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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ihre Schulter berühren, aber sie zuckte erneut vor mir zurück. Ich wandte mich ab und nahm beim Hinausgehen die Caterpillars und meine
    Bomberjacke mit. In Carmens Haus durfte niemand
    Schuhe tragen. »Hey, passt du bitte auf, dass Granny kein Zeug aus meinem Koffer holt, um es zu waschen? Das mache ich, wenn ich zurückkomme, okay?«
    »Wie du meinst.«

    15
    Ich hatte über eine Stunde gebraucht, um die Chelsea Bridge zu erreichen, war noch immer sauer auf George und den Jasager und wurde weiter von dem Volvo
    beschattet. Der Verkehr dröhnte an mir vorbei, während ich mich in Richtung Pimlico einordnete, um zu dem sicheren Haus zu gelangen, in dem Suzy und ich uns auf den Einsatz in Penang vorbereitet hatten. Die sicheren Unterkünfte der Firma waren über ganz England verteilt, aber in Pimlico schien es überdurchschnittlich viele zu geben. Sie lagen meistens in ehemaligen Stadthäusern, die in Eigentumswohnungen umgewandelt worden
    waren, deren Besitzer oft Geschäftsleute waren, die unter der Woche in London zu tun hatten und am Wochenende zu ihren Familien in den Cotswolds fuhren. Für
    Geheimdienstzwecke waren sie gut geeignet, weil sie unpersönlich und anonym waren.
    Die Wohnung, zu der ich fuhr, war möbliert und hatte einen Fernseher mit Videorecorder, aber kein Telefon.
    Die Firma hielt sie in Schuss und bezahlte die
    Rechnungen, aber sie gehörte einer Tarnfirma.
    Nachdem ich eine Viertelstunde lang herumgefahren war, parkte ich schließlich am Warwick Square. Ich warf meinen gesamten Vorrat an Münzen in die Parkuhr und hoffte, dass sie ausreichen würden. Mit etwas Glück konnte ich in ein bis zwei Stunden auf der Rückfahrt nach Bromley sein.
    Ich ging über den Platz zur Nummer 66, wobei

    Sundance und Laufschuhe mich hilfsbereit eskortierten, und klingelte bei Apartment drei, das im obersten Stock lag. Die Stimme, die sich meldete, gehörte Yvette, der persönlichen Assistentin des Jasagers, die buchstäblich sein Mädchen für alles war. Sie sprach immer sehr leise, als sei das Leben eine einzige große Verschwörung. Ich musste mein Ohr dicht an den kleinen Lautsprecher halten, um ihr »Hallo?« zu hören.
    »Ich bin’s, Nick.«
    Dann war das Summen des elektrischen Türöffners zu hören, und ich wurde in den schmalen Hausflur
    geschoben. Der ruppige Stoß ließ keinen Zweifel daran, dass die beiden Jungs auf ein Rückspiel hofften.
    Der Umbau des Hauses war offenbar auf Kosten der
    Gemeinschaftsflächen gegangen. Das Treppenhaus
    begann praktisch unmittelbar hinter der Haustür, und ich fing an, die Treppe hinaufzusteigen. Den letzten Anstrich hatte das Treppenhaus irgendwann in den achtziger Jahren bekommen, als magnolienfarben modern gewesen war, und der Teppichläufer war nicht viel jünger. Der Teufel mochte wissen, welche Farbe er ursprünglich gehabt hatte.
    Die durch mehrere Absätze unterbrochene Treppe
    wand sich die Raufasertapete entlang bis in den obersten Stock. Yvette erwartete mich auf dem obersten
    Treppenabsatz. Suzy und ich hatten ihr den Spitznamen Golfschläger gegeben. Sie trug ihr dünnes braunes Haar in einer praktischen Kurzfrisur und war schlank,
    vielleicht zu schlank. Wäre sie mit Kelly ein paar Mal ausgegangen, um Hamburger mit Pommes zu essen, hätte das keiner von beiden geschadet – sogar der Hintern in ihren hautengen Jeans war zu dünn. Sie war Mitte vierzig und hätte ihrem Gesicht nach sehr gut ins Women’s Institute gepasst. Ihr einziger Schmuck war ein Ehering, und sie war für den Mount Everest angezogen. Ich hatte sie in verschiedenen Goretex-Anoraks erlebt, und ihre restliche Bekleidung sah wie von Helly Hansen
    gesponsert aus. Ich warf einen Blick auf ihre Füße.
    Natürlich trug sie auch diesmal Bergstiefel; von der Seite erinnerte sie damit an etwas, mit dem Tiger Woods vom ersten Tee hätte abschlagen können.
    Bei der Vorbereitung unseres Einsatzes in Penang
    hatte Yvette äußerst profihaft gearbeitet. Schon bevor sie den Revolver im Starbucks in Georgetown
    zurückgelassen hatte, hatte sie unsere Reisepässe und Legenden kollationiert, uns alle benötigten Informationen beschafft und die Anweisungen des Jasagers
    weitergeleitet – alles, ohne ihre Stimme jemals über ein Flüstern zu erheben. Dank ihrer umsichtigen Arbeit hatte ich ihn nach der ersten Besprechung nicht mehr sehen müssen, was mir nur recht gewesen war. Ich überlegte mir, dass ich wirklich eine Möglichkeit finden musste, diesen Mann zu beseitigen und dann Sundance

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