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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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hätte, wäre er ebenfalls bekannt gewesen. Der Kugelschreiberabdruck war auf zwei oder drei Zeitungsseiten deutlich zu sehen. Als ich so gebückt dastand, konnte ich in die unteren Fächer des Wandregals sehen und stutzte, als ich dort einige Polaroidfotos stehen sah. Ich wusste, dass er Rockmusik mochte, aber dies war etwas anderes. Fettkloß saß an einer Bar und trank mit dem Gitarristen von Queen. So sah sein Saufkumpan jedenfalls aus.
    Fettkloß versuchte zu erraten, was mich so interessiert hatte, während ich darauf wartete, dass er die Wohnungstür aufsperrte. »Diese Männer, die auf dem Boot ... Haben Sie mit denen das Gleiche wie mit Zeralda vor?«
    Ich überzeugte mich davon, dass meine Browning nicht zu sehen war, als er die Tür öffnete und in den Flur hinaussah. »Elf Uhr. Wissen Sie’s bis dahin nicht, komme ich morgen Vormittag wieder.« Als ich an ihm vorbeiging, war meine linke Hand wieder bereit, das Sweatshirt hochzureißen.
    Auf dem Weg zum Aufzug sah ich das Treppenhaus und überlegte mir, dass dies vermutlich der schnellere Weg war. Ich betätigte den Lichtschalter im Vorbeigehen mit dem Ellbogen. Im zweiten Stock ging plötzlich das Licht aus. Ich wartete einen Augenblick, dann drückte ich den nächsten Schalter.
    Ich erreichte das Erdgeschoss und machte mich auf den Weg zum Ausgang, während hinter mir eine junge Frau, die zu roten Jogginghosen einen gelben Pullover trug, ihr kreischendes Baby im Kinderwagen in den Aufzug schob.
    Draußen in der Sonne musste ich die Augen zusammenkneifen, während ich auf der Klingeltafel die Nummer 49 suchte. Das Namensfeld war leer, aber wer würde schon zugeben wollen, dass er in dieser Bruchbude hauste? Als ich davonging, fragte ich mich, wie ich Lofti und Hubba-Hubba beibringen würde, dass Fettkloß unsere Quelle war.

 
12
    Als ich zum Boulevard Carnot zurückging, war mir klar, dass ich aus meinem Hotel würde ausziehen müssen. Es lag viel zu nahe bei Fettkloß’ Apartment, und ich wollte nicht, dass er mich zufällig sah oder gar herausbekam, wo ich wohnte.
    Ich ging bei dem Waschsalon vorbei und holte meine Bettlaken ab. Sie lagen jetzt, noch immer nass, auf der Waschmaschine. Während ich sie in den schwarzen Müllsack stopfte, machte die alte Frau mir Vorwürfe, weil ich sie einfach drin gelassen hatte, obwohl drei oder vier Kunden warteten. Ich hatte offenbar schwer gegen das Lavere-Protokoll verstoßen, daher lächelte ich alle nur entschuldigend an, als ich mein Zeug einpackte und damit verschwand.
    Ich ging in Richtung Strand den Hügel hinunter. Ich musste Verbindung mit George aufnehmen und ihm einen Lagebericht übermitteln, und das bedeutete, dass ich im Mondego, einem Internetcafé, online gehen musste. Er musste wissen, wo die Geldabholer mit ihrer Jacht anlegen würden - und später erfahren, wo sie das Geld in Empfang nehmen würden. Meine Umgebung wurde sehr rasch sehr elegant. Luxushotels, die an riesige Hochzeitstorten erinnerten, säumten die Küstenstraße, die Croisette, und Gucci-Shops verkauften alles von Pelzen bis zu Baseballmützen für Hunde. Ich kippte die Bettlaken in einen Abfallkorb, behielt aber den Müllsack. Als ich weiterging, zerriss ich darin die Zeitung, die ich aus Fettkloß’ Apartment mitgenommen hatte, in kleine Fetzen.
    Dies mochte der eleganteste Teil von Cannes sein, aber buchstäblich alles, was aus dem Pflaster ragte, zum Beispiel ein gusseiserner Poller oder ein Baum, war mit frischer Hundepisse und ein paar braunen Klumpen verziert.
    Neue Autos, Motorräder und Motorroller parkten an allen möglichen und unmöglichen Stellen, und ihre Besitzer, die Gäste der Cafés, wirkten mit ihren Designer-Sonnenbrillen äußerst cool und elegant, während sie rauchten, tranken und dabei ganz allgemein posierten.
    Gleichzeitig waren hier viele Obdachlose zu sehen. Das war nur logisch: Als Penner hätte ich auch gern an einem warmen Ort geschlafen, an dem viele gut aussehende Menschen unterwegs waren - vor allem, wenn sie Leute waren, die Obdachlosen manchmal ein paar Francs zuwarfen. Eine Gruppe von vier oder fünf Pennern, die zwei Bänke besetzt hielt, hatte einen ungepflegten alten Hundemischling bei sich, der ein rotes Halstuch mit ehemals weißen Punkten trug. Einer der Kerle hatte eine offene Bierdose in der Jackentasche, und als er sich nach vorn beugte, um den Hund zu tätscheln, lief die Dose teilweise aus. Seine Saufkumpane beobachteten diesen Vorgang sichtlich entsetzt.
    Ich war noch nie in

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