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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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murmelte etwas hinein, als Benzils Wagen losfuhr und wir ihm folgten.
    Das nasse Pflaster glänzte im Licht der Straßenlampen. Überall zeigten sich Neonlichter und Leuchtreklamen, aber Sarajevo wirkte verlassen. Mir kam es vor, als hätte sich die Stadt gut gekleidet, um nirgendwohin zu gehen. Ich sah eine Straßenbahn, aber es gab keine weiteren Zeichen von Leben, als wir durch die Straßen fuhren, in Richtung Stadtrand.
    Im Fußraum des Fahrers, an den Sitz gelehnt, damit sie bei den Pedalen nicht im Weg war, sah ich eine AK, Fallschirmjägerversion - eine solche Waffe hatte auch Rob benutzt. Ein zusätzliches Dreißig-Schuss-Magazin war anders herum an dem befestigt, das in der Waffe steckte. Ich hoffte, dass es nicht gebraucht wurde. Der Audi war nicht gepanzert, und ich wollte keine Wiederholung der Bagdad-Erfahrung, als um uns herum Kugeln dünnes Blech zerfetzt hatten.
    »Es ist eine lange Fahrt«, sagte Salkic, ohne sich umzudrehen. Er klang nicht besonders froh und beobachtete die Straße so, als rechnete er jeden Augenblick mit einem Angriff.
    Ich beugte mich zwischen die beiden vorderen Sitze. »Wohin sind wir unterwegs?«
    »Der Name des Ortes würde Ihnen nichts bedeuten, und selbst wenn das doch der Fall wäre, ich würde Ihnen keine Auskunft geben. So ist es besser. Alle wollen Hasan entweder küssen oder umbringen. Ich schütze ihn sowohl vor dem einen als auch vor dem anderen. Die Männer, die Ihnen folgten ... sie wollen Hasan nicht küssen.«
    Wieder kam eine Stimme aus dem kleinen Lautsprecher, und Salkic hob die Hand, bedeutete mir zu schweigen. Diese kleinen Motorolas waren perfekt für nahe Kommunikation. Ihre Reichweite betrug etwa zwei Kilometer; jenseits davon konnte man nichts mehr hören. Außerdem waren sie wegen der geringen Signalstärke schwer zu orten.
    Er drückte die Sendetaste und antwortete. Der Wagen vor uns bog scharf nach rechts ab, aber wir fuhren weiter, über die Kreuzung hinweg, wandten uns dann nach links. Salkic bemerkte Jerrys Besorgnis im Rückspiegel, als die Straßenlampen vorbeisausten und das Wageninnere stroboskopartig erleuchteten. »Zu unserem Schutz.«
    Ich beugte mich erneut vor. »Wie lange kennen Sie Nuhanovic schon?«
    Salkic blickte nach draußen auf die leere Straße. Es dauerte eine Weile, bis ich eine Antwort bekam. »Hasan ist ein wahrhaft erstaunlicher Mann.«
    »Das habe ich gehört. Danke dafür, dass Sie unsere Nachricht weitergegeben haben.«
    Er starrte durch die absolut saubere Windschutzscheibe. Nicht ein einziger Insektenfleck zeigte sich darauf. Ein Knistern kam aus dem Motorola-Lautsprecher, und er hörte aufmerksam zu, bevor er antwortete. »Ich habe ihm Ihre Nachricht gegeben. Er möchte von Ihnen mehr über die Zementfabrik hören.«
    »Wie kommt es, dass Sie für ihn arbeiten?«
    Salkic drehte sich ganz langsam um, und im flackernden Licht wirkte sein Gesicht steinern. »Ich arbeite nicht für ihn«, sagte er schlicht. »Ich diene ihm. Er hat mich und meine Schwester vor dem Aggressor gerettet, als die Briten, Franzosen und alle anderen einfach dastanden und tatenlos zusahen.«
    Er klopfte dem Fahrer auf die Schulter und richtete einige Worte an ihn. Der Mann nickte und antwortete kurz.
    »Nasir sagt, es war ein Schock in Bagdad, als Sie nach Hasan fragten. Nasir bat ihn, die Stadt unverzüglich zu verlassen. Auch er ist immer um Sicherheit besorgt.«
    Salkic sah wieder nach vorn.
    Ich verstand den Hinweis und lehnte mich zurück. Es dauerte nicht lange, bis die Stadt hinter uns zurückblieb, und die Fahrt ging durch höheres Gelände weiter. Abgesehen von unseren Scheinwerfern kam das einzige Licht aus Häusern, die gelegentlich die Straße säumten.
    Wir waren jetzt auf einer einspurigen Straße unterwegs, die sich kurvenreich am Höhenzug emporwand und ins Tal auf der anderen Seite führte.
    Nach einigen Kilometern bemerkte ich Rücklichter in der Ferne. Sie befanden sich rechts neben der Straße und bewegten sich nicht. Salkic sprach in sein Motorola, und daraufhin glitten die Lichter zur Straße. Wir näherten uns ihnen schnell.
    Ich beugte mich vor. »Benzil?«
    Salkic nickte. »Ich bin in Sarajevo die einzige Verbindung zu Hasan. Nasir fährt uns einen Teil der Strecke, und dann übernehme ich.«
    Der Fahrersitz knarrte leise, als Nasir das Gewicht verlagerte. Draußen gab es nur tintenschwarze Finsternis; hin und wieder strich unser Scheinwerferlicht über einen Baum oder ein Haus. Zweimal sprangen Hunde zum Straßenrand und

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