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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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freigesetzt werden, sodass ich sie mir wieder holen konnte. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich das Päckchen an mich selbst adressierte.
    Carmen hatte beschlossen, den Bungalow »The
    Sycamores« zu nennen, und Jimmy dazu gebracht, ein entsprechendes Schild anzubringen – aber für
    Postzwecke musste man weiterhin die Hausnummer 68
    angeben, sonst kam die Sendung nie an.

    18
    Um 14.50 Uhr klingelte ich an der Tür des Hauses am Warwick Square. Suzy ließ mich rein, und ich erstickte fast am Rauch von Benson & Hedges. Die Fenster waren alle isolierverglast und hatten mehr Schlösser als die Bank von England. Ich folgte Suzy ins Schlafzimmer und in eine Nikotinwolke hinein, auf die selbst die Franzosen stolz gewesen wären.
    »Ich weiß, Nick, ich weiß. Sorry. Aber ich musste eine Zigarette rauchen. Der Kaugummi ist Scheiße.«
    »Schön, dann besorg dir Nikotinpflaster oder sonst was, okay?«
    »Das war die allerletzte, ich versprech’s dir.«
    Yvette war offenbar schon hier gewesen und wieder verschwunden – so viel zu ihrer Rückkehr um 18 Uhr.
    Auf dem Bett in Suzys Zimmer lag ein Koffer mit
    aufgeklapptem Deckel. Offenbar war sie eben dabei gewesen, ihn auszupacken. Sie hielt ein abhörsicheres Handy von Nokia hoch. »Wir haben je eines, ein
    Ersatzgerät, drei Akkus und eine Füllpistole. Der Rest sieht nach Oscar-Paketen aus.«
    Ich ließ meine Tragetasche aufs Bett fallen und stellte dabei fest, dass die Tür des Kleiderschranks offen stand.
    Die Regalfächer rechts waren voller Unterwäsche und Socken; in einem lag ein Föhn neben einem
    Waschbeutel. In dem Koffer befanden sich zwei MP5 SD
    – normale Maschinenpistolen MP5 von Heckler & Koch, aber mit sehr dicken Läufen –, fünf oder sechs

    Schachteln Munition und je drei Magazine für jede Waffe. Damit wir so reagieren konnten, wie die Situation es erforderte, um die Sicherheit der Öffentlichkeit und unsere eigene zu gewährleisten.
    Die MP5 SD waren schallgedämpft, aber nicht völlig lautlos. Es gibt keine Möglichkeit, den Schussknall einer Waffe ganz zu unterdrücken. Ein Schalldämpfer
    verringert ihn lediglich durch eine in dem dicken Lauf angeordnete Serie von Gummilippen und feinen
    Maschendrahtfiltern, mit denen die Energie der
    ausströmenden Treibgase weitgehend vernichtet wird.
    Verlässt das Geschoss die Waffe, ist kein Mündungsfeuer zu sehen und nur ein dumpfer Laut zu hören; danach folgt ein leises Klicken, mit dem der Verschluss
    zurückgleitet, bevor die Schließfeder ihn wieder nach vorn drückt, während die nächste Patrone aus dem
    Magazin zugeführt wird.
    Beide Waffen hatten ein holographisches Visier: ein kleines Fenster, wo normalerweise die Kimme gesessen hätte. Eingeschaltet sah es ungefähr wie eine
    Blickfelddarstellung auf einer Windschutzscheibe aus.
    Für unterschiedliche Jobs gab es unterschiedliche Pakete. Ein Oscar-Paket enthielt alles, was man für heimliche Morde brauchte. Außer den MP5 enthielt es das Werkzeug, das man brauchte, um sich heimlich
    Zutritt zu einem Gebäude zu verschaffen: einen so genannten MOE-Kit [Method of Entry] mit
    Einbrecherwerkzeug in einer zusammengerollten
    schwarzen PVC-Tasche.
    Diese beiden speziellen Oscar-Pakete enthielten ein paar Extras. Ich griff nach einem der abhörsicheren Handys, während Suzy sich die beiden anderen vornahm und die Stecker einstöpselte, die sie mit der Füllpistole verband, einem schmalen grünen Aluminiumkasten von der Größe einer Pfundtafel Kochschokolade.
    Suzy drückte den schwarzen Knopf und wartete, bis die rote Kontrollleuchte zu blinken begann und damit anzeigte, dass der Schlüsselcode heruntergeladen war.
    Nun konnte das Handy auf den abhörsicheren Modus
    umgestellt werden, der garantierte, dass jeder Lauscher nur ein Rauschen hörte. Ebenso wichtig war, dass das Handy sich dann nicht mehr orten ließ; gewöhnliche Mobiltelefone waren leicht zu verfolgen, aber sobald diese hier sich im abhörsicheren Modus befanden, waren sie unsichtbar. Zwei, zehn oder sogar hundert Handys ließen sich mit demselben Code laden, und jeder Besitzer konnte mit jedem anderen im Klartext sprechen, ohne befürchten zu müssen, er könnte abgehört werden.
    Nach dem 11. September hatte das Geld für die
    Beschaffung solcher modernen Geräte auf wundersame Weise von einem Tag auf den anderen zur Verfügung gestanden. Diese Telefone waren dem alten Verfahren, Nachrichten auf Einmalblöcken zu verschlüsseln und als Fünfergruppen per SMS durchzugeben, um

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