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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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Chris' Mannschaft kommt jetzt richtig ins Schwitzen.
    Ich zucke bei jedem Torschuss zusammen, aber der Bursche ist richtig klasse.
    „Mensch, der hält ja fast so gut wie du“, Josy rempelt mich liebevoll an.
    Noch zwei Minuten.
    Chris hat den Ball und er ist ungeheuer flink. Jan und Josy schreien sich die Kehlen aus dem Leib. „Ja! Das schaffst du!“
    „Mach' ihn rein!“ „Niet' ihn um!“
    Chris gibt eine Flanke rein und Dennis erwischt den Ball tatsächlich - ey , das sieht ja richtig nach Fußball aus! - er ist drin!
    „Ja!“, schreien wir alle - selbst Kevin und Mutter. Josy zieht mich in seinen Arm. Mit der anderen Hand schlägt er Jan kräftig auf den Rücken, so dass der nach vorn stolpert.
    „Super! Dein Sohn kommt ganz nach dir!“ Jan und ich grinsen uns glücklich an. Abpfiff.
    Josy rennt auf's Feld. Er und Christoph schlagen die Hände zusammen wie zwei echte Kerle.
    Chris ist noch ganz rot im Gesicht vor Aufregung und strahlt uns an.
    Jan hält seinen rechten Daumen hoch.
    „Starke Leistung, Rex!“, sage ich.
     
    Verschwitzt sitzt Chris im VW-Bus. Jan dreht die Heizung hoch. „Boah, mach's nicht so warm, Papa!“, sagt Christoph und beißt hungrig in seine erste Schnitte Brot, „mir ist noch total heiß!“ Mit vierzehn duscht man noch nicht mit den anderen. Das macht man erst später.
    „Du holst dir sonst 'ne Erkältung“, sagt Jan und grinst zu mir rüber. Ich liebe ihn.
     
    Unterwegs kaufen wir Pizza. Endlich Feierabend.
    „Ich spring' auch noch eben unter die Dusche“, sage ich zu Jan, als der in unsere Straße einbiegt.
    Er will auf's Grundstück fahren, aber da ist kein Platz mehr. Hinter dem Volvo und meinem kleinen Golf steht eine Mercedes A-Klasse und gerade steigen zwei Personen aus.
    „Mathilde!“, sagen Jan und Martin wie aus einem Mund. 'Das ist doch ... Mats!', denke ich fassungslos.
     
     
Jan
     
    Mathilde hat sich ganz schön verändert.
    Sie ist zwar noch genauso schlank und trägt die Haare immer noch ganz lang und in der Mitte gescheitelt, aber grell geschminkt ist sie jetzt. Früher sah sie echt besser aus. Da hat sie noch nicht mal Lippenstift benutzt.
    Neben ihr ein großer junger Mann mit dunklen schulterlangen Haaren und 3-Tage-Bart. Wohl ihr Student.
    'Was gibt das jetzt?', frage ich mich, als wir aussteigen. Martin ist sofort zu Mathilde hin und die beiden nehmen sich erst mal in den Arm.
    Also, getrennte Leute benehmen sich anders.
    „Wer ist'n das?“, fragt mich Christoph leise.
    „Die Frau von Martin“, gebe ich zur Antwort, „und so'n Freund.“
    Mathilde weint und küsst Martin.
     
    Nick ist auf einmal ganz blass und starrt den jungen Typen an, der ihn wiederum auch ansieht und leicht irritiert wirkt. Ich hole tief Luft und gehe zur Tür.
    „ Woll'n wir nicht erst mal reingehen?“
    Mathilde löst sich von Martin und kommt auf mich zu.
    „Jan“, flüstert sie unter Schluchzern, „schön, dich zu sehen!“ Und schon hat sie mich umarmt und ich verschwinde in einer Wolke von einem Parfüm, das furchtbar aufdringlich riecht (ich halte unwillkürlich die Luft an). Sie sieht mich an und gibt mir einen kleinen Kuss auf den Mund.
    „Hoffentlich kommen wir nicht ungelegen?“, fragt sie. Ach, wo.
    Wir hatten ja eh nichts vor dieses Wochenende.
    Als wir reingehen, wische ich mir unauffällig ihren klebrigen Lippenstift ab.
     
     
Nick
     
    Mats hat mich noch nicht erkannt, ist vielleicht auch besser so. Verdammt gut sieht er aus, ich beobachte ihn unauffällig, als er reingeht.
    Die langen Haare stehen ihm einfach toll!
    'Er sieht gar nicht wie'n Schwede aus, eher wie'n Italiener', denke ich.
    Braungebrannt ist er, als käme er gerade aus dem Urlaub. Was waren das damals für verrückte Wochen!
    Wir waren füreinander die 'Ersten' und entjungferten uns gegenseitig.
    Ich hab' nie damit gerechnet, ihn noch einmal wiederzusehen.
    Und jetzt war er der Liebhaber von Mathilde. Er hatte also die Seiten gewechselt.
    Oder trieb beides.
    Erhöht ja bekanntlich die Auswahl.
     
    Chris geht nach oben zum Duschen, ich beschließe, es zu lassen, käme mir jetzt albern vor. Josy bringt die Pizzen rein.
    „Soll ich noch zwei holen?“, fragt er.
    „Ja, tu' das“, sage ich und trage die Salatzutaten zusammen. Auch Schauspieler eines Dramas müssen hin und wieder etwas essen.
    Fetzen des Gesprächs zwischen Mathilde und Martin, die immer noch auf dem Flur stehen, dringen an mein Ohr.
    „... dir doch gesagt, dass ich wiederkomme ...“
    „... aber du bist

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