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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Hand die Tür in Position zu halten begann. »Fertig?«
    Suzy spuckte ihren Kaugummi aus, dann nickte sie, und ich hielt die Browning fester umklammert. Ich holte tief Luft. »Okay, Achtung, fertig, los!«
    Sie wich einen halben Schritt zurück, damit ich mehr Platz hatte; ich zog die Pistole und schob den Hammer mit dem Daumen zurück.
    Zwischen Tür und Rahmen gähnte jetzt ein ungefähr dreißig Zentimeter breiter Spalt. Ich hielt die Pistole weiter an mich gepresst, als ich mich seitlich bewegte, die Tür etwas weiter aufdrückte und in einen schmalen Korridor hindurchschlüpfte. Drinnen war es stockfinster. Sobald ich über die Schwelle war und auf hartem Beton stand, brachte ich die Waffe in Anschlag, beugte mich dabei nach vorn, um ein kleineres Ziel zu bieten, und nahm mit dem rechten Zeigefinger den ersten Druckpunkt.
    Ein schmaler Streifen Straßenlicht wies mir den Weg zu einer mit Linoleum belegten Treppe, die nur ungefähr fünf Meter entfernt war. Ich trat einen Schritt von der Tür weg, um Suzy hereinzulassen, hatte die Browning weiter schussbereit und hielt ihren Griff mit beiden Händen umklammert.
    Ich zielte mit der Pistole die Treppe hinauf, während ich die Füße übertrieben weit hob, damit ich nichts Herumliegendes anstieß, und nach allen Richtungen gleichzeitig zu beobachten versuchte. Bis zur Treppe waren es fünf bis sechs Schritte. Ein weißer Lichtblitz erhellte den Korridor, als hinter mir auf der Gray’s Inn Road ein Auto vorbeifuhr.
    Links von mir hatte ich eine geschlossene Tür. Ich blieb kurz davor stehen, als Suzy gerade die Eingangstür schloss, sodass wir beide in tiefster Dunkelheit standen. Ich verharrte unbeweglich, öffnete leicht den Mund und horchte in Richtung Treppe. Draußen klickten hohe Absätze auf dem Gehsteig vorbei. Irgendein Autofahrer hupte die Unbekannte an. Dann war ein leises Rascheln zu hören, als Suzy die beiden MP5 aus den
    Bereitschaftstaschen holte. Sekunden später war sie neben mir.
    Die Pistole wurde langsam wieder in den Bund meiner Jeans gesteckt, und ich drückte den Sicherungshebel mit dem rechten Daumen nach oben. Meine Ohren fixierten die geschlossene Tür, meine Augen blieben selbst in der Dunkelheit auf die Treppe gerichtet. Ich streckte die rechte Hand aus, und Suzy kam näher, als ich ihren Körper berührte. Einen Augenblick später ertastete meine Hand das kalte Metall der MP5. Ich ließ sie bis nach vorn an den Pistolengriff gleiten; mein Daumen fand den Sicherungshebel und drückte ihn nach oben.
    Das HDV leuchtete sehr schwach, als meine linke Hand nach der Maglite in der Vordertasche meiner Jeans griff. Ich nahm das Ende der kleinen Stablampe zwischen die Zähne, drehte sie, um sie einzuschalten, und deckte sie so mit den Fingern der linken Hand ab, dass nur ein dünner Streifen Licht zu sehen war.
    Die kassettierte Tür war aus Holz und am linken Rand mit zwei Sicherheitsschlössern versehen, von denen die Farbe abblätterte. Das eine mit einer altmodischen Messingklinke befand sich auf halber Höhe, das andere ungefähr in Kinnhöhe. Die Tür ging nach innen auf.
    Ich richtete den abgeblendeten Lichtstrahl auf eine Stelle oberhalb der Klinke, damit Suzy Licht hatte, und wechselte auf die rechte Türseite. Dabei tat ich mein Bestes, um heruntergefallenem Verputz und anderem Dreck auf dem Fußboden auszuweichen, und achtete darauf, dass der Lichtstrahl nicht ins Schlüsselloch fiel und auf der anderen Seite der Tür sichtbar wurde.
    Suzy wusste, was sie zu tun hatte. Ihre in einem Vlieshandschuh steckende rechte Hand schloss sich langsam, aber fest um die Türklinke, während der Rest ihres Körpers für den Fall, dass hinter der Tür jemand mit einer Waffe stand, seitlich an die Wand gelehnt blieb.
    Ich folgte ihrem Beispiel. Meine rechte Schulter lag am Türrahmen an, während ich die Schulterstütze der MP5 herauszog, bis sie leise klickend einrastete.
    Ich hob die Waffe an die rechte Schulter und schluckte den Speichel herunter, die sich in meinem offenen Mund angesammelt hatte. Ich hätte ihn einfach herauströpfeln lassen können, aber ich wollte keine DNA hinterlassen. Ich veränderte meine Kopfhaltung, bis das kalte Stahlrohr der Schulterstütze bequem an meiner Wange anlag, und umfasste den dicken Schalldämpfer mit der linken Hand.
    Im dünnen Lichtstrahl der Maglite konnte ich sehen, dass auch Suzy die Schulterstütze ihrer MP5 ganz herausgezogen hatte. Ihre Rechte umfasste den
    Pistolengriff, und die Mündung wies zu

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