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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Waffe.
    Eine halbautomatische Waffe feuerte hinter mir von höherem Gelände, während um uns herum Stimmen auf Serbokroatisch riefen. Wer zum Teufel war wer?
    »Benzil!«
    Ich fand keine Waffe, ließ mich in den Schlamm sinken, benutzte den Audi als Deckung und wünschte mir, mich eingraben zu können. Weitere Schüsse kamen von den Ställen, und die halbautomatische Waffe weiter oben antwortete. Einer der Lederjungs sprang auf und ab und rief, ich solle nach oben kommen. Er gab mir Feuerschutz, und im Mündungsfeuer sah ich Benzil, der an seiner Seite kniete.
    Ich holte tief Luft, hastete den Hang empor und wurde von den Resten des Stacheldrahtzauns in den Schlamm gerissen. Je mehr ich mich zu befreien versuchte, desto mehr verhedderte ich mich darin. Der Lederbursche schrie etwas, bevor er erneut schoss - er schien zu glauben, dass ich mir absichtlich so viel Zeit ließ.
    Ich trat den verdammten Stacheldraht beiseite und blieb rechts von dem Mann, als er einen Feuerstoß nach dem anderen abgab. Wieder sah ich Benzil im Mündungsfeuer, dicht neben ihm, und er winkte mich näher.
    Weiter, weiter. Ich lief zu Benzil und packte ihn am Mantel. »Kommen Sie, hoch mit Ihnen!«
    Der Lederbursche wechselte das Magazin, aber er forderte das Unglück geradezu heraus, indem er an Ort und Stelle verharrte. Früher oder später würden ihn die Angreifer treffen, und ich wollte nicht in der Nähe sein, wenn das geschah. Ich blieb in Bewegung, zog Benzil mit mir nach oben und versuchte, aus der Schusslinie zu gelangen und zum zweiten Audi zurückzukehren.
    Ich drückte Benzil neben mir zu Boden, als zwei endlose Ströme aus Leuchtspurgeschossen über uns hinwegjagten. Der Lederbursche rastete aus, hörte dann auf zu schießen und fiel.
    »Bleiben Sie hier!«
    Ich ließ mich fallen, rutschte den Hang hinunter und landete neben dem Lederburschen. Er lebte noch, würde aber nicht mehr lange am Leben bleiben.

 
78
    Rasselnde Geräusche erklangen, als der Mann nach Luft schnappte, wiesen darauf hin, dass er schnell starb. Ich griff in seine Jacke und fühlte, wie warmes Blut über meine Hand floss. Es ging mir nicht darum, die Wunde zu schließen; das hatte keinen Sinn. Ich suchte nach weiteren Magazinen für die AK.
    Ich hatte kein Glück, griff aber trotzdem nach der blutbesudelten Waffe, als der Bursche zu atmen aufhörte, und eilte erneut den Hang empor. »Benzil! Benzil! Wo sind Sie?«
    »Hier, ich bin hier!«
    Als ich ihn erreichte, schoss jemand anders vom Hügelhang aus, näher beim zweiten Audi, auf die Ställe. Das musste Nasir sein.
    Wir setzten den Weg fort, parallel zur Straße und hoch am Hang, und ich versuchte festzustellen, wer der andere Schütze war. Benzil wurde schwächer und verbrachte mehr Zeit im Schlamm als auf den Beinen.
    »Nasir, Nasir!«
    »Hier drüben, hier drüben!« Das war Jerry. Ich konnte sie noch immer nicht sehen.
    »Zurück zum Wagen! Los!«
    Ich begann damit, Benzil über den Hang nach unten zu ziehen. Jeder Schritt war eine Qual für ihn, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen - vielleicht fand er später Gelegenheit, neue Kraft zu schöpfen.
    Er stolperte erneut und schrie. Ich packte eine Hand voll Mantel und zerrte ihn weiter, als dort Kugeln in den Boden schlugen, wo wir gerade gestanden hatten.
    »Weiter, na los!«
    Drei Gestalten waren nun rechts zu erkennen. Salkic war bei ihnen, und ich beobachtete, wie sie nach unten kletterten, zum Wagen. Es kamen mehr und besser gezielte Schüsse von den Ställen, als die Angreifer begriffen, was wir vorhatten. Kugeln trafen Türen und Reifen des Audis.
    »Den Hang hinauf!«
    Ich keuchte, und meine Kleidung war schweißnass, als ich nach oben kletterte und Benzil mit mir zog. Nasir erwiderte das Feuer unter uns. »Hören Sie auf zu schießen! Sparen Sie Munition! Salkic, wo zum Teufel sind Sie? Sagen Sie ihm, er soll aufhören zu schießen!«
    Wir kletterten weiter. Bald gab es keine Bäume mehr, nichts, an dem wir uns nach oben ziehen konnten, nur noch Schlamm, Gras und Felsen. Ich rutschte aus und fiel. Der Lauf des AKs schlug gegen einen Stein. Und wenn schon: Kalaschnikows hielten eine Menge aus. Bei Benzil war ich mir da nicht so sicher.
    Von den Ställen aus wurde noch immer geschossen, aber die Leuchtspurgeschosse jagten weit über uns hinweg. Die Angreifer hatten uns im Dunkeln verloren.
    Ich fühlte, wie mir Blut das Bein hinablief, ein Ergebnis meines Ringkampfs mit dem Stacheldraht. Meine Kehle war wie ausgedörrt. Ich hielt

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