatte. Die
    beiden sprachen ruhig und ernsthaft

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