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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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zugeknallt. Suzy hatte Recht - das alles erinnerte an Westbelfast. Als ich schon anfing, besorgt zu werden, reckte sie den Daumen hoch, steckte ihr Werkzeug ins Etui zurück, rollte es wieder zusammen und steckte es ins Seitenfach ihrer Bereitschaftstasche, in die sie sich übergeben hatte.
    Während sie damit beschäftigt war, trat ich an die Tür, kniete mich hin und legte lautlos meine MP5 ab. Ich spürte, wie sie jetzt hinter mir stand, die Maschinenpistole hob, in die Schulter einzog und über meinem Kopf wie ein Gewehr in Anschlag brachte.
    Schweiß begann mir übers Gesicht zu laufen, als ich mit der rechten Hand die Türklinke umfasste und mit der Linken gegen die Tür drückte. Sie bewegte sich nicht. Ich verstärkte den Druck, und diesmal ging sie lautlos auf, sodass mein Kopf und vor allem Suzys Waffe hindurchpasste.
    Am anderen Ende der Küche befand sich ein mit Dekorfliesen beklebter bogenförmiger Durchgang, hinter dem schwaches Straßenlicht, das aus dem Wohnzimmer kam, in die Diele und auf die untersten Stufen der in den ersten Stock hinaufführenden Treppe fiel.
    Während Suzy mit schussbereiter MP5 über mir stand, blieb ich auf den Knien und horchte so angestrengt, wie Kopfhaube und ABC-Schutzmaske es zuließen. Aber ich hörte nichts.
    Ich stieß die Tür einen Spalt weiter auf, sodass Suzy - ihre Waffe noch immer an der Schulter - an mir vorbeischlüpfen konnte. Sie durchquerte vorsichtig die Küche und machte dabei übertrieben hohe Schritte, damit sie nicht über etwas Herumliegendes stolperte, während sie ihre Aufmerksamkeit auf die Diele konzentrierte. Ich hob meine Waffe auf, um ihr Feuerschutz geben zu können, und kam mit der auf Einzelfeuer gestellten MP5 an der Schulter langsam wieder hoch. Mein Zeigefinger lag leicht auf dem Abzug und ertastete den ersten Druckpunkt. Ich ließ beide Augen geöffnet, während ich über die Schwelle trat und eine Position halbrechts hinter Suzy einnahm, bevor ich wieder stehen blieb.
    Wir würden das Haus systematisch Raum für Raum durchsuchen - falls wir auf das ASU stießen und es Lärm gab, würden wir nicht zögern, unseren Teil dazu beizutragen.
    Sie bewegte sich durch den Türbogen, wobei ihre Überschuhe auf dem Linoleum quietschten, drehte sich zur Seite und richtete die Mündung ihrer MP5 nach oben, während sie an der Wand lehnend das Treppenhaus überwachte.
    Dann war ich mit schussbereiter Waffe durch den bogenförmigen Durchgang und konzentrierte mich auf die offene Wohnzimmertür und das beleuchtete Display meiner MP5. Meine Kehle war wie ausgedörrt. Ich ging an Suzy vorbei und hatte noch vier bis fünf Schritte bis ins Wohnzimmer, als ich vor mir ein Geräusch hörte.

 
34
    Das Schloss wurde aufgesperrt, die Haustür öffnete sich.
    Von der Straße fiel Licht herein.
    Auf der Schwelle stand eine Silhouette - Tragetüte in einer Hand, Schlüsselbund in der anderen -, die einige Schritte in die Diele machte, bevor sie mich sah.
    Die Gestalt machte kehrt, um durch die offene Haustür zu flüchten. Nachdenken konnte ich nicht lange, nur handeln. Ich bückte mich, legte die MP5 ab, schnellte nach oben und sprang auf den Rücken der flüchtenden Gestalt. Mein Filtereinsatz traf sie am Hinterkopf, und ich fühlte eine Nase unter meinen Fingern, als unser vereinter Schwung uns über den Gehsteig bis auf die Straße trug.
    Der Kopf drehte sich zur Seite. Unter mir lag eine Frau. Sie trat um sich, wollte sich befreien. Suzy packte sie an einem Bein und versuchte, uns beide ins Haus zurückzuziehen. Ich sprang auf und ergriff das andere Bein, während sie zappelnd um sich trat, ohne ihre Tragetüte loszulassen.
    Sobald wir drinnen waren, hielt ich ihr mit beiden Händen den Mund zu und setzte mich auf sie. Sie gab nicht auf; sie versuchte, mich zu beißen und trommelte mit den Füßen an die Wand der Diele.
    Suzy rannte los, um ihre Waffe zu holen.
    »Nein! Die Tür, die Tür!«
    Sie griff sich die MP5, trat über mich hinweg und schloss die Tür mit einem Fuß. Halbdunkel umgab uns, als sie sich zu uns hinunterbeugte. »Halt sie fest, halt sie fest!«
    »Nein! Sie ...«
    Bum, bum, bum.
    Der aus drei Schuss bestehende Feuerstoß riss eine Seite des Kopfes der Unbekannten weg und ließ Blut über meine Augenscheiben spritzen. Ich schob den leblosen Körper von mir weg und sprang auf. »Nach oben!«
    Während ich versuchte, mir das Blut von den Augenscheiben zu wischen, hob ich meine MP5 auf und nahm die Treppe in Angriff. Suzy blieb, wo sie war,

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