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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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Wette, sagt er.
    Dietlinde (der Rothaarige) hätte ihn schon immer mal gern als Mädchen zu Recht machen wollen (er sagt tatsächlich „Mädchen"). Von Anfang an ... und heute, an Dietlindes Geburtstag ... „Oh, herzlichen Glückwunsch!", war es als besondere Geburtstagsüberraschung geplant ... da hatte er sich gedacht, ihm den Gefallen zu tun.
    Während der Dunkle ihm den Reißverschluss vom Kleid öffnet, berichte ich vom Grund meines Erscheinens. Vom Unfall. Seine Reaktion erstaunt mich, denn er wird plötzlich kreidebleich und sieht aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Vielleicht ist ihm auch bloß der Schreck in die Glieder gefahren, weil der große Dunkle ungeschickterweise sein Sektglas in dem Moment fallengelassen hat. Überhaupt ist es auf einmal ganz ruhig, als würden alle die Luft anhalten.
    Ein schmaler Blonder, den ich vorher noch nicht wahrgenommen hatte, ist derweil schnell wie ein Schatten an mir vorbeigehuscht und hält Nick fest, als würde er vermuten, dass der gleich umkippt.
    Er sagt etwas zu Nick und ich höre „umziehen" und er bringt ihn aus dem Zimmer.
    Nick scheint sich sehr zu beeilen, denn kurz darauf steht er atemlos vor mir in Jeans und Pulli.
    „Wir können", sagt er und wirkt ganz hektisch, „bitte schnell, ja?"
    Seine großen dunklen Augen gucken verschreckt. Er sieht immer noch wie eine Frau aus mit der Schminke. Ehrlich gesagt - ich finde sein Verhalten sehr seltsam.
     
     
     
N I C K
     
    Arne ist in Ordnung, muss ich mir eingestehen. Ich war fies und ungerecht. Aber der Gedanke an ihn währt nur kurz. Ich kann nur noch an Jan denken, meinen Jan, der verletzt ins Krankenhaus gebracht wird ...oh mein Gott, hoffentlich ist es nichts Schlimmes, denke ich unablässig. Plötzlich stelle ich fest, dass mir alles egal ist. „Schnell!", treibe ich Jens auf der Straße an, der für meine Verhältnisse viel zu langsam geht. Er hat einen Mercedes Leihwagen.
    Gut, denke ich. Wie lange das dauert, bis er sich angeschnallt hat! Er fährt los. „Wohin muss ich fahren?", fragt er. Ach, Scheiße, warum bin ich nicht am Steuer? Er kennt sich ja kaum aus hier in Hamburg!
    „Fahr rechts ran", sage ich entnervt, „ich fahre ... das macht mich sonst nervös!" Wir tauschen die Plätze und ich muss gestehen, dass das schnelle Fahren eine Menge Adrenalin abbaut.
    „Nick, was ist eigentlich los?", fragt er und sieht mich von der Seite an, „warum regt dich das derartig auf?"
    Keine Zeit für einfühlsame Erklärungen. Jetzt geht es nur um Jan. Ich sehe starr geradeaus und hole tief Luft.
    „Weil ich Jan liebe ... ich bin mit ihm zusammen ... seit über einem Jahr! Nicht mit Katharina ... das war 'ne Lüge. Ich bin schwul, Jens! Stockschwul! Und ich war's schon immer ... ich hatte immer Männer als Liebhaber ... und Jan ... ist meine ganz große Liebe." Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu, dann gucke ich wieder nach vorn.
    Ich spüre seinen Blick die ganze Zeit und plötzlich auch seine Hand. Auf meiner Schulter.
    „Oh, Nick", sagt er, „ das gibt's doch nicht... ich bin es auch. Ich hab' mich bisher bloß noch nicht getraut, es dir zu sagen." Ich sehe ihn sprachlos an.
     
     
    Den Wagen stelle ich auf einem Grünstreifen ab, der garantiert kein regulärer Parkplatz ist. Kratzt es mich? Das ist mir so was von egal. Werfe Jens den Schlüssel zu. Nebeneinander laufen wir zum Eingang. Kurz vor der Tür sagt er: „Carlo wird dich mögen - und du ihn auch!"
    „Wie lange seid ihr schon zusammen?", frage ich ihn kurz vor der Rezeption. „Zwanzig Jahre", sagt er.
    Mein Vater.
     
     
     
J A N
     
    Kopfschmerzen ... Der BMW, denke ich. Alles ist schwarz...
     
    Autotüren. Fremde Stimmen.
    „Ruhig, ganz ruhig ..." Jemand hält meine Hand.
    Fahrende Autos.
    In der Ferne ein Krankenwagen. Fremde Gesichter. Eine Decke auf mir. Es ist kalt.
    Ein Flugzeug am Himmel.
    Grünes Licht und rotes Licht.
    Lily, denke ich, ich muss doch Lily abholen ... Blaulicht.
    Es piekt in meiner Hand. „Vorsicht mit seinem Kopf!" Überall Schmerzen. Kopfschmerzen.
    Metallstange mit Plastikflasche, die hin- und herschwingt. Ein Mann mit Zopf. Nick. Ich sehne mich nach ihm, wo bist du? Wieder alles schwarz...
     
     
    Leute in grünen Kitteln. Blaue Hauben auf dem Kopf. Mundschutz.
    Kopfschmerzen. Nick am Strand.
    „Ich hasse Kopfbälle!", sagt er lachend.
     
     
    Der Griff einer Hand.
    Eine vertraute schmale kühle Hand.
    „Nick", murmle ich und ich wusste gar nicht, wie anstrengend es ist, die Augen zu

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