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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Schläfe eine breite graue Strähne auf. Zu Jeans trug er eine Bomberjacke aus braunem Wildleder und einen
    schwarzen Pullover – überhaupt nicht die Klamotten, nach denen ich Ausschau hielt, aber ich wurde trotzdem auf ihn aufmerksam. Er suchte die Straße vor sich ab und drehte sich sogar noch mal um, bevor er den Übergang an der Turnmill Street benutzte. Auf der anderen
    Straßenseite ging er in Richtung U-Bahn-Station weiter und verschwand darin.
    Danach dauerte es nicht lange, bis jemand herauskam, der unser Mann sein konnte. Er schien Südostasiat zu sein, trug einen blauen Anzug mit weißem Hemd und hatte einen schwarzen Regenmantel, den er jedoch
    angezogen trug. Er blieb am Kiosk stehen und kaufte sich eine Zeitung.
    Ich hob das Mikrofon der Freisprecheinrichtung an die Lippen. »Hey, rate mal, was ich sehe – eben ist jemand aufgetaucht, der unser Mann sein könnte, und er hat vielleicht einen Freund mitgebracht.«
    Ich beobachtete, wie er in die U-Bahn-Station
    zurückging. »Jetzt ist er wieder fort.«
    »Okay, wunderbar.« Ich stellte mir Suzy vor, die im Starbucks vor einem großen schaumigen Cappuccino saß, ihr eigenes Mikrofon hochhielt und idiotisch lächelte, während wir Süßholz raspelten. Sie ließ eine Pause von einigen Sekunden folgen. »Ja, ich verstehe. Das ist gut.
    Lass bald wieder von dir hören, okay?«
    Der Mann tauchte erneut auf. »Jetzt geht’s los. Er trägt seinen Mantel über dem linken Arm und hat eine
    zusammengefaltete Zeitung in der rechten Hand.
    Vielleicht sind wir beim Kaffee doch nur zu dritt. Sein Freund ist nirgends mehr zu sehen.«
    Er kam mir irgendwie bekannt vor. Ich ließ ihn an meinem Pubfenster vorbeigehen. »Okay, er hat den
    Standard. « Ich sah mir sein Gesicht an und spürte, wie mein Herz zu jagen begann. »Er ist der gottverdammte Taxifahrer aus unserem Urlaub.« Ich bemühte mich, unaufgeregt zu sprechen. »Er ist unterwegs … Er ist an mir vorbei … Kommt jetzt auf dich zu. Der Taxifahrer
    …«
    »Oh, wunderbar. Genau wie in der guten alten Zeit.«

    Ich beobachtete die Cowcross Street und suchte sie nach jemandem ab, der unserem Mann möglicherweise folgte. Tatsächlich sah ich Grausträhne wieder aus der U-Bahn-Station auftauchen, und er war nicht allein. »Er hat zwei Begleiter, glaube ich. Braunes Wildleder zu Jeans, Marineblau zu Jeans, beides Inder. Also Vorsicht!«
    »Er kommt eben herein. Wir sehen uns gleich. Bye!«
    Sie benutzten den Übergang an der Turnmill Street, kamen an meinem Fenster vorbei, starrten angestrengt nach vorn und waren zu konzentriert, um miteinander reden zu können. Beide hatten einen glatten, sehr dunklen Teint und schienen beim selben Friseur gewesen zu sein: Sie trugen ihr Haar ziemlich kurz und im Nacken frisch ausrasiert. Ich wartete noch einen Augenblick, dann verließ ich das Castle und überquerte die Straße, um den Coffee Shop besser überblicken zu können.
    Ich konnte die beiden nicht sehen, aber in meinem Ohrhörer hatte ich eine gebildete südostasiatische Stimme. »Verzeihung, können Sie mir vielleicht sagen, wie ich zur Wohnsiedlung Golden Lane komme?«
    Auch Suzy war laut und deutlich zu hören. »Nein, tut mir Leid, aber ich habe einen Stadtplan, falls Sie selbst nachsehen wollen.«
    »Alles okay?«, fragte ich. »Die beiden anderen sind nirgends zu sehen.«
    »Bestens.«
    »Okay, dann komme ich jetzt.«
    Ich ging die Straße entlang weiter und hörte dabei, wie Suzy ihm seine Tarnung erläuterte. Mein Herz jagte, aber ihre Stimme klang völlig cool und gelassen. »Sie sind hier, weil Sie mich gerade nach dem Weg zur
    Wohnsiedlung Golden Lane gefragt haben. Ich hole jetzt den Stadtplan aus meiner Umhängetasche und lege ihn auf den Tisch, und dann kommen wir ins Gespräch, weil mein Freund und ich zu Ostern in Malaysia Urlaub
    gemacht haben. Haben Sie das verstanden?«
    Ich konnte hören, wie er zustimmte.
    Da Suzy für den Treff verantwortlich war, war sie auch für die Legende zuständig. »Okay, mein Freund dürfte jeden Augenblick zu uns stoßen. Wir alle kennen Penang und setzen uns deshalb bei einer netten Tasse Kaffee zu einem gemütlichen kleinen Schwatz
    zusammen.«
    Ich hörte ihn wieder zustimmen.
    »Sollte irgendwas passieren, verschwinden mein
    Freund und ich durch den Hinterausgang. Sie benutzen den Vordereingang, durch den Sie reingekommen sind.
    Ist das klar?«
    Als ich den Coffee Shop betrat, sah ich die beiden in der hintersten linken Ecke sitzen. Suzy, die mit dem Rücken zur

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