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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Läden gruppiert, deren Angebot von Duftkerzen bis zu Handys reichte.
    Sobald ich das Kaufhaus durch die Automatiktür
    betrat, wurde ich aus Deckenlautsprechern mit
    anspruchsloser Hintergrundmusik beschallt.
    Weihnachtsmänner waren keine zu sehen, aber dafür gab es Unmengen von blinkenden Lämpchen und
    Verkaufsstände für neuartige Weihnachtsartikel. Einer verkaufte alle möglichen Kopfbedeckungen aus Samt –
    von Zylindern bis zu Narrenkappen mit Schellen.
    Rolltreppen beförderten Kundenhorden mit prall
    gefüllten Tragetaschen zwischen den beiden
    Verkaufsebenen hin und her. Dies war der einzige Ort, an dem ich mehr als einmal gewesen war. Er war so riesig und überlaufen, dass mir das Risiko erträglich erschienen war. Ich musste online gehen, und ein Café war zu intim.
    Benutzte ich hier weder Kreditkarten noch
    Geldautomaten, konnte mir nicht viel passieren.
    Im Lichthof hatte die hiesige Jaguarvertretung vier Neuwagen ausgestellt, deren Windschutzscheiben mit Anpreisungen voll geklebt waren. Links von ihnen lag der Eingang des zweigeschossigen Kaufhauses Galeries Lafayette.
    Hinter den Wagen saß ein ziemlich gelangweilt
    wirkender Jaguarverkäufer an einer Gartengarnitur aus weißem Kunststoff – komplett mit Sonnenschirm. Er war von Stapeln von Hochglanzkatalogen umgeben, studierte aber angelegentlich den Nice Matin . Vielleicht hatte er inzwischen gemerkt, dass im November niemand ein
    Auto kauft, sondern Socken und Hausschuhe und
    Weihnachtsgeschenke für seine Mom ersteht.
    Alles der Reihe nach. Ich ging in den Sandwichladen und holte mir ein Brie-Baguette und einen sehr großen heißen Kaffee, die ich in Le Cyberpoint mitnahm. Dies war kein eigener Laden, sondern eine Ansammlung von Telefonstationen mit Internetzugang: insgesamt acht Kartentelefone, jeweils mit einem kleinen Touchscreen, einer Metalltastatur und einer großen Stahlkugel als Maus. Benutzt wurden sie hauptsächlich von Kindern, deren Eltern sie hier mit einer Telefonkarte absetzten, um eine Stunde lang in Ruhe einkaufen zu können.
    Ich stellte meinen Kaffee, der mir die Finger
    verbrannte, oben auf das Gerät und aß das halbe
    knusprige Baguette auf, bevor ich meine Telefonkarte in den Schlitz steckte und mich einloggte. Die
    Hintergrundmusik aus den Deckenlautsprechern war zu leise, um verständlich zu sein, und zu laut, um sich ignorieren zu lassen, als Hotmail mich mit genügend Werbung auf Französisch und Englisch für einen langen Fernsehabend zumüllte. Von George war nichts da. Er würde auf die Adressen warten, die Thackery kurz nach 13 Uhr von mir erhalten sollte, und hatte nichts Neues zu berichten.
    Ich meldete mich ab und entnahm die Telefonkarte, deren gespeichertes Guthaben noch immer
    zweiundsechzig Francs betrug. Als ich nach meinem Kaffee griff, schwappte etwas davon auf das Gerät, und ich wich hastig zurück, um nichts auf meine Kleidung zu bekommen. Scheinbar wütend auf mich selbst wischte ich Bildschirm, Tastatur und Maus gründlich mit der Serviette ab, die um das Baguette gewickelt gewesen war, und entfernte dadurch alle Fingerabdrücke. Dann verließ ich Le Cyberpoint mit der nassen Serviette in der Faust und angemessen zerknirschter Miene, ging zu meinem Wagen zurück und machte unterwegs zweimal
    Halt, um einen Kleinbildfilm und eine rotgelbe
    Narrenkappe mit Schellen zu kaufen.
    Der flüchtige Kontakt sollte in einer Stunde
    stattfinden, deshalb schaltete ich die Zündung ein, stellte Riviera Radio an und zog wieder die Plastikhandschuhe an. Dann kippte ich den Film aus der Kunststoffdose und ersetzte ihn durch die zusammengefalteten Adressen.
    Marvin Gaye wurde von einer amerikanischen Stimme unterbrochen: »Zur vollen Stunde übernehmen wir jetzt die Nachrichten vom BBC World Service.« Ich verglich die Anzeige der Traser mit dem Zeitsignal und stellte fest, dass sie auf die Sekunde genau ging. Eine
    angemessen ernste Frauenstimme informierte mich über Bombenangriffe auf Kabul und das weitere Vordringen der Nordallianz. Ich schaltete das Radio wieder aus.
    Kurz vor halb eins kontrollierte ich die Filmdose in einer Tasche meiner Jeans, die Pistole, die Baseballmütze und die Bauchtasche, stieg aus und ging ins Cap 3000
    zurück. Dort herrschte inzwischen weit mehr Betrieb.
    Der Gourmet-Supermarkt erlebte einen Kundenansturm, den der Jaguarverkäufer angeführt zu haben schien. Er saß weiter an dem Gartentisch, hatte jetzt aber ein Glas Rotwein vor sich stehen und hielt ein belegtes Baguette von

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