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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Handys. In allen englischen Gesprächen kamen die
    Worte »Deal«, »abschließen« und »Vertrag« vor. Und unabhängig davon, in welcher Sprache ein
    Telefongespräch geführt wurde, es endete unweigerlich mit »Ciao, ciao!«
    23
    Als ich meinen Kaffee austrank, blieben zwei Männer an der Plexiglastafel stehen und suchten offenbar eine Firma, bevor sie auf einen Klingelknopf drückten. Einer von ihnen sagte etwas in die Sprechanlage, dann
    verschwanden sie beide durch eine zu den Aufzügen führende Tür in der linken Wand des Empfangsbereichs.
    Ich hatte hier alles gesehen, was ich wissen musste. Ich griff nach der Serviette, säuberte mir die Hände und wischte damit die Tasse ab, obwohl ich nur den Henkel angefasst hatte. Dann ließ ich empörende
    Sechsundsechzig Francs und ein Trinkgeld auf dem Tisch liegen und ging so zurück, wie ich hereingekommen war.
    Diesmal erfasste mein Blick den fünften Stock und glitt die Reihe kleiner Messingschilder entlang: In Suite 617 residierte offenbar die Monaco Training
    Consultancy, wer immer diese Leute sein mochten. Ich schlenderte weiter und verließ das Gebäude.
    Der Platz lag jetzt in hellem Sonnenschein, deshalb setzte ich meine Sonnenbrille auf und zog den
    Mützenschirm tiefer ins Gesicht. Um den Platz herum waren Autos, Motorräder und Motorroller in jede
    verfügbare Lücke gequetscht. Städtische Gärtner
    schnitten eine Hecke, und zwei Männer in Kevlaranzügen waren dabei, mit einer Kettensäge einige Äste der großen unbelaubten Bäume zu kappen. Sprinkler bewässerten mit sanftem Druck den Rasen, während Frauen in Pelzen mit ihren Hunden, die dazu passende Accessoires trugen, vorbeischwebten. Als ich bei Prada rechts abbog, um auf die Rückseite des Gebäudes zu gelangen, begann hinter mir die Kettensäge aufzuheulen. Mich interessierte, wo der Ausgang neben der chemischen Reinigung ins Freie führte.
    Die schmale Straße entlang der Seitenfront des Palais de la Scala war ungefähr sechzig Meter lang. Hier gab es ein paar Läden, die Filme entwickelten oder kleine Gemälde verkauften. Ich bog erneut rechts ab und
    gelangte auf die Rückseite des Gebäudes, in dem der Verwaltungsbereich lag. Manche Jalousien waren hoch gezogen, andere blieben unten; hinter ihnen lagen die Büro- und Lagerräume der Geschäfte. Den weitaus
    meisten Platz beanspruchte die Ladebucht fürs Postamt.
    Sie war sehr sauber und ordentlich, und das Postpersonal trug gut sitzende, frisch gebügelte blaue Uniformen und weiße Socken. Mir kam es vor, als sei ich versehentlich nach Legoland geraten.
    Der Ausgang bei der Reinigung lag gleich jenseits der Ladebucht. Ich warf einen Blick durch die zweiflüglige Glastür und konnte bis zum Café und der Stelle sehen, wo der Korridor nach rechts abknickte und zur Rezeption führte.
    Auf der anderen Seite dieses Ausgangs war an der
    Ecke des Palais de la Scala in etwa sieben Meter Höhe über dem Gehsteig eine Kamera montiert. Im Augenblick war sie nicht auf den Ausgang gerichtet, weil sie damit beschäftigt war, die Straßenkreuzung an der Ecke des Gebäudes zu überwachen. Das würde hoffentlich so
    bleiben. Ich ging weiter, erreichte den Zugang der Tiefgarage und kam wieder zu meinem Wagen.
    Nachdem ich mit viel Mühe vermieden hatte, den
    Acura zu streifen, sah ich mir im Vorbeifahren noch den Bahnhof an, bevor ich nach Nizza und zum
    Einkaufszentrum Cap 3000 weiterfuhr. Es wurde Zeit für den flüchtigen Kontakt mit meinem neuen Kumpel
    Thackery, den ich in meiner gestrigen E-Mail an George vereinbart hatte.

    Kurz nach halb elf stellte ich den Mégane auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums ab. Ich zog meine
    Wegwerfhandschuhe an, holte den Zettel mit den
    Adressen unter dem Sitz hervor und zog ihn aus seiner Schutzhülle. Um mein Gedächtnis auf die Probe zu
    stellen, sagte ich die Adressen auf, bevor ich ihn auseinander faltete, denn dies war das letzte Mal, dass ich sie zu sehen bekommen würde. Dann faltete ich ihn so klein zusammen, dass er in den Daumen des Handschuhs passte, riss das überschüssige Polyäthylen ab und steckte es in eine Tasche meiner Jeans.
    Als ich ausstieg und den Wagen absperrte, setzte
    wenige hundert Meter von mir entfernt eine
    Verkehrsmaschine auf der Landebahn auf. Einen
    Augenblick lang hatte es so ausgesehen, als werde sie am Strand landen.
    Den größten Teil des Areals hielten die Galeries
    Lafayette mit ihrem riesigen Kaufhaus und einem
    Gourmet-Supermarkt besetzt. Um sie herum waren
    kleinere

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