Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit
Vormittag flirtet er schon schamlos mit meinem Lustknaben...!
„Das Problem ist, wo schlaft ihr dann? Katharina und Lily kommen heute zurück. Das war Katharinas Matratze.“
„Habt ihr Luftmatratzen?“, fragt Mathilde, „ihr seid doch im Zelturlaub gewesen, oder?“
Nick
Also bis Dienstag noch. Jan ist sauer wegen Mats. Nicht auf mich. Sondern auf Mats. Der checkt's aber auch nicht. Unaufhörlich baggert er mich an.
Beim Frühstück spür' ich sein Bein unterm Tisch und er versucht die ganze Zeit, mir tief in die Augen zu sehen. 'Mats, um Gottes Willen, lass' gut sein!' denke ich amüsiert. Christoph guckt auch schon irritiert.
Mathilde und Martin verschwinden gleich nach dem Essen in meinem Zimmer.
Jan und ich räumen ab und machen die Küche.
„ Spielste Fußball?“, fragt Christoph Mats.
„Klar doch“, sagt der, „soll ich mich umziehen?“
Na, das ist ja wohl angesagt. Wäre schade um den Armani - Anzug.
„Au ja!“, ruft Chris begeistert.
Russell guckt so grimmig wie vor der Schlacht im Teutoburger Wald.
Ich tu' so, als merkte ich nichts.
Mats kommt in Jeans und Sweatshirt wieder und ehrlich gesagt, das steht ihm viel besser. Jetzt erinnert er mich an den Mats, den ich mal kannte. Ich werde mich aber schwer hüten, ihm das zu sagen. Wir grinsen uns an.
„ Spielste mit?“, fragt er.
„Nick geht ins Tor“, sagt Christoph.
„Papa, du auch?“
„Natürlich“, antworte ich für ihn. Der soll sich jetzt nicht grollend verziehen.
Wir sind mal wieder herrlich albern und Jan taut endlich auf. Mats packt sich ein paar Mal richtig anständig in den Dreck, doch es ist ihm total egal.
Er und Jan spielen so gut zusammen, als würden sie sich schon ewig kennen und nach einer gelungenen Doppelpass-Aktion schießt Jan ein Tor. Mats läuft auf ihn zu und nimmt ihn spontan in den Arm.
Jan guckt ziemlich verwirrt, Mats grinst mich an mit
Augenzwinkern.
'Du raffiniertes Luder', denke ich.
Im besten Einvernehmen trotten wir zurück. Zuhause steht Mathilde am Herd.
„Ihr mögt doch Nudeln mit Pesto?“, fragt sie. Eigentlich ist sie ganz nett.
Schlechte Nachrichten
Eiszeit in Eckernförde - Schwedische Belagerung - Wo ist der Sunset Boulevard?
Jan
Wenn er Fußball spielt, sieht er gar nicht mehr so affig aus. Aber in diesem schicken Anzug bringt er mich auf die Palme. Mathilde hat gekocht und nach dem Duschen essen wir. Diesmal bitte ich Mathilde und Mats, draußen zu rauchen.
„Ja, klar, kein Problem“, sagt sie und holt ihre Jacke. Wir stehen zu viert auf der Terrasse und Mathilde flirtet schamlos mit Mats.
„Ich wusste ja gar nicht, dass du so sportlich bist“, sagt sie kokett.
'Bei der Figur?' denke ich.
Er trägt jetzt wieder seinen Anzug.
Grinst sie an, dann schielt er schnell zu Nick rüber.
'Ich bin froh, wenn er am Dienstag wieder verschwindet', denke ich genervt.
Das Telefon klingelt.
„Ist bestimmt Katharina“, sage ich zu Nick und gehe ran.
„Jan?“ Mein Vater.
„Deine Mutter hatte einen Schlaganfall ... sie ist im Krankenhaus ... liegt auf der Intensivstation ... kannst du kommen?“ Seine Stimme zittert. Oh mein Gott.
„Ja ... natürlich“, sage ich, „ich mach' mich gleich auf den Weg!“ Nick sieht mir sofort an, dass was ist, als ich wieder auf die Terrasse komme.
„Was ist passiert?“, fragt er und guckt ganz erschreckt. Ich muss wohl ziemlich blass geworden sein.
„Meine Mutter ist auf der Intensivstation. Schlaganfall!“, sage ich erschüttert.
„Ich fahr' gleich los!“ Zweieinhalb Stunden dauert's ungefähr bis Eckernförde.
„Oh, nein!“, sagt Nick verzweifelt.
Nick
Jan ist ziemlich fertig. Kann ich verstehen, ich mag seine Mutter gern.
„Bestimmt ist es nicht so schlimm“, versuche ich zu trösten.
„Wenn's gleich erkannt wurde, dann sieht's meist gut aus!“ Das weiß ich von Franziska, meiner Mutter. Jan nickt abwesend und stopft wahllos irgendwelche Klamotten in seine Tasche.
Wir sind im Schlafzimmer.
Er macht die Tasche zu und sieht mich an. Wir nehmen uns in den Arm.
„Ich drück ' dir die Daumen“, flüstere ich.
Er sieht mich noch mal an, will was sagen, aber er lässt es.
„Bis hoffentlich bald“, sagt er an der Tür.
Als er weg ist, ruft Katharina an.
„Könnt ihr uns um sechs Uhr am Bahnhof abholen?“, fragt sie.
„Ja“, sage ich.
Von ihrer Oma werde ich ihr erst erzählen, wenn ich sie sehe. Welches Auto?
Mats sieht mich fragend an.
„Ich fahr'
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