Nick Stone 07 - Schattenkiller
sie mit wichtigen Dingen beschäftigt.
Einer schaffte es schließlich zu meinem Tisch. Ich wollte keinen arabischen Kaffee trinken, also bestellte ich Nescafe mit Milch und zwei Brötchen.
Der Mann ging davon, um den Kessel aufzusetzen.
Journalisten kamen vorbei und sprachen ein Englisch, das nach Französisch klang. Zwei Einheimische folgten ihnen. Sie setzten sich und berieten, was sie am nächsten Tag unternehmen sollten und wie lange sie Fahrer und Dolmetscher brauchten. Es dauerte nicht lange, bis alle nickten, und einer der Franzosen zog einige Banknoten aus einem Bündel und reichte sie den Einheimischen. Die übliche Rate schien neunzig Dollar pro Tag für einen Dolmetscher und sechzig für einen Fahrer zu betragen, im Voraus zahlbar - und wenn die Franzosen Bagdad verlassen wollten, kostete das extra.
Mein Kaffee, die beiden Brötchen und ein eingewickeltes Stück Butter kamen, als die beiden Balkan-Jungs aufstanden und gingen. Ihre irakischen Begleiter quatschten ein wenig untereinander, rauchten zufrieden und hörten wieder Johnny Cashs Vater zu.
31
Ich hatte den ersten Bissen im Mund, als mir klar wurde, dass ich Konkurrenz bekam. Der älteste Biker in der Stadt ging schnurstracks zum Büfett. Er war Ende fünfzig, Anfang sechzig und nur etwa eins sechzig groß, aber sehr kräftig gebaut, mit sommersprossigen Armen und Händen so groß wie Baseballhandschuhe. Er bestellte Eier, Brötchen und Käse zu seinem Nescafe, und das offenbar nicht zum ersten Mal, wie die Größe seines Bauches vermuten ließ, der sich unter einem Harley-Davidson-T-Shirt mit der Aufschrift wölbte: »Born To Ride, Born To Raise Hell«. Hinzu kamen ein langer grauer Bart, Jeans und ein großer schwarzer Gürtel mit Harley-Schnalle. Sein Kopf war völlig kahl, und er schien seit vielen Jahren hier zu sein - er war fast so braun wie Jerry.
Der Typ war recht aufgeräumt. Er winkte den Franzosen zu, die mit den Irakern um die Wette rauchten, nahm dann auf einem Stuhl nicht weit entfernt von mir Platz und grüßte mich mit einem Nicken, das so viel bedeutete wie: »Wir unterhalten uns später.« Ich antwortete mit einem eigenen Nicken, das ihn darauf hinwies, dass ich es nicht eilig hatte und den Eindruck gewann, wir würden bald die besten Kumpels sein, was bedeutete, dass er mir Haus, Wagen und Frau überlassen wollte, wenn ich das nächste Mal in die Staaten kam.
Ich hatte gerade das zweite Brötchen mit Butter bestrichen und mir in den Mund geschoben, als eine Baseballhandschuh-Hand vor mir erschien. »Hallo, ich bin Jacob. Wie geht’s?«
Ich schluckte schnell, aber trotzdem begleiteten viele Krumen meine Antwort. »Gut. Was ist mit Ihnen?«
»Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. Morgen ist ein großer Tag. Dann kommt mein Sohn in die Stadt.«
Auf seinem T-Shirt hätte »Stolzester Vater der Welt« stehen sollen. Also war von seinen irdischen Gütern nichts in meine Richtung unterwegs.
»Hierher nach Bagdad?«
»Ja. Er ist in der 101sten, im Norden. Hab den Jungen seit Monaten nicht gesehen. Bin ziemlich aufgeregt.«
Sein Essen kam, und er bereitete sich ein Brötchen mit Ei und Käse zu. Ich trank meinen Nescafe aus und bestellte einen neuen. Warum servieren Araber das Zeug nur in Fingerhüten? »Sie sind also nach Bagdad gekommen, um ihn zu sehen?«
Jacobs Bauch wackelte, als er lachte und dabei die Eier schnitt. »Teufel, nein. Ich mache in Strom. Seit fünf Monaten sorge ich hier dafür, dass der Saft wieder fließt. Ich habe noch einen anderen Sohn hier. Ist Apache-Pilot. Cool, was?« Er strahlte. »Ja, ist im Westen von hier. Ich werde ihn bald besuchen. Er kann nicht in die Stadt kommen.«
Einige amerikanische Soldaten kamen herein und sahen aus, als sollten sie einen Schulranzen tragen und keine automatischen Waffen. Verdammt, so hatte ich selbst ausgesehen. Sie legten Gürteltaschen und kugelsichere Westen ab, ließen das Zeug neben die Sofas fallen.
Jacob schenkte ihnen ein Lächeln und bekam eins zurück, widmete sich dann wieder Brötchen und Kaffee. »Bin meinen Jungs seit Grenada gefolgt.« Er gluckste so laut, dass sein Bart vom Kinn zu rutschen drohte. »Meine Jungs zerstören die Stromversorgung, und ihr Daddy stellt sie wieder her. Nett, nicht wahr?«
Ich sah den militärischindustriellen Komplex der Vereinigten Staaten auf dem niedrigsten binären Niveau. »Klingt nach einem perfekten Familiengeschäft.«
Jacob lachte schallend. »Woher kommen Sie?«
»Aus Großbritannien. Ich kümmere
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