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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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ihre Knie ganz weich werden ließ.
    Es war fremd und auch beängstigend. Und über all dem schwebte der Name Ethan.
    „Hat Lily gesagt, wann sie kommt?“
    Finn schüttelte den Kopf und streckte die Beine auf Ethans neuem Wohnzimmertisch aus.
    „Nein, sie meinte nur, dass sie noch auf den Tierarzt wartet, der nach Biscuits Bein sehen soll. Und dass sie sich danach direkt auf den Weg machen würde.“ Er nahm einen Schluck Bier. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass er fast ausgeflippt ist, als du mit Lily bei der Benefizgala aufgetaucht bist?“
    Ethan brauchte gar nicht nachfragen, wer mit ‚er‘ gemeint war. „Ja, er hat ’nen Anfall bekommen.“
    Finn grinste. „Sehr gut.“
    „Ihr beiden müsst langsam mal erwachsen werden.“ Brady kam mit zwei Bieren in der Hand aus der Küche und reichte Ethan eine der Flaschen.
    Finn hob sein Bier, um ihnen zuzuprosten. „Ist das nicht der Sinn von Geburtstagen? Ein Zeichen, dass man erwachsen wird?“
    „Ihr seid der lebende Beweis, dass Alter nichts mit Reife zu tun hat.“
    „Jetzt fang nicht wieder mit deiner Moralpredigt an“, stöhnte Finn.
    Brady war offensichtlich tatsächlich gerade dabei auszuholen, und Ethan konnte sein Lachen nicht unterdrücken.
    „Außerdem schulde ich dem Alten nichts. Er hat mich so gut wie mein ganzes Leben lang ignoriert“, fuhr Finn fort.
    „Da kannst du dich aber glücklich schätzen“, brummte Ethan.
    „Das tue ich auch. Und wenn er sich über Lily ärgert, mag ich sie umso mehr. Und weißt du was? Wenn ich nicht wüsste, dass ich unsere Großeltern damit enttäuschen würde, würde ich die ganze traurige Geschichte jedem erzählen, der sie hören will.“
    „Das weiß er natürlich ganz genau“, antwortete Ethan. „Wie praktisch für ihn.“
    „Verlockend ist es aber trotzdem, findest du nicht?“, fragte Finn.
    „Aber es würde nichts bringen“, warf Brady ein. „Alter Klatsch interessiert heute niemanden mehr. Es würde weder die Umfrageergebnisse beeinflussen noch die Wähler abschrecken. Schließlich gibt es eine ganze Menge Leute, die unglücklich verheiratet sind, aber deshalb trinken sie sich noch lange nicht zu Tode. Es würde vielmehr danach aussehen, als hätte Mom ein Problem gehabt. Niemand würde darauf kommen, dass es an Dad gelegen haben könnte. Wollt ihr wirklich, dass die Leute sie so in Erinnerung behalten?“
    Ethan hasste es, wenn Brady so vernünftig argumentierte. Finn starrte in seinen Drink.
    Aber Brady war noch nicht fertig. „Und da aus uns allen etwas geworden ist, werden die Leute automatisch denken, dass er seine Vaterrolle nicht so schlecht erfüllt haben kann.“
    Er sah seine Brüder an. „Und wenn ihr jetzt der Presse etwas über eure schwere Kindheit vorheult, werden alle denken, ihr jammert auf hohem Niveau. Die armen, reichen Kinder, die es so schwer hatten. Glaubt ihr etwa, die Öffentlichkeit würde euch bemitleiden, weil euer Vater euch nicht genug geliebt oder nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt hat? Wir müssen selbst damit klarkommen. Und wie du schon sagtest, wir sind es unseren Großeltern schuldig, in der Öffentlichkeit keine schmutzige Familienwäsche zu waschen.“
    Finn seufzte. „Musst du immer so vernünftig sein? Kannst du nicht einmal so tun, als wärst du nicht der zukünftige Erbe und eine Nacht über die Stränge schlagen? Einfach mir zuliebe, weil ich heute Geburtstag habe.“
    Brady nickte. „Gute Idee. Ich hab eh kein Geschenk für dich dabei. Und er ist wirklich ein alter Mistkerl.“
    Ethan lachte. Im gleichen Moment vibrierte sein Handy. Schnell las er die Nachricht. „Lily ist auf dem Weg nach oben.“
    Bradys Handy meldete sich ebenfalls.
    „Gut, die Limos sind auch da“, erklärte er.
    „Dann kann die Party ja losgehen“, rief Finn voller Tatendrang. „Endlich!“
    Lily fiel es unglaublich schwer, sich zu entspannen. Sie hatte gedacht, die Benefizveranstaltung wäre bereits eine Herausforderung gewesen. Aber das hier war noch viel schlimmer. Hier feierte die High Society, ohne sich um Konventionen und Förmlichkeiten zu scheren.
    Sie fuhren zwar nur bis zum DuPont Circle, aber es hätte genauso gut ein anderer Planet sein können. Der Planet der perfekten Menschen.
    Es gab eine Menge Klubs in Washington, die Lily mit ihren Türstehern und roten Samtkordeln als exklusiv bezeichnet hätte. Der Klub, in dem die Geburtstagsfeier stattfand, übertraf jedoch alles. Sie hatte sich noch nie zuvor in ihrem Leben so fehl am Platze gefühlt.
    Der Klub
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