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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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einem Tropfen Wehmut, dass wir so viel Zeit vergeudeten und es so lange lieblos miteinander aushielten. „Jan ... was ist? Du bist so ... ruhig“, sagt sie verunsichert. Hätte ich denn sonst geschrien und getobt? Das ist doch auch nicht meine Art.
    „Was passiert mit den Kindern?“, frage ich.
    „Du wohnst jetzt in Hamburg in einer WG, da kannst du sie ja wohl schlecht mitnehmen!“
    Sie druckst herum, „Ich dachte, die beiden Großen könnten hier bleiben ... Lily würde ich mitnehmen.“
     
     
Nick
     
    Zuhause.
    Uli ist mit Dietlinde auf Sylt. „Man gönnt sich ja sonst nix!“, hat er mir auf die Karte geschrieben, die den Hamburger Fischmarkt zeigt - wie originell.
    „Dein hübscher Lover war da - wieso du nicht? Küsschen - Uli!“ „Laurent war hier?“, frage ich Josy, der sich ein Bier aus dem Kühlschrank nimmt.
    „Wülste auch eins?“, fragt er mich. Ich lehne ab.
    Er trinkt aus der Flasche und rülpst zufrieden danach.
    „Jo“, sagt er, „hat zwei Tage hier gepennt und ist dann wieder abgehauen ... was war'n los mit dem?“
    Ich erzähle ihm die story , er verzieht angeekelt das Gesicht.
    „So 'ne miese Ratte“, sagt er, „wenn ich das gewusst hätte ...“ Ja, wenn ... aber dann hätte ich Jan nicht kennen gelernt!
    „Morgen woll'n wir ein kleines Trainingsspielchen machen“, sagt er, „du bist doch auch dabei, oder?“
    Ich sage erst einmal zu. Alles, was mich vom Grübeln abhält, ist okay.
    Der erste Tag ohne Jan. Ich vermisse ihn so.

Verabredungen
     
    Ein Funken Hoffnung - WG-Zimmer - Training Mittwochs - um halb acht
     
Jan
     
    Die Kinder sind am Boden zerstört, womit ich Katharina und Christoph meine. Lily sieht verwirrt zwischen ihren Geschwistern hin und her, die sich beide eisern zusammenreißen müssen, um nicht zu heulen.
    Sie haben nicht wirklich damit gerechnet, dass wir uns tatsächlich zur Trennung entschließen würden.
    „Wir werden nicht streiten oder so“, sagt Renate mit Tränen in den Augen - sie versucht ebenfalls, ihre Fassung nicht zu verlieren, „wir werden auch immer gemeinsam für euch sorgen und für euch da sein .... im Grunde ist es nur so, dass ich nicht mehr hier wohne ... aber es ist ja bloß 'ne gute halbe Stunde entfernt.“
    Ich stelle kein Bedauern bei mir fest, fühle mich nicht dazugehörig, komme mir stattdessen vor wie ein unbeteiligter Beobachter, den das Ganze nichts angeht. Mein Gedanken kreisen nur um Nick.
    Lily ist entzückt, dass sie umziehen darf. Sie versteht das alles noch nicht. Für sie ist es ein spannendes Abenteuer. Als ich sie abends ins Bett bringe, fragt sie mich: „Wann ziehen wir um?“
    „Lily, ich bleibe hier ... und Katharina und Christoph auch ... nur du ziehst um. Zu Mama.“ Sie sieht mich bestürzt an. „Ich will aber hier bleiben“, weint sie. „Bei dir!“ Sie scheint es erst jetzt zu begreifen. Der dreiwöchige Urlaub hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass sie plötzlich so an mir hängt. Davor war sie eindeutig nur auf Renate eingestellt. Ich kam mir oft wie ein Störenfried vor in der Mutter-Kind-Einheit.
    „Du wirst ganz oft hier sein, Mäuschen, es ist nicht weit!“
    „Aber warum bleiben Katharina und Christoph hier?“
    „Weil die schon so groß sind, dass sie allein bleiben können, bis ich von der Arbeit zurückkomme“, sage ich und höre das Telefon unten klingeln.
    'Nick!' denke ich mit klopfendem Herzen. „Schlaf jetzt, Süße!“ Ich küsse sie auf die Stirn. „Papa!“ Christoph. „Nick ist am Telefon!“
     
     
Nick
     
    Ich bin erst mal gelaufen, danach fühle ich mich nämlich immer gut.
    Heute hält's nicht lange vor. Unruhig schleiche ich ums Telefon herum. Soll ich?
    Ich packe meine Sachen aus, fange an zu waschen.
    Josy fragt mich, ob wir zusammen essen gehen wollen?
    „Nö, hab nicht so'n Hunger“, sage ich. „Geh' ruhig!“ Um acht halte ich's nicht mehr aus und rufe an.
    „Hi, Christoph, hier ist Nick“, sage ich. Ob er sich wundert, dass ich mich schon melde?
    „Hi, Nick!“ Er freut sich.
    „Ist Katharina noch sauer auf dich?“, frage ich ihn.
    „Glaub schon sagt er und klingt missmutig.
    „Die Bemerkung war vielleicht auch nicht so passend“, sage ich vorsichtig.
    „Sie war verlegen ... hat sich geschämt. Weißt du, das wäre für dich wahrscheinlich ähnlich, wenn sie deinen Freunden sagen würde, dass du ... na ja, dass du mit deinem Hasen ins Bett gehst.“
    Christoph hat einen Stoffhasen, der ihm noch halb als Kuscheltier, mehr aber noch als

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