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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Mount Everest befinden: Solange ein solches Handy die Signale eines Satelliten empfing, konnte man mit jedem telefonieren, ganz gleich, ob Festoder Mobilnetz. Wo die Leute das Geld dafür hernahmen, war mir ein Rätsel. Einige Gesprächsminuten mit so einem Ding kosteten ebenso viel wie eine Woche Urlaub in Griechenland.
    Ich trat auf den Balkon, während Jerry mehrere Kabel verlegte. Eins von ihnen verband das Handy mit der Kamera, sodass er Bilder übertragen konnte. Er wollte sie so schnell wie möglich dem Telegraph übermitteln und anschließend die Speicherkarte löschen, damit niemand anders die Aufnahmen in die Hand bekam.
    Der Typ im Swimmingpool lief noch immer hin und her. Ich nahm das Thuraya-Handy, um zu sehen, ob es ein Signal empfing, aber der aus fünf Balken bestehende Indikator blieb leer. Daran änderte sich auch nichts, als ich einige Schritte ging.
    Ich kehrte ins Zimmer zurück. Jerry lag ausgestreckt auf dem Bett, die Hände hinterm Kopf, stolz auf sein Geschick im Umgang mit den Geräten.
    »Kein Signal - der Satellit muss sich auf der anderen Seite befinden.« Ich warf das Thuraya neben ihm aufs Bett. »Der einzige Weg hinaus ist der Lift oder ein Sprung ins Leere. Die Feuertreppe ist blockiert.«
    »Keine Sorge, Mann, dieses Hotel ist ebenso sicher wie Fort Knox. Eins nach dem anderen.« Seit dem Warten in Amman hatte sich seine Stimmung deutlich verbessert. Vielleicht lag es daran, dass wir Nuhanovic ein wenig näher gekommen waren. Er setzte sich auf die Bettkante. »Kümmere du dich ums Bier. Ich brauche passende Kleidung, wenn ich die braune Sache richtig machen soll.«
    Wir hatten uns bereits darauf geeinigt, dass er die Sachen des braunen Mannes übernahm und ich die des weißen.
    »Ich rufe Washington an, und anschließend nehme ich mir die Moschee dort drüben vor. Vielleicht kann ich da etwas herausfinden. Vorausgesetzt, ich komme an dem Panzer vorbei, ohne dass man mir eine Kugel in meinen islamischen Hintern jagt.«
    Ich nickte. Es war sinnlos, einfach nur dazusitzen und darauf zu warten, dass die Quelle das Gewünschte lieferte
    - wir mussten nach draußen, um Informationen zu gewinnen. Die Journalisten wollte Jerry nicht fragen, denn sie würden eine Story wittern und entweder die Klappe halten oder lügen. Aber ich konnte mich an die Jungs im Circuit wenden.
    Ich sah auf die Baby-G, diesmal meine eigene. Kellys hatte ich zurückgelassen - ich musste einen klaren Kopf bewahren. Aber wem machte ich etwas vor? Der Blick auf meine Uhr erinnerte mich an ihre und an sie. Sie war breiter gewesen als ihr Handgelenk, und Kelly hatte eine Ewigkeit gebraucht, um sie anzulegen.
    Es war kurz nach drei Uhr nachmittags - sieben Uhr morgens in Washington. Wir hatten zwei Nächte nicht geschlafen. Kein Wunder, dass ich total geschafft war.

 
30
    Der kleine, für maximal neun Personen bestimmte Lift trug uns ins Foyer. Jerry hantierte wie üblich an seiner Kamera, und ich hatte die Gürteltasche dabei, in ihr mein Pass und etwas mehr als dreitausend Dollar in bar. Der Lift stank nach Zigaretten und hielt in jeder Etage mit einem beunruhigenden Ruck. Im vierten Stock gesellten sich zwei Philippiner zu uns, ausgestattet mit MP5- Maschinenpistolen und schwarzen kugelsicheren Westen wie bei einem SWAT-Team. Im dritten kamen zwei Militärs, die wie Zivilisten auszusehen versuchten, was mit einem militärischen Haarschnitt sehr schwer ist. Im zweiten traten zwei NGO-Burschen mit großen Terminplanern und noch größeren Bierbäuchen zu uns.
    Alle, ob Militärs oder Zivilisten, trugen eine Art Ausweis am Hals, ein Plastikband mit einer Karte in einer durchsichtigen Schutzhülle. Brauchten wir ebenfalls solche Dinger? Himmel, ich wusste es nicht.
    Die Tür schloss sich, und der eine Philippiner bot dem
    anderen eine Zigarette an. Als wir das Foyer erreichten, roch ich so, als hätte ich die Nacht in einer Kneipe verbracht.
    Auf den Sofas saßen jetzt mehr rauchende Iraker als ausländische Geschäftsleute. Sie alle hatten große schwarze Schnurrbärte, trugen weite Hosen, Hemden, Plastikschuhe und weiße Socken. Was auch immer sich sonst in diesem Land geändert hatte, der Saddam-Look war noch immer in.
    Draußen standen zwei Hummer. Verschwitzte Soldaten legten ihre schusssicheren Westen ab und zogen die Jacken der Feldanzüge aus. Warmes Essen und Flaschen mit Mineralwasser wurden von der Ladefläche eines Lasters gereicht.
    Hinter den beiden Hummer sah ich einige Zivilisten, die auf und ab gingen,

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