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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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Spruch machen würden ...! Ich kenn' doch ihre Kabbeleien mit Christoph - natürlich alles im Spaß, versteht sich, wenn der so einen frauenverachtenden Satz ablässt ... „Frauenarbeit? Was ist das?", fragte Nick neulich, der sich dann auch gern in solche Debatten einmischt „in unserem Haushalt gibt's nur Männerarbeit ... und ich bin ganz mies dran, ich stehe ganz unten ... ich bin Student, habe nur ein geringes eigenes Einkommen, kümmere mich um drei Kinder und einen Haufen Wäsche, ein Monster von Hund und was kriege ich dafür?"
    „Heiße Nächte mit Papa", sagte Katharina trocken, „und jetzt mach' den Mund zu und hilf mir beim Wäschesortieren!")
    Meine Mutter war der Typ der stillen Dulderin und oft sah sie so dermaßen fix und fertig aus von dem ganzen Tun, dass ich ein konstant schlechtes Gewissen hatte. Sie tat mir auch leid, aber sie wollte sich partout nicht helfen lassen.
    Als ich so vierzehn, fünfzehn war, bat ich sie, nicht mehr in meinem Zimmer aufzuräumen.
    „Das mach' ich selbst - ehrlich, ich saug' auch!" Sie sah mich entrüstet an und war fast beleidigt. „Aber Jan - das ist meine Aufgabe!"
    Das hat mich damals unheimlich genervt. Wenn sie's dann wenigstens gemacht hätte, während ich in der Schule war - nein, immer kam sie mit Lappen und Staubsauger rein, wenn ich im Zimmer war. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich elendig schuldig für jedes Staubkorn, das irgendwo rumlag.
    Meinen Papierkorb leerte ich selbst aus, denn ich wollte mich nicht auch noch in die peinliche Situation manövrieren, dass sie mich fragte, ob ich Schnupfen hätte bei dem Tempoverbrauch ... Und wenn sie mal nicht gut drauf war, hagelte es Vorwürfe. „... und was mach' ich? Den ganzen Tag kümmere ich mich um deine Sachen! Du könntest wenigstens dankbar sein!" Das war der Hauptschlüssel. Dankbarkeit.
     
    1.        Danke für das gesaugte Zimmer.
    2.        Danke für das gekochte Mittagessen.
    3.        Danke für die gewaschenen Socken und die gebügelten T-Shirts (einmal hat sie auch meine Jeans gebügelt - die hatte danach eine Bügelfalte, kann man sich was Schrecklicheres in dem Alter vorstellen? Da hab' ich mal richtig Krach geschlagen!)
    4.        Danke für die unbeschwerte und bezaubernde Kindheit!
    5.        Danke, dass ihr mich gemacht habt ... (in frisch bezogener Bettwäsche, samstags nach dem Baden und dem Spätfilm ... was wurde 1961 im TV gezeigt? Vielleicht ,Manche mögen's heiß?' oder ,Psycho?' Weder das eine noch das andere war' was für meine beiden Alten gewesen. Vater sah gerne Western und Mutter bevorzugte Doris-Day und Rock-Hudson-Filme ... wie sind sie bloß in Stimmung gekommen?)
     
    Ich bin ungerecht, ich weiß. So schlimm war's nicht. „Lassen Sie ihn in Ruhe und machen Sie Ihr Ding ... ist doch im Grunde schön, wenn die Kids groß werden und einen nicht mehr so brauchen! Dann kommen sie nach 'ner Weile von selbst wieder an!"
    „Mein Ding?" Sie sieht mich verständnislos an, „ich verstehe nicht...?"
    „Na - Ihre Freizeit! Ausgehen, Sport treiben, Freunde einladen, über's Wochenende wegfahren ...!"
    Ich sollte mit Nick auch mal wieder ein Wochenende woandershin, denke ich, wir lieben fremde Betten!
    „Das mach' ich nicht ... wir wohnen ja auch noch nicht so lange hier ... Sport? Soll ich etwa jetzt noch damit anfangen? In meinem Alter? Ist doch lächerlich."
    „Wie alt sind Sie? 75? Was soll das? Tun Sie das, was Ihnen Spaß macht!"
    „Es hat mir immer Spaß gemacht, mit Benni was zu unternehmen", sagt sie und seufzt schwermütig. Armer Benni.
     
     
     
N I C K
     
    Ich klingele bei A. Kruse.
    Ob da auch bald Mats Bjørlund steht ?, frage ich mich. Wahrscheinlich ist er gar nicht da - um diese Zeit unterrichtet der hübsche Andreas doch und erfreut die Schülerinnen mit seinem Anblick, und einige Schüler ... wie z.B. Patrick Klingenberg. Oh, anscheinend ist er doch zuhause. Schritte. „Ach, nee! Hallo Mats!", sage ich. Der ist gerade aus dem Bett gekrochen, so unrasiert, wie er aussieht. Seine Haare, die er wieder hat wachsen lassen, sind reichlich zerwühlt und er trägt nur 'ne Boxershorts. Amüsiert starre ich auf die Ausbuchtung, die sich darunter abzeichnet.
    „Nick! So früh? Was willst du denn?", fragt er gähnend und kratzt sich den behaarten Bauch.
    „Ich hab' dich wohl gerade bei der Morgengymnastik gestört, was?", frage ich beim Hereingehen und er registriert meinen Blick auf seine Mitte. Er grinst verschlafen.

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