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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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blass in dem Maße wie Christoph rot anläuft.
    „Du spinnst ja!“, ruft er und springt auf. Rennt raus. Katharina will auch weg, ich halte sie am Handgelenk fest. „Katharina“, bitte ich, „lauf nicht weg, lass' es mich wenigstens erklären!“
    Sie starrt mich fassungslos an.
    „Nein“, flüstert sie, „das darf nicht wahr sein!“
     
    Nun, ich hatte im Grunde auch nichts anderes erwartet, oder? Erst mal für Franziska eingekauft und ihr die Sachen gleich vorbeigebracht.
    „Ach, Nick ... das war doch nicht nötig“, sagt sie, aber sie freut sich doch.
    Eine 'bunte' Tüte (von wem hab' ich das wohl, diese Leidenschaft für Obst und Gemüse?) und ganz unten liegt ihre
    Lieblingsschokolade und ein Briefumschlag mit 'ner Karte.
    'Danke für diesen Urlaub' hab' ich draufgeschrieben und ihr die 500 Euro, die sie mir ausgeliehen hat, reingesteckt.
    'Schöner Urlaub', denke ich, 'und jetzt?'
     
    Zuhause ruft mich Ole an. Der braucht unbedingt Geld und will die nächsten Nachtschichten fahren.
    Auch das. Ich brauch' eh nichts mehr, kommt alle her, ich verteile meine Sachen und gehe ins Kloster!
    (Aber bitte nur da, wo es hübsche junge Mönche gibt, ja?)
     
    Uli ist nicht da, Gott sei Dank bleibt mir seine Mitleidstirade erspart. Ich bin gerade in die Küche gegangen, um mir 'ne Kleinigkeit zu essen zu machen, da klingelt's .
    Mein Herz setzt aus, aber dann denke ich: 'viel zu früh, Jan hört viel später auf zu arbeiten ...'
    Und wenn doch?
    Wir alle wissen: Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vor der Tür steht Laurent.
    „Nick, mon Cherie!“, säuselt er los und hängt sich an meinen Hals. Das heißt, er sieht mehr auf mich runter, weil ich ja kleiner bin - der einzige Liebhaber, der mal nicht größer war, hieß Benni. Angewidert schiebe ich ihn von mir weg.
    „Was soll denn die Tour auf einmal?“, frage ich genervt, „hast du vergessen, was gelaufen ist?“
    „Ach, Nick, du hattest ja so recht ... es war eine Riesendummheit!“
    Noch dümmer war anscheinend Armand, den sie geschnappt haben. Der saubere Laurent hatte sich natürlich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können, aber er gab zumindest noch das „Nummerngeld“ für die Kaution her, die Armand benötigte, um wieder aus dem Knast zu kommen. Wie edel!
    Aha. Und nun ist er blank und sucht 'nen Dummen, der ihm was leiht.
    Ich stelle meine Ohren auf Durchzug und esse ungerührt meine Cornflakes weiter.
    „... nur 250 Euro, Nick ... das ist 'ne gute Gelegenheit, ich weiß genau, wo ich's für 500 wieder losschlagen kann!“
     
    Uli kommt nach Hause und sieht mich großäugig und bedeutungsvoll an, als er Laurent erblickt.
    Der wittert mit sicherem Instinkt ein neues Opfer und fängt sofort an, ganz lieb mit Uli zu plaudern.
    Und Uli ist natürlich geschmeichelt und fällt auch gleich voll auf den Keanu Reeves für Arme rein. So'n Trottel.
     
     
Jan
     
    Katharina hat sich zögernd wieder hingesetzt.
    „Ich hab's geahnt“, flüstert sie, „irgendwie warst du anders in letzter Zeit ...“ Sie sieht mich nicht an, starrt vor sich auf den Tisch.
    „Als Lily krank wurde ... war er da ... bei dir?“, fragt sie. Sie hatte es also doch gemerkt. „Ja“, sage ich.
    „Wann ...?“ Sie traut sich nicht, weiter zu fragen.
    „Es hat schon im Urlaub angefangen“, sage ich.
    Sie nickt kaum merklich. Ihre dunklen langen Haare verbergen ihr Gesicht.
    „Ich versuche, Christoph zu holen, ja?“, frage ich sie. Weint sie?
    Ich renne hoch. Christoph hat sich eingeschlossen. Ich klopfe.
    „Chris ... mach' auf ... gib mir bitte eine Chance ... nur eine! Verurteile mich nicht schon vorher ... lass' mich versuchen, es wenigstens zu erklären ...“
    Ich warte. Dann höre ich Schritte, die sich langsam nähern. Der Schlüssel wird herumgedreht. Ich öffne die Tür. Christoph sieht verheult aus.
     
    „Heute geht ihr nicht zur Schule“, beschließe ich unten erst einmal, „das ist 'ne besondere Situation.“ Ich versuche, ganz ehrlich zu sein.
    Dass ich ihn gleich gemocht hatte ... und dass es mich nicht gestört hatte, als er mir erzählte, dass er schwul sei.
    Und dass ich ihn dann immer lieber gewann.
    „Ich war selbst ganz durcheinander und verstand meine Gefühle nicht, aber eins war klar - ich wurde neugierig ... und als ich das Nick zum Ausdruck brachte, gestand er mir, dass er sich auch in mich verliebt hätte ... und dann fing's zwischen uns an.“
    „Das ist ekelhaft!“, stößt Christoph hervor, „ich weiß, was die Schwulen

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