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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Brent kostete pro Barrel zwei Dollar weniger, und der Tag würde sonnig und warm werden. Und nun ein Golden
    Oldie von den Doobie Brothers …
    Ich fuhr durch mehrere Straßentunnel, deren nackte Felswand kaum eineinhalb Meter von mir entfernt war, und als ich wieder in den heller werdenden Tag
    hinauskam, setzte ich die Baseballmütze auf und zog ihren Schirm für die Fahrt ins Fürstentum tief ins Gesicht. Die ersten Leute, die ich sah, waren Polizisten, die mit weißen Schirmmützen und knielangen
    dunkelblauen Mänteln aussahen, als kämen sie
    geradewegs vom Set von Chitty-Chitty Bang-Bang.
    Der Verkehr war ziemlich dicht und bestand aus einem bunten Kennzeichensalat. Viele der Wagen kamen aus Frankreich oder Italien, aber ich sah ebenso viele mit dem rotweißen Rautenschild des Fürstentums auf ihren Kennzeichen.
    Als ich den kleinen Verkehrskreisel nur wenige
    hundert Meter jenseits des Tunnels erreichte, musste ich zwischen Motorradpolizisten durchfahren, deren
    Maschinen an beiden Straßenrändern abgestellt waren.
    Drei von ihnen, die kniehohe Motorradstiefel und
    dunkelblaue Reithosen trugen, nahmen
    Fahrzeugkontrollen vor, indem sie die Steuer- und Versicherungsplaketten an den Windschutzscheiben
    kontrollierten, während hinter ihnen Stimmen aus den Funkgeräten ihrer BMWs drangen.
    Die Straße schlängelte sich an drei oder vier
    Überwachungskameras vorbei hügelab in Richtung
    Hafen. Diese Kameras waren überall: rechteckige
    Stahlboxen, die mit roboterhaften Schwenks ihren
    Erfassungsbereich veränderten.
    Als ich auf Meereshöhe anlangte, begann das klare Wasser im Jachthafen das Sonnenlicht zu reflektieren und ließ die Schiffsrümpfe schimmern. Einige Jachten von der Größe von P&O-Kreuzfahrtschiffen hatten Hubschrauber und Range Rover an Deck geparkt, damit ihre Besitzer nicht erst bei Hertz anrufen mussten, wenn sie in einen Hafen einliefen.
    Hoch über der anderen Seite des Hafens lag Monte
    Carlo, wo alle Spielkasinos, Grandhotels und Luxus-Eigentumswohnanlagen sich zusammendrängten. Dorthin war ich unterwegs. Auf der um den Hafen
    herumführenden Straße stellte ich mir unwillkürlich vor, ich sei einer der Formel-1-Fahrer, die auf dieser Straße Rennen fuhren, Millionen verdienten und dann hier lebten, um sicherzustellen, dass der Fiskus in ihrer Heimat nichts von diesem Geldsegen abbekam. Ein
    schöner Job, wenn man ihn kriegen konnte.
    Als Stadt erschien Monaco mir nicht übermäßig
    attraktiv. Überall standen langweilige, gesichtslose Apartmentgebäude und engten die Prachtbauten aus der Zeit ein, bevor Steuerflüchtlinge ins Fürstentum geströmt waren. Die Banken verwalteten Kundengelder im Wert von fünfundzwanzig Milliarden Dollar, was für nur dreißigtausend Monegassen nicht schlecht war. Ganz Monaco hätte in den New Yorker Central Park gepasst und sogar noch Rasenflächen übrig gelassen. Das viele Geld machte sich sogar auf den Straßen bemerkbar, auf denen Rolltreppen die steilen Felsklippen überwanden, die keine hundert Meter vom Meer entfernt aufragten. An reichen Leuten, die hier leben wollten, war kein Mangel, und untergebracht werden konnten sie nur, indem man immer höher hinaufbaute. Bei meiner ersten Erkundung vor einigen Tagen war ich an einer Grundschule im Erdgeschoss eines Apartmentgebäudes vorbeigekommen.
    Um ein Spielfeld zu schaffen, war ihre Terrasse
    vergrößert und mit Kunstrasen ausgelegt worden.
    Hier gab es ebenfalls viele Whippets in Mäntelchen und Pudel mit Baseballmützen, aber den Cannes Shuffle brauchte niemand aufzuführen. Sogar die Gehsteige waren hier märchenhaft sauber.
    Der Hafen blieb unter mir zurück, als ich in Richtung Kasino den Hügel hinauffuhr. Auf der anderen
    Straßenseite erkannte ich den Palast, in dem der Fürst mit seiner gesamten Sippe residierte. Von allen Türmen und Türmchen wehten Fahnen. Der Architekt musste Walt Disney gewesen sein.
    Ich erreichte die makellos gepflegten Rasenflächen des Spielkasinos. Sogar die riesigen Gummibäume, die es umgaben, waren geschützt, für den Fall eines
    Frosteinbruchs mit einer Art Wachsschicht überzogen.
    Ein Polizeibeamter wie aus dem Märchen ließ mich
    anhalten, um einen Parkwächter mit einem Ferrari

    rückwärts aus einer Parklücke stoßen zu lassen, damit irgendein Multimillionär die ungefähr fünfhundert Meter zu seiner Jacht zurückfahren konnte, nachdem er die Nacht am Spieltisch verbracht hatte.
    Ich bog links ab, vorbei an den Juweliergeschäften von Christian

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