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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Bastard Chardonnay enthalten hätten.
    »Das war die letzte für die JI hergestellte Charge. Wir haben keine Ahnung, wie viel von dem Zeug sie in den vergangenen elf Monaten auf Lager genommen hat, aber wir wissen, dass diese Leute seit einiger Zeit Bioangriffe planen – vor allem im Fernen Osten. Inzwischen sind Mitglieder ihres ASU [Active Service Unit] aus Malaysia verschwunden. Anscheinend wollen sie ihren
    Aktionsradius ausweiten, was nur eines bedeuten kann: Sie betrachten sich als die dritte Welle.«
    Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er hoffte, wir würden ihn fragen müssen, was dieser Ausdruck besagte, aber das war kein großes Geheimnis. Terrorismus der dritten Welle bedeutete, dass diese Leute auf Draht und hochintelligent waren. Sie waren keine primitiven Schlägertypen; ihre besten Waffen waren ihre Gehirne.
    Sie wussten, dass es nicht allzu schwierig war, an Informationen heranzukommen, und – was noch
    beängstigender war – sie wussten, wo sie suchen
    mussten. Sie hatten bereits gelernt, biologische
    Kampfstoffe herzustellen, und es war vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, wann sie lernten, Atome in der Küche zu spalten.
    Suzy beugte sich im Sessel nach vorn. »Ist das der Grund für die neuen Straßensperren vor dem
    Parlamentsgebäude?«
    Der Jasager schüttelte den Kopf. »Der Angriff, den diese Leute planen, würde jede Sperre überwinden.« Er stellte seinen Kaffeebecher ab und starrte ihn einige Sekunden lang an, bevor er ruckartig den Kopf hob und wieder Blickkontakt herstellte – diesmal mit uns beiden.
    »Das Problem, vor dem wir seit sechs Stunden stehen, ist, dass schon bis zu einem halben Dutzend Flaschen –
    vielleicht auch mehr – im Lande sind. Sie sind offenbar von einem Mitglied des vierköpfigen ASU als zollfreier Wein eingeführt worden. Gegenwärtig wird alles
    Filmmaterial von sämtlichen Überwachungskameras auf Häfen und Flughäfen ausgewertet, um sie nach
    Möglichkeit zu identifizieren … und natürlich
    aufzuspüren.«
    Sein Handy klingelte in der Küche; Yvette nahm den Anruf entgegen, beendete das Gespräch aber, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte. Sein Blick folgte ihr, als sie auf ihn zukam. »Wir haben eine Quelle innerhalb der Organisation, besitzen aber nur sehr wenige
    Informationen. Tatsächlich …« Yvette flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Bestimmt?« Er war ein sorgenvoller Mann.
    Yvette nickte stumm, während sie zu ihrem Platz
    zurückkehrte.
    »Also gut, nach Auskunft unseres Informanten sind es zwölf Flaschen, aber wir wissen trotzdem noch nicht, wo und wie sie eingesetzt werden sollen.« Er machte eine Pause, als wollte er sich davon überzeugen, dass wir beide die volle Bedeutung des Gesagten erfassten.
    Yvette, wie immer die Ruhe selbst, beugte sich nach vorn, griff nach ihrem Kaffeebecher und lehnte sich mit dem leisesten Goretex-Rascheln wieder zurück.
    »Wie würden Sie’s machen, Susan?«
    Sie holte tief Luft. »Ist das Zeug ansteckend?«
    Der Jasager starrte ihr trübselig ins Gesicht.
    »Ungeheuer ansteckend.«
    »Dann würde ich mich auf dicht besiedelte Gebiete mit hohem Durchgangsverkehr konzentrieren, damit die
    Infizierten rasch weitere Personen wie ihre Angehörigen anstecken. Kinder geben die Infektion in der Schule weiter, Ehepartner an Freunde oder Arbeitskollegen. Die Kette ist endlos.«
    Suzy hockte gespannt auf der Sesselkante, während der Jasager einen Schluck Kaffee trank und dann seinen Becher abstellte, ohne sie aus den Augen zu lassen. Ich hätte ebenso gut nicht da sein können. »Erinnern Sie sich an die Attentate mit Milzbranderregern in den USA?«
    Sie hing förmlich an seinen Lippen.
    »Als die Leute Angst davor hatten, zur Arbeit zu
    fahren, ihre Post zu öffnen? Die USA haben wegen
    winziger Mengen von Erregern einen ungeheuren
    wirtschaftlichen Schaden erlitten. Und wie viele Tote hat’s gegeben? Fünf?«
    Suzy nickte erneut. Wenn sie nicht aufpasste, würde ihr Kopf herunterfallen.
    »Dort war vor allem der psychologische Effekt
    schädlich. Aber diese Sache hier könnte weit schlimmer sein.«

    Ich beschloss, mich jetzt einzuschalten, bevor die beiden ihre neue Innigkeit mit einer Umarmung
    besiegelten. »Dann hatten die Fachleute, die immer behauptet haben, die Ziele der JI seien nicht mit dem global angelegten al-Qaida-Terror konform, also letztlich doch nicht Recht?«
    Der Jasager wandte sich mir zu und starrte mich an, als sei er erstaunt, dass ich Fremdwörter kannte. »Genau.
    Und weil wir alle auf

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