Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
ruhig noch ein bisschen weiter!"
J A N
„Es stört dich nicht, oder?", frage ich meinen Sohn. Nick ist ins Bad gegangen, um Lily aus der Wanne zu nehmen. Ich höre ihr Lachen, weil er Unsinn mit ihr macht. Wie immer.
„Was?", fragt Christoph. „Na, dass wir ... schmusen", sage ich. „Machst du Witze?", fragt mich Chris. „Was soll das? Hast du auf einmal Skrupel? Wegen mir nicht! Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn ihr es auf einmal lassen würdet." Er grinst verschämt. „Ehrlich gesagt, ohne Nick kann ich 's mir gar nicht mehr vorstellen." „Ich auch nicht", sage ich.
„Na also!", sagt er erleichtert.
N I C K
Um halb zehn sind wir erst wieder zurück.
„Lily muss schleunigst ins Bett", sagt Jan und geht mit ihr nach oben. Katharina verzieht sich auch.
„Mathe", sagt sie. Chris sitzt vor dem Fernseher. Ich setze mich neben ihn.
„War's schön?", frage ich ihn. Er sieht mich fragend an. „Eigentlich fragt man ja erst, ob man sich was ausleihen kann", fahre ich fort, „aber ich will mal nicht so sein ..." Er kapiert es. Schluckt, dann läuft er knallrot an.
„Tut mir leid", stammelt er verlegen. Es ist ihm wirklich oberpeinlich. Ich grinse.
„Und?", frage ich neugierig, „hat's denn wenigstens geklappt?" „Fast", sagt er und grinst jetzt auch.
„Übung macht den Meister", belehre ich ihn, „kannst die Tube ruhig behalten ... ich hatte noch was." Er legt den Kopf zurück auf die Lehne und schließt die Augen. „Du bist echt nett", sagt er leise, „danke."
„Weiß ich doch ... ich kann mich auch immer gar nicht vom Spiegel losreißen, wenn ich mich seh'", sage ich schwärmerisch, „echt, so 'n netter Typ, denke ich immer." Er kichert und boxt mich.
„Trottel", sagt er. Aber er meint's liebevoll.
PARTY!
S c h e id un g e n ka n n man f e i er n - W e r m i t w e m? - N i c k er f r e u t F r a u M e lz e r
J A N
Frau Fricke ist richtig gut gelaunt.
„Das muss ja ein erfolgreiches Spiel gewesen sein", sagt sie, „und Benni hat drei Tore geschossen? Das hätte ich gern gesehen ...er spielt doch noch gar nicht lange", sie sieht mich verlegen an, „weil er doch früher immer ein bisschen zu viel wog." „Wann hat er denn mit Fußball angefangen?", frage ich sie. „Na, erst seitdem wir hier wohnen", sagt sie. Ich bin total perplex. „Erst seit vier Monaten?", frage ich, „ist das wahr?" „Ja", sagt sie, „wieso?" „Na, weil er ..." Gott, sie wird 's nicht verstehen, „er ist ein echtes Naturtalent!
Wenn er erst vor kurzem angefangen hat und ehrlich gesagt, ein bisschen versteh' ich schon davon, also dann liegt es ihm wirklich im Blut! Ich hab' gedacht, er spielt schon mindestens so lange wie Christoph und der hat mit acht Jahren begonnen ..." Ich bin ganz euphorisch und sie sieht mich verwirrt an ob meiner enthusiastischen Rede, die etwas zusammenhanglos war.
„Ich finde, ihn sollte mal ein Talentsucher von 'nem Profiverein sehen", sage ich, „ich wette mit Ihnen, der käme sofort in die Jugendmannschaft vom HSV!"
„Ach, Fußball", sagt sie geringschätzig, „das ist doch kein richtiger Beruf."
Als wir gemeinsam rausgehen am Abend, spreche ich sie noch einmal drauf an.
„Vorher hat er keinen Sport gemacht?", frage ich. „Er ist ab und zu geschwommen", sagt sie, „aber nicht oft. Er hat sich geniert ... wegen seiner Figur. Und dann hat er auf einmal abgenommen", sagt sie, „von heute auf morgen aß er nur noch ganz wenig ... Ich machte mir solche Sorgen. Er bewunderte Ihren Sohn", sagt sie dann, „er sagte, dass Christoph eine tolle Figur hätte und ganz sportlich sei ... er wolle genauso werden." Sie lacht, „Tja, und dem hab' ich es wohl zu verdanken, dass Benni jetzt ein Sportass ist und sich wohl fühlt, was? Er war richtig gut gelaunt, als er nach Hause kam, das Wochenende hat ihm wohl Spaß gemacht?"
„Ich glaub' schon", sage ich, „sie hatten 'ne Menge Spaß miteinander" ... und übereinander, untereinander, hintereinander, füge ich in Gedanken hinzu. Wann erzählt er es ihr wohl?
N I C K
Mit Norbert telefoniert.
„Franziska bleibt die ganze Woche mit Jens in Kiel", sagt er und klingt noch immer deprimiert, „aber sie sagte, sie würde sich freuen, mich wiederzusehen..."
Ich hätte direkt Lust, hinzufahren, denke ich. Urlaub mit Mama und Papa.
Huch! Wie das klingt! Fremd. Aber auch irgendwie schön. Am Abend, als ich Lily wieder in Blankenese abholen will, öffnet
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