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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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öffnen. Die Lider sind bleischwer. Ich schaff s nicht. Seine Stimme, ganz nah.
    „Jan, mein Liebster, du hast einen Verband", sagt er leise, „ich bin da ... ich bin hier bei dir, hörst du?"
    Seine geliebte Stimme. Ich will ihn sehen, meinen Nick. Der Verband bedeckt zur Hälfte meine Augen.
    Ich sehe sein dunkelblaues Sweatshirt und den Kragen seines T-Shirts.
    „Ich seh' dich nicht", flüstere ich.
    Er geht neben dem Bett in die Hocke. Wer ist das?
    Ist das Nick?
    Da hockt eine junge Frau.
    Es ist seine Stimme und es sind seine kalten Hände.
    „Ich bin noch geschminkt", sagt die vertraute Stimme in dem fremden Gesicht.
    „Das war doch mein Geschenk für Dietlinde ..." Lächeln geht noch, aber es tut weh.
    „Ich liebe dich", flüstert die junge hübsche Frau mit Nicks Stimme, „die Schwester guckt schon, ich muss dich jetzt in Ruhe lassen ... ach, Jan!"
    Ich halte ihn fest, ich will, dass er bei mir bleibt. Mein Nick. Er beugt sich zu mir und ich spüre seine Lippen auf meinen. „Ich dich auch", murmle ich, „ich liebe dich auch ..." und schon bin ich wieder weg ...
    Als die Ärztin „Schädel-Hirn-Trauma" sagt und sich auf Schädelbasisbruch korrigiert („bitte alles auf Deutsch", hatte Franziska resolut gefordert) pressen Renate und meine Mutter gleichzeitig die Hand vor den Mund.
    Von Schädeltrepanation redet sie noch und weil Franziska in dem Moment einen kleinen Schrei ausstößt, da krieg' ich so richtig das Zittern wie letztes Jahr im Wald und ich muss mich hinsetzen, obwohl die Ärztin auch noch die Bemerkung macht, dass alles sehr gut verlaufen ist und er sehr stabil wirkt. „Schock", höre ich Franziska zur Dame im grünen Kittel sagen, während ich mit zitternden Knien und klappernden Zähnen da hocke „er ist sein Freund."
    Die denkt wahrscheinlich, dass ich 'ne richtig zickige Tunte bin, so wie ich ausseh ', aber ab heute ist mir nichts mehr peinlich. Ich heule meinem Vater das schicke Jackett voll und er hält mich fest und streicht mir über den Kopf. Was hat die Ärztin gesagt? Schädelbasisbruch? Oh Gott, das klingt furchtbar ... eine Erinnerung durchzuckt mich ... Hatte nicht Nico Jan Hoogma vom HSV auch mal einen Schädelbasisbruch? Seltsamerweise tröstet mich das. Wenn der das auch überstanden hat...!
    Und der köpft die Bälle schon wieder weg wie nix Gutes ... Der heißt auch Jan, denke ich, und wenn man vom Nico das „o" entfernt und es durch ein „k" ersetzt, dann ergibt das Nick ... wenn das kein gutes Omen ist...!
     
     
     
N I C K
     
    Jan ist auf der Intensivstation.
    Einen Rippenbruch hat er auch noch und viele Schürfwunden und Prellungen durch das Herausschleudern. Er muss ganz viel Glück gehabt haben, erfahre ich. Weil der dänische LKW-Fahrer es rechtzeitig gesehen hat und anhielt.
    Der war so 'ne Art Schutzschild vor den rechts und links vorbeibrausenden Wagen, sonst wäre er womöglich noch überfahren worden. Dem BMW-Fahrer ist nichts passiert. Airbags. Die hatte mein alter Golf nicht. Der hat Totalschaden.
     
     
    Aber Jan lebt.
    Und er wird durchkommen.
    Ganz kurz durfte ich zu ihm, die Ärztin hat mich angestarrt, als ich aufsprang und ihr entgegenging. Verboten sehe ich aus, das ist mir klar.
    Die Augenschminke ist vom Heulen verlaufen, den Lippenstift habe ich als erstes abgewischt - bestimmt sehe ich aus wie Marilyn Manson mit blonder Perücke. Renate und Franziska versuchten beide ihr Bestes. Franziska spuckte ins Taschentuch.
    „Halt! Stopp!", rief ich, „das machst du nicht! Ich hab's schon als Kind gehasst, wenn du mich mit deiner Spucke saubergewischt hast ..." Mutterspucke. Noch warm. Eklig. „Fand ich auch immer furchtbar", gestand Renate da, „wenn meine Mutter das gemacht hat."
    „Seit wann gruselst du dich denn vor Körperflüssigkeiten?", spottete Franziska. Sie konnte es nicht lassen, mir doch noch eins zu verpulen . „Ich grusel mich nur vor Mutters Spucke", sagte ich trotzig, „ansonsten bin ich da sehr tolerant ... ich schmink mich zuhause ab ... Katharina hilft mir bestimmt dabei ... mit Abschminkmilch oder wie das Zeug heißt!"
    „Ich finde, es steht ihm", meldete Jens sich da zu Wort, „als es noch richtig saß und nicht verlaufen war, sah er sehr gut aus, das kann nicht jeder tragen ... aber er!" Franziska seufzte. Gegen die geballte Ladung der Vater-Sohn-Solidarität konnte sie nichts ausrichten.
    „Danke", sagte ich zu Jens. Meinem schwulen Vater.
     
     
    Und dann kam die Ärztin und ich durfte zu Jan.
     
     
    Er hat

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