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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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bedauernd, „gibt's bei euch keinen Schulpsychologen? Da können wir dich ja mal anmelden, hm?"
    „Au fein - dann plauderst du da aus dem Nähkästchen und erzählst dem unsere krude Familienstory!", kichere ich entzückt, „wetten, dass er dann selbst einen Seelenklempner benötigt?" „Ach, das hat sich doch bestimmt schon rumgesprochen", winkt Chris ab, „übrigens, es ist Zeit, wir müssen los!" Jan steht auf und verzieht sein Gesicht vor Schmerz. „So 'ne Scheiße", flucht er, „tut noch ganz schön weh!" „Ich fahr' dich hin", sage ich kurzentschlossen, „du kannst doch überhaupt nicht Auto fahren!"
    „Klappt das auch mit Abholen?", fragt er. Ich stehe auf und gehe zu ihm, lege die Arme um seinen Hals.
    „Aber ja, mein Schatz, das krieg' ich hin - zur Not wartest du eben einen Augenblick!"
    Die Jungs räumen den Tisch ab, Benni beobachtet uns verstohlen, als wir uns ungeniert küssen. Sie gehen nach oben, um ihre Schul-Rucksäcke zu holen.
    „Er ist niedlich, der kleine Benni", sagt Jan, als sie rausgegangen sind.
    „Unser Chris ist aber auch 'ne richtige Schönheit geworden", schwärme ich, „gut, dass er letztes Jahr noch so klein war ...!" Jan zieht die Brauen hoch.
    „Untersteh' dich", sagt er, „fehlt noch, dass du auch noch Chris den Kopf verdrehst!"
    „Wie meinst 'n das?", frage ich unschuldig.
    „Komm' schon, die Frauen der Familie sind doch schon lange hinter dir her." Er grinst anzüglich.
    „Katharina war von Anfang an in dich verliebt und Lily möchte dich sowieso heiraten, das hat sie mir neulich gestanden!" „Was? Das hat sie mir ja noch gar nicht erzählt?" Ich bin richtig begeistert.
    „Doch. Sie möchte genauso eine Braut sein wie Klara und du sollst einen weißen Anzug tragen wie irgendso 'n Barbie-Mann aus einer Werbung ... aber du wärst viel schöner, hat sie mir versichert ... ach ja, und sie möchte in einer Pferdekutsche mit dir davonfahren ...!"
    „Und was hast du gesagt?", frage ich neugierig. „Dass ich dann ganz traurig wäre, weil ich dich doch schon heiraten will ... da jubelte sie ganz euphorisch, sagte 'na gut!' und war zufrieden." Ich sehe ihn an. Er sieht mich an. Schon wieder dieses Thema. Wieso bin ich denn plötzlich verlegen? Ist ja seltsam.
     
     
    „Du, das ist echt lieb von dir", sagt Jan draußen zu mir, als ich den VW-Bus aufschließe und er zieht mich schnell an sich und küsst mich.
    „Guten Morgen!", hören wir eine Stimme und ich sehe unsere Nachbarin, die Blonde mit der Tochter. Sie gehen zu ihrem Auto und wechseln vielsagende Blicke, ich merk's genau.
    „Wollen Sie Anna zum Bahnhof fahren?", fragt Jan, „Sie kann bei uns einsteigen, wir fahren die Jungs auch gerade hin!"
    Mutter und Tochter gucken sich an, dann kommt Anna und steigt über den kleinen Jägerzaun, der unsere Grundstücke trennt. Noch so'n Relikt von Oppermanns. Echt deutsch. Und grausam spießig.
     
    Sie winkt ihrer Mutter, die ruft „Danke!" und ich starte. Die Kids steigen am Bahnhof aus, Christoph grinst uns noch zu und ich fahre mit Jan weiter.
    „Ach, übrigens", sagt er, „was ich dir noch gar nicht erzählt habe - unsere Nachbarinnen - das ist 'n Lesbenpärchen!" Ich lache. „Ehrlich? Das ist ja klasse! Wart's ab, wir unterwandern die ganze Dorfgemeinschaft ... dann machen noch ein paar geile Kneipen auf und schon konkurrieren wir mit St. Georg!" „Wieso Konkurrenz? Das wird so 'n Außenposten wie Sylt, ein ,must -place' ... Touristenschwärme werden kommen und händchenhaltend vor dem alternativen Töpfer stehen, der da mit seinem Freund den Laden schmeißt
    „... und nebenan bei Claas und Fiete, dem schwulen Bauernpärchen, gibt 's frisch gepressten Apfelsaft!", rufe ich begeistert. „Aber ungespritzten!" Jan schlägt sich auf die Schenkel. „Uff, das tat gut", kichert Jan noch immer, als ich am Hintereingang des Baumarktes halte.
    „Da hinten kommt übrigens gerade Frau Fricke", sagt er. „Fricke? Mir fällt gerade ein, dass die Mutter von Benni sich auch so gemeldet hat ... aber Benni hat sich doch als Benjamin Breuer vorgestellt... das hab' ich mir gemerkt, weil bei uns in der Klasse auch welche so hießen ... Zwillinge ... was guckst du so?" Jan macht ein Gesicht, als wäre er gerade aus allen Wolken gefallen.
    „Sie hat sich nicht auch noch zufällig mit Vornamen vorgestellt?", fragt er.
    „Doch", sage ich, „hat sie „lass mich raten", unterbricht Jan schnell, „etwa - Annegret?"
    „Exakt", sage ich.
    „Ach, du Scheiße", sagt Jan

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