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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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ich das Gefühl, dass
Nicolai mir wirklich etwas verheimlichte. Maria und ich telefonierten sehr
lange. Es tat gut mit ihr zu reden. Für sie war der Fall klar. Ich war ganz
einfach in Nicolai verliebt. Und da sehen wir Frauen gerne die Dinge anders und
reimen uns da was zusammen.

 
    Am
nächsten Morgen erschien ich pünktlich um 9.00 Uhr in der Firma von Nicolai.
Eine ältere Dame öffnete mir die Tür. „Guten Morgen, mein Name ist Alexandra Mattner . Herr Donatus erwartet
mich.“, sprach ich zu ihr. „Ja, dann kommse mal rein
in die jute Stube. Ick mach hier   jegrade sauber. Ick bin nämlich die Putzfrau hier.
Der Herr Doktor ist aber noch nicht da.“, sprach die ältere Dame ganz
berlinerisch zu mir. „Aber ick mach Ihnen mal ne’n Kaffee. Sie können ja im Büro von Herrn Doktor schon
mal Platz nehmen. Wollnse och Blut spenden junge Dame?
Sie sehen ja jetzt schon ganz schön blass aus. Na ick weß ja nicht ob det so jut ist.“, säuselte sie unaufhörlich weiter. Ich lächelte
charmant und folgte ihr. Wir gingen einen langen Flur entlang. Alles war sehr
sauber, sehr steril. Überall an den Fenstern waren Jalousien angebracht, die
leicht herunter gelassen waren, so dass die Morgensonne nicht ganz
hereinscheinen konnte. Wir kamen an der Rezeption vorbei, an der eine junge
Frau saß und telefonierte. Ich   nickte
kurz ihr freundlich zu. Sie war hübsch, sehr hübsch. Ob sie mit Nicolai mal was
hatte? Sie würden ja rein äußerlich sehr gut harmonieren. Oh Gott, bin ich etwa
eifersüchtig? Schnell verwarf ich diesen Gedanken. Dann kamen wir in den
Wartebereich. Hier standen edle Stühle an der Wand und ein schwarzes Ledersofa
vor dem sich ein Glastisch mit Zeitschriften befand. In einer Ecke sah ich
einen großen Kaffeeautomaten. Dann kamen wir zu Nicolai Büros. An seiner
Bürotür war ein goldenes Schild angebracht. „Dr. med. Nicolai Donatus “ Aha, ein Doktor also. Das hat er mir ja gar nicht
erzählt. Die Putzfrau schloss die Tür auf und bat mich Platz zu nehmen. Na die
hat ja vertrauen. Lässt mich einfach so in sein Büro. Nun gut, ich nahm auf dem
Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz und sah mich um. Plötzlich stand eine junge
Frau in der Tür. „Hallo, sind sie Frau Mattner ?“,
fragte sie mich höflich. Ich stand auf und nickte. „Ich bin Eva Holster, die
Sekretärin von Dr. Donatus . Also, die Ex-Sekretärin.
Ich hole nur noch ein paar Sachen aus meinem Büro. Dr. Donatus hat mir bereits von Ihnen erzählt. Der Job wird ihnen gefallen.“, sprach sie zu
mir und kam näher auf mich zu. Mir fiel an ihr auf, dass sie sehr blass war, ihre
Haut wirkte wie zartes Porzellan, wie bei Nicolai und diesem Kellner. Sie sah einfach
perfekt aus. Fast zu perfekt. Und auch sie hatte ein blaues und ein braunes
Auge. Vielleicht sind die alle irgendwie verwandt und verschwägert? Ist schon
merkwürdig. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mal Nicolai fragen.
Jedenfalls, sie war wirklich sehr hübsch. Fast wurde ich ein wenig neidisch. Und
mir stellte sich die gleiche Frage wie vorhin. Ob sie vielleicht mit ihm was
hatte und jetzt aufhörte, weil er sie nicht mehr wollte? Alexandra! Reiß dich
zusammen! Du bist ja eifersüchtig. „Ich gehe aus Deutschland weg, ich werde heiraten,
in Schottland.“, sprach sie plötzlich und strahlte mich an. Mein Herz
überschlug sich um ein doppeltes vor Freude als ich diese Worte aus ihrem Munde
hörte. Ja, genau das wollte ich wissen. Sie heiratet. Und sie geht nach
Schottland. Und ich werde die neue Sekretärin. Auf einmal wollte ich diesen Job
unbedingt. Jetzt fieberte ich regelrecht danach. Wo bleibt eigentlich Nicolai? „Ach,
Dr. Donatus hatte gerade angerufen. Er verspätet sich
ein wenig. Sie dürfen aber ruhig hier in seinem Büro warten. Ich muss sie nur
leider alleine lassen. Ich hab wenig Zeit, mein Flug geht in 2 Stunden.“,
sprach sie, zwinkerte mir freundlich zu und rief beim Hinausgehen „Alles Gute.“
Ich nahm wieder Platz und ließ die Umgebung auf mich wirken. Das könnte hier
ein totaler Neuanfang für mich werden. Und du hättest vor allem einen super
netten Chef. Aber ob das so gut wäre, wenn man ineinander verliebt ist und dann
zusammen arbeitet? Warum eigentlich nicht. Außerdem, ich weiß ja gar nicht was
er für Gefühle für mich hat. Ob er verliebt in mich ist?Ich versank so in meine Gedanken, dass ich es gar nicht bemerkte
wie Nicolai plötzlich den Raum betrat. „Hallo Alexandra!“ Erschrocken stand ich
auf und sah ihn an.

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