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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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vermutlich nicht sehen - und was war dabei, wenn er’s tat? Ich würde einfach so tun, als hätte ich den Weg zum Pissen verlassen, und hoffen, dass er diese Stelle weitere drei
    Tage in Ruhe lassen würde.
    Als ich wieder auf die Traser sah, war es 14.27 Uhr. Das sichere Haus war nur ungefähr eine Stunde von hier entfernt, deshalb konnte ich noch etwas bleiben. Für Erkundung aufgewandte Zeit ist selten vergeudet.
    Inzwischen war etwas Wind aufgekommen, der die Boote tanzen ließ. Der Schrei einer Seemöwe versetzte mich sofort in den Boston Yacht Club, und ich überlegte mir, wie es wäre, Bier der Marke Samuel Adams an einem Ort zu zapfen, an dem Hunde nirgends hinscheißen durften und ich nicht den ganzen Tag in einem Busch hocken musste.
    Eine Viertelstunde später, als die Overalls längst wieder erfolglos abgezogen waren, brach ich ebenfalls auf. Eigentlich schade, dass der Gärtner es nicht bis zu mir geschafft hatte. Das wäre ein guter Test für die Brauchbarkeit dieser Stellung gewesen.
    Um nicht ausgerechnet die Vegetation zu beschädigen, die mir Sichtschutz zur Straße hin gewähren sollte, ging ich die Hecke entlang fünf bis sechs Meter weiter, überzeugte mich davon, dass auf der anderen Seite niemand war, und kletterte hinüber. Auf dem Weg zur Hauptzufahrt des Hafens setzte ich die Sonnenbrille wieder auf und zog den Schirm meiner Baseballmütze etwas tiefer. An der Wendefläche bog ich links ab, um an der Ladenzeile vorbei zu meinem Wagen zu gehen. Ich spielte nach wie vor den Touristen, interessierte mich sehr für die Jachten, fand sie offenbar wundervoll und nahm alles in bester Laune in mich auf, als ich an dem Café vorbeikam, in dem eben eine neue Runde
    Kronenbourg geordert wurde. Die Jungs würden noch etwas warten müssen, bis sie Al-Qaida in den Hintern treten konnten.
    Ich fuhr in Richtung Nizza zurück. Lofti und Hubba- Hubba würden ihre E-Mails gegen 13 Uhr gelesen haben und zu dem sicheren Haus unterwegs sein. Keiner von uns wusste, wo die anderen wohnten, und genau wie in Algerien wussten wir auch nicht, welchen Namen die beiden anderen benutzten.
    Wir waren einzeln und zu unterschiedlichen Zeiten nach Frankreich eingereist, operierten aber schon seit vier Tagen als Team. Nur ich wusste, wie man mit George Verbindung aufnahm. Was die anderen nicht zu wissen brauchten, würde ich ihnen nicht erzählen - nur für den Fall, dass sie in irgendeiner Gefängniszelle an den Füßen aufgehängt wurden, während ein netter Mann ihnen mit einem Kantholz auf ihren Fußsohlen ihr Horoskop vorlas.
    Obwohl ich diese Kerle praktisch kaum kannte, mochte ich sie sehr gern. Sie waren offenbar sehr gute Freunde und vermittelten mir das Gefühl, gewissermaßen von ihnen adoptiert worden zu sein. Aber Sicherheitsmaßnahmen im Einsatz waren etwas, worauf wir alle sehr achteten, und scheiß drauf, ich würde die beiden nach diesem Sonntag nie wieder sehen, deshalb legten wir es nicht gerade darauf an , lebenslängliche Freundschaft zu schließen.
    Zur Vorbereitung dieses Unternehmens hatte ich das Einsatzgebiet in drei Sektoren aufgeteilt, von denen jeder einen zugewiesen bekam, damit er sich gründlich damit vertraut machte - oder jedenfalls so eingehend, wie das in der kurzen Zeit möglich war. Hubba-Hubba musste das Gebiet zwischen Monaco und dem Westrand von Nizza erkunden. Ich war von dort aus bis zum Westrand von Cannes zuständig, und Lofti übernahm den dritten Sektor zwischen Cannes und dem ungefähr 20 Kilometer entfernten Küstenstädtchen St-Raphael. Unterdessen hatten wir genügend Landkarten studiert und Reiseführer über unsere Sektoren gewälzt, um selbst ein Reisebüro aufmachen zu können. Aber das musste sein: Ab dem Augenblick, in dem die Jacht einlief, mussten wir hier operieren können, als lebten wir schon seit Jahren in diesem Teil der Welt. Das wäre durchaus möglich gewesen, wenn wir uns ein paar Wochen hätten akklimatisieren können, aber wir waren wie üblich Opfer der beiden Dinge, die einem das Leben beschissen schwer machen können: nicht genug Informationen und nicht genug Zeit.
    Wir mussten jetzt auswendig lernen, wie die Busse und Züge hier verkehrten - bis hinunter zur Tarifstruktur. Behielt Fettkloß Recht, war es sehr wahrscheinlich, dass wir diesen Leuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln folgen würden. Zumindest mussten wir dann den richtigen Fahrpreis in Münzen oder Scheinen bereithalten, um keine unliebsame Aufmerksamkeit zu erregen.
    Um erfolgreich

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