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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Ich sah auf die Traser. Fast 23 Uhr – kurz vor 18 Uhr bei Josh.
    Mein Nokia klingelte. Ich fuhr zusammen, aber Suzys Blick blieb auf die Straße gerichtet.
    »Der Plan hat sich geändert. Sie fahren zur Rennbahn Fakenham … wiederhole, Rennbahn Fakenham. Melden
    Sie sich, wenn Sie dort sind. Haben Sie verstanden?«
    »Rennbahn Fakenham.«
    »In weniger als einer halben Stunde landet dort ein Hubschrauber. Übergeben Sie das Handy dem Techniker.
    Sie will ich wieder in London haben, damit Sie gegen das ASU vorgehen können, sobald wir wissen, wo es sich versteckt hält. Die Lage hat sich verändert, seit wir befürchten müssen, dass Dark Winter schon ausgebracht worden ist. Spüren wir das ASU nicht noch heute Nacht auf, müssen wir die Regierung informieren – und dazu darf’s nicht kommen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja.«
    Die Verbindung brach ab, und ich verrenkte mich, um den Autoatlas vom Rücksitz zu angeln. »Ein
    Hubschrauber holt uns von der Rennbahn Fakenham ab.«
    »Und wo genau liegt Fakenham, Norfolk-Boy?«
    Ich knipste meine Maglite an und blätterte ein paar Seiten um. »Nicht dort, wohin wir fahren.«
    Sie bremste scharf und hielt am Straßenrand.
    »Wir müssen nach King’s Lynn zurück. Fakenham
    liegt ungefähr vierzig Kilometer östlich von uns, tief in Norfolk. Die Rennbahn ist am Südrand der Stadt. Gib lieber Gas.«
    Suzy schlug das Lenkrad scharf ein und wendete über den durchgezogenen Mittelstrich hinweg.
    »Warum vermittelt er mir immer den Eindruck, wir seien hier die Schuldigen?«
    Sie beschleunigte, um zwei Wagen vor uns zu
    überholen. »Nicht wir , höchstens ich. Du hattest Recht, als du darauf bestanden hast, frühzeitig zu
    verschwinden.«
    »Kein Drama. Jedenfalls kommt noch heute Nacht ein Reinigungsteam vorbei und kümmert sich um unsere
    Freunde von der Einwanderungsbehörde. Sie werden für ein paar Tage gemeinsam mit Simon frühstücken.
    Hoffentlich sind sie uns für die Überstunden dankbar.«
    Suzy lachte übertrieben laut, aber das tat ich auch.
    Ich navigierte für sie, während wir über Straßen
    zweiter Ordnung und durch Dörfer ohne
    Straßenbeleuchtung rasten. Bis wir ankamen, würde das Getriebe sich in einem beschissenen Zustand befinden, aber wen kümmerte das? Schließlich arbeiteten wir für eine große Firma.
    Wir erreichten die Kleinstadt Swaffham und fuhren nach Norden in Richtung Fakenham weiter. Obwohl die Straße hier wesentlich besser war, konnte ich nicht aufhören, mit dem rechten Fuß mitzubremsen, während Suzy die oft engen Kurven bewältigte. »Lass das!«, fauchte sie. »Oder fahr selbst.«
    Ich grinste, holte mein Handy heraus und tippte Joshs Nummer ein. Suzy sagte nichts, während ich neben ihr saß und mir etwas ans Ohr hielt, das offensichtlich kein abhörsicheres Nokia war.
    Josh meldete sich. Ich beugte mich in den Fußraum hinunter, um es leiser zu haben. »Ich bin’s, Nick.«
    Offenbar war der hoch drehende Motor doch ziemlich laut. »Was? Bist du’s, Nick?«
    »Ja, pass auf- sie kommt morgen Nachmittag zurück.«
    »Wie bitte?«
    »Morgen, sie kommt morgen zurück.«
    »Wo bist du, Mann? In einem Windtunnel?«
    »Ruf Carmen an, okay? Lass dir sagen, mit welchem Flug sie kommt, und hol sie ab. Du musst sie abholen.
    Sie kommt morgen zurück. Hast du verstanden?«
    Das hatte Josh, und er flippte beinahe aus. »Was ist nur mit dir los, Mann? Du tust es schon wieder – du setzt dich ab! Was hast du bloß?«
    »Ruf einfach Carmen an – sie hat alles arrangiert.«
    Das hoffte ich jedenfalls.
    Suzy bremste scharf, und als ich aufsah, blinkte sie einen VW an, er solle sie überholen lassen. Der andere Fahrer hupte aufgebracht, als wir ihn kurz vor einer Kurve überholten, und Josh brüllte mich am Telefon an.
    »Scheiße, Mann, das tust es schon wieder!« Der
    Jasager war nicht der Einzige, der heute Nacht seine christliche Lebensart vergaß. Ich schien Talent dafür zu haben, andere Leute so weit zu bringen.
    »Ruf sie an, ruf sie an!« Ich beendete das Gespräch.
    Auch wenn er noch so wütend auf mich war, würde er jetzt sofort Carmen anrufen. Mit ihm würde ich mich später wieder vertragen müssen.

    36
    Suzys Gesicht wurde vom Widerschein der
    Instrumentenbeleuchtung erhellt, während sie sich auf den Tunnel aus Licht konzentrierte, den unsere
    aufgeblendeten Scheinwerfer unter den hohen Bäumen auf beiden Seiten der Straße erzeugten. Die Nadel des Drehzahlmessers stand im roten Bereich. Ohne auch nur eine Zehntelsekunde zu mir

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