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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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gewesen war. Passagiere stiegen mit ihren Einkaufstaschen ein und aus.
    Manche von ihnen trugen Kopftücher, andere graue Regenmäntel, Aktentaschen in den Händen und Handys an den Ohren.
    Bald wimmelte es von Menschen, und alle zehn Meter gab es Cafés, von Einheimischen eingerichtet. George hätte Sarajevo sein Okay gegeben: Hier gab es keine ausländischen Kaffeebuden und Imbissstuben. Viele von ihnen hatten draußen überdachte Tische und Gasöfen, so- dass die Gäste ihren Nikotin- und Kaffeekonsum nicht einschränken mussten, wenn die Temperatur sank.
    Die meisten Häuser wiesen noch immer Schrapnell- und Geschossspuren auf, aber in Straßenhöhe war alles Glas, Stahl, bunte Lichter und Rap. Wir kamen sogar an einem Laden vorbei, in dem sich Frauen die neueste Mode ansahen. In Levis-Jeans gekleidete Mädchen rauchten und hörten sich die Musik ihrer Walkmen an.
    Wir machten Halt, um uns Mäntel zu kaufen. Vermutlich kam der Sunday Telegraph nicht für einen Einkauf bei Versace auf, deshalb betraten wir einen einfachen Laden. Ich wählte einen dreiviertellangen Mantel, der nicht den Anschein erweckte, aus Leder zu bestehen, was auch immer der Verkäufer behauptete. Andererseits: Was kann man für zwölf Dollar erwarten? Jerry investierte etwa ebenso viel Geld in ein wasserdichtes Exemplar mit Wollfutter. Wir sahen wie Idioten aus, aber wenigstens hatten wir es warm.
    Sarajevo ist nicht groß, aber es gibt viele unterschiedliche ethnische Viertel in der Stadt. Wir erreichten ein ungarisches. Die Fußgängerzone, einst von Granatenkratern übersät, war jetzt mit Steinplatten gepflastert.
    Das alte schwarzrote Schild befand sich noch immer an der Stelle, an die ich mich erinnerte, und lud uns dazu ein, Café Bar Muppet zu besuchen. Die Firma hatte ein Zimmer darüber gehabt, was mir immer sehr passend erschienen war. Durch einen Torbogen gelangte man auf einen kleinen Platz, und das Café befand sich auf der rechten Seite. Selbst während der heißesten Phase des Krieges hatte man sich dort sicher gefühlt. Ein direkter Treffer wäre nicht sehr gesund gewesen, aber wahrscheinlich immer noch besser als ein Schuss in den Rücken. Mir war das Bodyguard Café weiter oben an der Straße lieber, aus dem einfachen Grund, weil es sich in einem Keller befand. Aber man musste schnell sein, denn alle anderen wollten ebenfalls dorthin.
    Der Duft von gegrillten Lammwürsten wehte über die Straßen und wies darauf hin, dass wir uns dem alten türkischen Viertel näherten, Bascarsija. Die Moschee des Gazi Hüsrev Bey - die Gazzer oder so, wie Rob gesagt hatte - war die größte in der Stadt und jetzt nur noch einen Steinwurf entfernt.

 
71
    Wenn eine Granate auf einer festen Oberfläche explodiert, zum Beispiel auf einer Straße oder auf Pflaster, entsteht ein charakteristisches Muster. Wir sahen viele davon, aufgefüllt mit rotem Zement, um derjenigen zu gedenken, die an den betreffenden Orten gestorben waren.
    Bascarsija, ein Labyrinth aus schmalen, kopfsteingepflasterten Straßen, Gassen und Sackgassen, hatte einen hohen Anteil an »Sarajevo-Rosen«. Besonders gern hatten die Serben auf gut besuchte Orte wie Märkte und Einkaufsarkaden geschossen.
    Überall gab es Moscheen und einstöckige Holzläden, die Lederarbeiten, Teebecher aus Messing, Postkarten ausgebombter Häuser und Stifte aus Geschosshülsen Kaliber .50 anboten. Ich sah keine mit den Händlern feilschenden Touristen. Die meisten Kunden, sofern überhaupt welche da waren, trugen Uniformen mit SFOR- Abzeichen.
    Wir gingen um eine Ecke, und plötzlich war sie vor uns, die große Moschee des Gazi Hüsrev Bey, weiß und erhaben. Bei der Renovierung hatte man sich wirklich alle Mühe gegeben. Beschädigte Stellen waren ausgebessert und Geschossspuren beseitigt worden. Im Hof gab es nagelneue Waschräume.
    Ein steinerner Portikus schützte den Torbogen des Eingangs. Darunter lagen dicke Teppiche, vielleicht für jene, die schnell beten wollten, ohne hineinzugehen, oder wenn es drinnen keinen Platz mehr gab.
    Es gibt verschieden lange Gebete für die unterschiedlichen Gebetszeiten, und kurze, wenn man unterwegs oder krank ist. Sie können allein oder zusammen mit anderen gesprochen werden. Die Auswahl bleibt dem Einzelnen überlassen. Man kann sogar zwei Gebetszeiten miteinander kombinieren, so wie es Katholiken an einem Samstagabend machen, wenn sie am nächsten Morgen nicht früh aufstehen wollen.
    Ein einzelner Mann, Mitte sechzig, gekleidet in Jeans und eine

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