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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Aufladegerät und griff dann nach Kamera und Gürteltasche. Der Flur stand inzwischen schuhtief unter Wasser. Die Tür meines Zimmers war offen. Blut hatte den Teppich dunkel werden lassen, und bei den Betten fehlten die Laken - vermutlich hatte man sie um die Braut gewickelt. Ich zog die Tür zu und schloss ab, obwohl es im Zimmer nichts gab, was sich zu stehlen lohnte.
    Der Lift steckte voller Leute, die plötzlich zu der Ansicht gelangt waren, dass das Hotel Palestine doch nicht so viel Sicherheit bot. Alle hatten ihre Koffer dabei. Ich fragte mich, welchen Ort sie für sicherer hielten.

 
44
    An der Rezeption herrschte Chaos. Etwa fünfzig Personen wollten ihr Geld zurück und abreisen. Jerry ging weg, um seine Anrufe zu erledigen, während ich mich ins Gewühl stürzte und langsam nach vorn arbeitete. Trotzdem war es dort so, als versuchte man, die Aufmerksamkeit eines sehr in Anspruch genommenen Barkeepers zu wecken. Schließlich kam einer der Typen auf mich zu, ein alter, fröhlicher Iraker mit dem vollen Saddam-Schnurrbart und etwas, das vor ungefähr einer Stunde ein weißes Hemd gewesen sein mochte.
    Ich beugte mich über den Tresen und rief ihm ins Ohr: »Wie wär’s mit einem Preisnachlass? Die Zimmer sind beschädigt.«
    Er lächelte. »Ah, ja.« Das klang vielversprechend. »Zimmer kostet sechzig Dollar pro Nacht.«
    »Nein, nein. Der Flur ist überflutet, das Zimmer meines Begleiters hat Löcher, und in meinem ist alles zertrümmert. Wir wollen bleiben, im Gegensatz zu all diesen Leuten.«
    »Ich weiß, es ist schrecklich, sehr schrecklich. Ich würde hier nicht wohnen wollen.«
    »Wir bekommen also einen Preisnachlass?«
    Der Mann lächelte zustimmend. »Ja, das Zimmer kostet sechzig Dollar die Nacht.«
    Ich redete gegen eine Wand. »Was ist mit einer anderen Etage? Können wir zwei Zimmer im ersten Stock bekommen?«
    Er lächelte und strich mit dem Finger durch ein Buch. Um mich herum ertönten Dutzende von Stimmen, und viele von ihnen gehörten Irakern. Ich erkannte einige Lederjacken von der Hochzeitsfeier am vergangenen Abend wieder.
    Die Kanadierin und Mr. Tropen, noch immer im grünen Polohemd, kamen zusammen aus dem Lift und schritten zum Ausgang. Er trug ihr Gepäck. Er hatte sich durchgesetzt. Ich war stolz auf ihn.
    Ein weiterer Portier trat zu dem mir gegenüber und sah im Buch nach. Die beiden Burschen sprachen miteinander, wahrscheinlich über verdammte Ausländer, die einen Preisnachlass wollten. Wussten sie nicht, dass ein Krieg stattfand?
    »Nick!« Jerry versuchte, durch das Gedränge zu mir zu gelangen. »Wie läuft’s?«
    Der erste Portier schenkte mir ein Fünf-Sterne-Lächeln. »Wir haben ein Zimmer im ersten Stock. Der Mann ist tot. Wohnen Sie zusammen?«
    Ich sah Jerry an. »Bist du einverstanden?« Es war ihm egal. »Ausgezeichnet«, sagte ich. »Das sind nur sechzig Dollar, und wir bekommen etwas zurück, da wir bereits für zwei Zimmer bezahlt haben.«
    Das Lächeln des Portiers wurde noch breiter. »O nein. Sechzig Dollar pro Person.«
    Ich gab auf. Er lachte, wir lachten, und er gab mir den Schlüssel für 106. »Wir bringen Ihnen gleich die Schlüssel der beiden anderen Zimmer. Sobald das Blut trocken ist.«
    Wir versuchten, den Lift zu erreichen. Es wimmelte von Reportern und Kameraleuten mit Helmen und kugelsicheren Westen.
    Im sechsten Stock machte sich Jerry ans Packen, und ich sah in meinem Zimmer nach, um mich zu vergewissern, dass ich nichts zurückgelassen hatte. Ich fragte mich, ob wir bald in Dannys Zimmer einziehen würden. Wie sich herausstellte, hatte ich meine Zahnbürste vergessen, und als ich sie holte, öffnete sich die Tür. »Das ist schnell gegangen, Kumpel. Hast du meinen Rucksack?«
    Ich drehte mich um und sah drei amerikanische Militärpolizisten. Zwei richteten ihre M16 auf meinen Kopf. Der in der Mitte, ein puertoricanischer Sergeant mit dünnem Oberlippenbart und dunkler Sonnenbrille, hielt Plastikfesseln in der Hand, dazu bereit, sie mir anzulegen. »Hände hoch!«
    Die Burschen mit den M16 waren jung und wirkten nervös. Einer hatte seine Waffe entsichert. Ich verzichtete darauf, Einwände zu erheben.
    Der Sergeant deutete auf meine Gürteltasche. »Haben Sie da Waffen drin?«
    »Nein.«
    »Sind Sie ganz sicher, dass Sie mich nicht belügen? Haben Sie wirklich keine Waffen in der Tasche? Sagen Sie es mir jetzt, sagen Sie es mir jetzt.«
    »Nur ein Pass und Bargeld. Keine Waffen.«
    »Na schön, aufs Bett mit Ihnen, die Hände auf den

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