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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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auf dem RAF-Flugplatz Northolt in Westlondon landen. Ich fragte mich einen Augenblick lang, ob wir zur Einsatzbesprechung ins Kommandozentrum gebracht werden würden, in dem ich vor Einsätzen im Kosovo und in Bosnien gewesen war. Das Zentrum hätte aus einem James-Bond-Film
    stammen können: überall Großbildschirme, und alle sehr fleißig und tüchtig, während sie Tastaturen bearbeiteten und Kaffee aus Styroporbechern tranken. Aber irgendwie war das heute nicht zu erwarten. Wir waren einfach nicht gut genug angezogen.
    Bald waren wir über der A40, der stark befahrenen Stadtautobahn, die aus Nordwesten nach London
    hineinführt, und begannen wenige Minuten später
    unseren Landeanflug zu dem angrenzenden
    unbeleuchteten Militärflugplatz. Regen begann an die Plexiglasscheiben zu klatschen, und der Pilot stellte kurz die Scheibenwischer an.
    Wir setzten vor zwei Limousinen und einem Van auf, die ihre Scheinwerfer eingeschaltet hatten. Im roten Lichtschein unserer Warnleuchte konnte ich in den Fahrzeugen Leute sehen, die sich vor dem Regen und dem Rotorabwind in Sicherheit gebracht hatten. Zwei Wagen waren mit je einer Person besetzt, der dritte mit zweien.
    Die Kufen der JetRanger setzten auf dem Vorfeld auf, dann wurden die Rotorblätter langsamer, während das Pfeifen der Turbinen allmählich abklang. Der Pilot drehte sich nach mir um und bedeutete mir, es sei in Ordnung, jetzt die Tür zu öffnen. Ich kletterte aus der Maschine.
    Die Hitze der Abgase, der Rotorabwind und der
    Kerosingestank bewirkten, dass ich den Regen kaum spürte. Suzy schob unsere Bereitschaftstaschen aus der Kabine und stieg dann selbst aus.
    Als wir zu den Autos liefen, stieg aus einer Limousine, die ich für einen Mondeo hielt, eine Gestalt aus, die ich als Yvette erkannte, die jetzt die Kapuze ihres Goretex-Anoraks hochzog. Sie blieb neben der Fahrertür stehen, während die Rotorblätter allmählich zum Stillstand kamen.
    Zwei Männer in Jeans und Sweatshirts sprangen aus einem neutralen weißen Transit und rannten auf den Hubschrauber zu. Als sie näher kamen, sah ich, dass die beiden Sundance und Laufschuhe waren, die mich
    ignorierten, als sie an mir vorbeiliefen. Yvette winkte uns zu sich heran. Als wir das Vorfeld überquerten, war sie dabei, eine neben dem rechten Vorderrad stehende große Aluminiumbox zu öffnen. Ihre Stimme war nur mit
    knapper Not zu verstehen. »Bitte, die Sprühdosen hier hinein.«
    Ich ging neben meiner Bereitschaftstasche in die
    Hocke. Die beiden Besatzungsmitglieder wurden zur Hecktür des Vans geführt. Der Pilot, der sichtlich in Panik war, wandte sich Hilfe suchend an mich. »Was geht hier vor?«
    Ich zuckte mit den Schultern, während einer der Kerle für mich antwortete. »Keine Sorge, alles ist bestens. Bloß hinten einsteigen, Kumpel.« Wie Sundance und
    Laufschuhe sie gepackt hielten, blieb ihnen nicht viel anderes übrig.
    »Und kann ich bitte die Peugeotschlüssel haben, damit wir in Norfolk aufräumen können?«
    Suzy stellte ihre Bereitschaftstasche ab und angelte in ihren Jeans nach den Schlüsseln, während ich den
    Reißverschluss meiner Tasche aufzog. Ich holte die Tragetüte mit den Blutflecken heraus, die außer dem Handy alles enthielt, was wir der jungen Frau

    abgenommen hatten, und legte sie in die Aluminiumbox, die sich mit vier Schnappverschlüssen luftdicht
    verschließen ließ.
    Yvettes Gesichtsausdruck zeigte, dass sie etwas vom Inhalt von Suzys Bereitschaftstasche mitbekam, als sie den Autoschlüssel entgegennahm.
    »Der Wagen steht auf dem Parkplatz an der
    Rennbahn.« Suzy sprach untypisch; vielleicht versuchte sie, den Golfschläger zu imitieren. »Hinter dem
    Sportzentrum.«
    Yvette nickte dankend. »Sie müssen ihn anrufen, um die neuesten Informationen zu bekommen. Im
    Handschuhfach liegen Antibiotika, und im Kofferraum finden Sie zwei komplette ABC-Schutzanzüge.«
    Die Hecktüren des Transits wurden zugeknallt, dann fuhr der Wagen an. Ich schloss den Deckel der
    Aluminiumbox und sah ein Lächeln unter der Goretex-Haube. »Gut gemacht, alle beide. Dort drüben rechts, wo der Van hingefahren ist, seht ihr ein blaues Blinklicht.
    Dort könnt ihr das Flugplatzgelände verlassen. Alles Gute!«
    Sie nahm die Aluminiumbox mit und trug sie zu dem dritten Fahrzeug, einem dunklen Vauxhall Vectra. Der Motor sprang an, sobald sie die Box auf dem Rücksitz festgeschnallt hatte. Yvette saß kaum auf dem
    Beifahrersitz, als der Fahrer bereits Gas gab und auf das blaue Blinklicht

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