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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Ich machte einen Bogen um den Alten und lockerte meinen Griff um die Filmdose.
    Dann spürte ich, wie Thackerys Hand meine streifte, und im selben Augenblick verschwand die Filmdose. Er schlenderte weiter. Mit solchen Dingen hatte er offenbar Erfahrung.
    Ich entschied mich gegen die Anzüge, sah mir jedoch rasch ein paar Mäntel an, bevor ich zur Sammelkasse im rückwärtigen Teil der Etage ging. Was Thackery jetzt machte, wusste ich nicht, und es war mir auch egal. Ich hatte nur die Aufgabe, zu zahlen und von hier zu
    verschwinden, und genau das tat ich.
    24
    Auf dem Platz stand ein Autowrack in gefährlicher Nähe zu einem der Wohnblocks in hellen Flammen. Sie leckten bis zu den Balkonen im ersten Stock hinauf, aber das schien niemanden zu kümmern. Jemand hatte eine alte Matratze auf das Autodach geworfen, und ihr brennender Schaumstoff verstärkte die aufsteigende schwarze

    Rauchsäule. Ich warf den Müllbeutel mit meinem
    gesammelten Scheiß ins Feuer; eine so günstige
    Gelegenheit durfte ich nicht verpassen. Ich blieb an eine Mauer gelehnt stehen und sah zu, wie alles zu Asche wurde. Kinder rannten um das Autowrack herum wie
    Indianer um eine Wagenburg. Sie warfen Paletten und was sie sonst an brennbarem Zeug finden konnten in die Flammen, während ihre Eltern sie aus den Fenstern über ihnen anbrüllten.
    Als ich mich dem Haus näherte, stand Hubba-Hubbas Müllbeutel genau dort, wo er stehen sollte, und die Zündhölzer steckten unter der Haustür. Lofti sah vom Sofa hinter dem Couchtisch auf, als ich ins Wohnzimmer kam. Er trug eine grüne Duschhaube mit dazu passenden Handschuhen, murmelte mit sehr ernsthafter Miene
    » Bonjour , Nick« und schien mich zu einer Bemerkung über seine neue Kopfbedeckung herausfordern zu wollen.
    Ich nickte nur ebenso ernst, während Hubba-Hubba
    hinter mir die Tür verriegelte.
    Als ich mich bückte, um meine eigenen Handschuhe
    aus der Reisetasche zu holen, sah ich Hubba-Hubbas Laufschuhe eineinhalb Meter hinter mir Halt machen. Er begrüßte mich mit einem fröhlichen »Bonjour!« , aber ich sah erst auf, als ich meine neue zweifarbige Narrenkappe aus Samt aufgesetzt hatte, und schüttelte dann den Kopf, damit ihre Schellen klangen. Ich versuchte mich zu beherrschen, musste jedoch schallend lachen, als ich Hubba-Hubba sah. Er trug eine Scherzbrille mit
    Augäpfeln, die an Federn auf und ab hüpften. Lofti beobachtete uns mit gequältem Gesichtsausdruck – wie ein Vater mit zwei ungezogenen Kindern.
    Wir setzten uns um den Couchtisch herum zusammen.
    Lofti zog seine Gebetskette aus der Tasche und machte sich bereit, sie durch die Finger gleiten zu lassen, während er an seine nächste Zwiesprache mit Allah dachte. Hubba-Hubba setzte die Brille ab und wischte sich Lachtränen aus den Augen, bevor er uns Kaffee einschenkte. Ich behielt meine Kappe auf, aber was ich zu berichten hatte, war ernst.
    »Fettkloß hat mir gesagt, wo die Neunter Mai in BSM
    anlegen wird. Ich habe auch drei Adressen von ihm bekommen, aber er weiß nicht, wie die Hawallada heißen oder wann das Geld übergeben werden soll.« Ich sah die beiden an. »Kann’s losgehen?«
    Beide nickten, während ich einen Schluck von dem
    süßen Kaffee kostete. Dann schlossen sie die Augen und hörten konzentriert zu, als ich ihnen die Adresse im Palais de la Scala nannte.
    Sie waren sofort besorgt. »Ich weiß, was ihr denkt, und bin ganz eurer Meinung. Das wird ein Alptraum. Aber was soll ich sagen?«
    Nun, ich wusste, was ich sagen musste: Ich
    wiederholte die Adresse noch zweimal. Ich beobachtete, wie sie lautlos die Lippen bewegten, während sie sich die Adresse einprägten.
    Ich nannte ihnen auch die zweite Adresse dreimal, dann die dritte Adresse. Als ich fertig war, öffneten sie die Augen wieder, und ich berichtete von meinen
    Erkundungen.
    Als wir bei der Vorbereitung des Algerienjobs in

    Ägypten bei einer Kanne Kaffee zusammengesessen
    hatten – genau wie jetzt, nur ohne Handschuhe und verrückte Kopfbedeckungen –, hatte ich ihnen einen Merksatz aus meiner eigenen Ausbildung eingebläut:
    »Gute Planung und Vorbereitung sind der halbe Erfolg.«
    Das hatte ihnen eingeleuchtet, und so wollten wir’s auch diesmal halten.
    »Okay, die Neunter Mai wird also an Liegeplatz 47, Pier 9 parken. 47, Pier 9. Von der Hauptstraße aus ist das der zweite Pier auf der linken Seite der Marina. Kapiert?«
    Lofti sah zu Hubba-Hubba hinüber und stellte ihm in rasend schnellem Arabisch eine Frage. Ausnahmsweise verstand

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