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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ich entschied, keine Szene zu machen, indem ich ihn festhielt. Stattdessen folgte ich ihm zum Schuhgestell, wo er seine schicken Mokassins abstreifte.
    »Bitte lassen Sie mich in Ruhe.« Er musste laut sprechen, damit ich ihn trotz der vielen Stimmen der Gläubigen hörte. »Ich bin die falsche Person.«
    Von den Matten her kamen viele missbilligende Blicke.
    »Mein Irrtum, Bitte entschuldigen Sie.«
    Leute starrten mich an, als ich mich umdrehte und gegen den Strom zurückging.
    Ich marschierte zum Laden. Als der Inhaber mich kommen sah, huschte er hinein und schaltete das Licht aus. »Wir haben geschlossen.« Ohne einen Blick zurück verschwand er im Dunkeln.
    Aus irgendeinem Grund hatte ich mir Salkic viel älter vorgestellt. Man braucht Zeit, um das Vertrauen wichtiger Personen zu gewinnen. Normalerweise ist der Mittelsmann jemand, mit dem sie aufgewachsen sind, ein Altersgenosse, der ebenso viel erlebt hat und über einen ähnlichen Erfahrungsschatz verfügt.
    Jerry trat zu mir. »Was glaubst du? Ist er es?«
    »Da bin ich sicher. Er wirkte nicht verwirrt und sah mich nicht an. Er wollte nur weg.«
    »Du hast die Sache verpatzt, nicht wahr?«
    Aber das war die geringste unserer Sorgen.
    »Dort drüben bei den Waschräumen stehen zwei Burschen.« Jerry sah mich an, und ich machte natürlich nicht den Fehler, in die entsprechende Richtung zu blicken. »Sie scheinen nicht sehr erfreut darüber zu sein, dich hier zu sehen. Vielleicht hältst du mich für verrückt, aber ich glaube, einer von ihnen war im Palestine.«

 
73
    Zusammen verließen wir den Hof, lächelten und sprachen so miteinander, als wären wir völlig unbesorgt. »Wie sieht er aus?«
    »Erinnerst du dich an den Pool-Kampf? Mit Fledermauskreuz? Ich glaube, der mit dem Spitzbart war dabei.«
    Wir gingen durch das Tor unweit der zwei Schreine, wandten uns nach rechts und gerieten dadurch aus dem Blickfeld der beiden Männer. Die Straße hinunter, dann nach rechts und hinter die Moschee. Cafés säumten die schmale Straße.
    Wir nahmen draußen vor einem Cevapcici-Lokal Platz, auf einer langen Sitzbank aus Holz unter einer Markise.
    Die Tür stand offen, und warme Luft vom Grill wehte uns entgegen. Ein älterer Bursche briet dort Fleisch.
    Ich sorgte dafür, dass Jerry mit dem Gesicht zum Lokal saß, damit ich die Straße im Blick hatte. In den Cafés war noch nicht viel los; normalerweise wurde erst später zu Abend gegessen.
    Nach wenigen Sekunden kamen die beiden Typen um die Ecke. Ich sah Jerry an und lächelte wie über einen Witz. »Sie waren beide in Bagdad.«
    Und sie trugen die gleiche Kluft, hatten ihr nur schwarze Bomberjacken hinzugefügt. Spitzbart bemerkte uns, und sie nahmen in einem Café auf der anderen Straßenseite Platz.
    »Es wird nicht lange dauern, bis mindestens einer von ihnen ans Fenster kommt.«
    »Warum zum Teufel hast du ganz offen nach Nuhanovic gefragt, Mann?« Jerry schaffte es, groß zu lächeln und gleichzeitig sauer auf mich zu sein. »Jetzt haben wir den Schlamassel. Was machen wir?«
    »Nichts. Vielleicht hat die Sache gar nichts mit Nuhanovic zu tun. Möglicherweise haben sie uns einfach nur erkannt. Ich wäre ebenfalls neugierig, wenn mir jemand über den Weg liefe, den ich in Bagdad gesehen habe.«
    Jerry beugte sich vor. »Ich auch.«
    Ein Kellner erschien, mit Ohren, die weit genug abstanden, um zehn Stifte dahinter zu stecken. Wir bestellten beide Cevapcici. »Fünf oder zehn Stück?«
    Ich bat um zehn, und Jerry nickte. »Haben Sie Zam Zam?«
    Der Kellner sah ihn verwirrt an.
    »Oder Mekka? Haben Sie Mekka-Cola?«
    Er starrte so, als hätte Jerry den Verstand verloren.
    »Na schön. Wie wär’s mit Fanta?«
    Der Kellner nickte, ging davon und rief die Bestellung dem älteren Burschen zu, der vermutlich sein Vater war - darauf wies die Größe der Krughenkel zu beiden Seiten seines Kopfes hin.
    Jerry verstand es sehr gut, sich ganz normal zu verhalten, während er in Wirklichkeit mit anderen Dingen beschäftigt war. Vielleicht musste man als Fotoreporter zu so etwas imstande sein.
    Zwei Dosen Fanta kamen, mit Strohhalmen und Gläsern. Jerry nahm seine in die Hand. »Ich wollte nur meinen Geschmack befreien. Du weißt schon: >Trinkt nicht dumm, trinkt mit Engagements Sind die Typen immer noch da?«
    Ich nickte, als ich mich vorbeugte und die Dose drehte, damit er die Herstellerinformationen lesen konnte. »Siehst du, woher sie kommt?«
    »Coca-Cola. Mist.« Jerry zog den Ring zurück und füllte sein Glas.

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