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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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Ethan“, zischte sein Vater.
    „Wie bitte?“
    „Dein Date. Was hast du dir dabei gedacht?“
    Die Verachtung in seiner Stimme galt nicht nur Lily, das war Ethan klar. Trotzdem platzte ihm langsam der Kragen.
    Erneut versuchte Brady die Situation zu retten, indem er eine Hand auf die Schulter seines Vaters legte.
    „Lily ist wirklich ein nettes Mädchen. Sehr intelligent, interessiert an Politik … Ethan wollte ihr sicher nur einmal die Gelegenheit geben, heute Abend etwas hinter die Kulissen zu blicken.“
    „Blödsinn. Ich habe Lily mitgebracht, weil ich es wollte. Und die Tatsache, dass es dich ärgert, Vater, ist ein zusätzlicher Bonus.“
    „Wenn du die Boulevardpresse mit deiner neuesten Affäre beglücken wolltest, hättest du dir statt dieser Unterschichtgöre zumindest ein angemessenes Mädchen suchen können. Ich schäme mich …“
    Brady unterbrach Douglas Marshall mit einem scharfen Räuspern.
    Als Ethan dem Blick seines Bruders folgte, sah er direkt in Lilys bleiches Gesicht. Sie musste alles mit angehört haben. Unter dem Blick der drei Männer verwandelte sich ihre Blässe schnell in ein tiefes Rot.
    Verdammt!
    „Das haben Sie toll gemacht, Herr Senator. Ich fürchte, Sie haben gerade zwei Stimmen verloren.“ Wütend drängte Ethan sich an Brady vorbei und griff nach Lilys Hand. „Lass uns gehen.“
    „Ich … Nein, ist schon gut“, wehrte sie ab.
    „Nein, das ist es nicht.“
    „Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen“, sagte sie kläglich.
    Das konnte er sehr wohl. Aber Lily jetzt aus dem Saal zu zerren, wäre nur noch unangenehmer für sie.
    „Dir geht es doch nicht gut, oder? Also komm, wir gehen besser.“ Er warf Brady einen Blick zu. Und Brady nickte. Ethan konnte sich darauf verlassen, dass er sich darum kümmern würde. Alle würden denken, Lily sei mit einem Mal übel geworden.
    Ethans Vater jedoch zuckte nur mit den Schultern und schlenderte hoch erhobenen Hauptes davon.
    Ein Bediensteter fuhr das Auto vor, während Ethan vor Wut zu kochen schien. Auch Lily fühlte sich unbehaglich. Da Ethans Wohnung immer noch nicht bezugsfertig war, blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als zurück nach Hill Chase zu fahren.
    Als sie im Auto endlich allein waren, griff er nach Lilys Hand.
    „Es tut mir leid, dass es so unangenehm für dich war.“
    „Ach, du musst dich doch nicht entschuldigen. Dein Vater hatte schließlich auch recht. Ich bin dir dankbar, dass du mich heute Abend mitgenommen hast. Und ich bereue es nicht, mitgekommen zu sein.“ Sie lächelte schwach. „Aber wir beide wissen doch ganz genau, dass ich dort nicht hingehörte.“
    „Eigentlich ging es gar nicht wirklich um dich. Mein Vater wollte mir bloß eins auswischen. Und da kamst du ihm gerade recht.“
    Lily nickte und schwieg. Als die Lichter von Washington hinter ihnen immer dunkler wurden, sah sie aus dem Fenster und kaute auf ihrer Lippe.
    „Mein Vater ist auch kein besonders netter Mensch. Leider.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ihre Worte und ihr Tonfall ließen auf schmerzhafte Erinnerungen schließen, auf die sie aber offensichtlich nicht näher eingehen wollte. „Darum erzähle ich auch nicht viel von ihm. Er ist unter anderem der Grund, warum ich Mississippi verlassen habe.“
    Jetzt begriff er, warum sie seine Fragen zu ihrer Vergangenheit nicht hatte beantworten wollen.
    „Inzwischen haben wir keinen Kontakt mehr, und ich bin froh, dass ich hier bin und neu anfangen kann. Schade, dass du das nicht machen kannst. Du kannst nicht einfach deine Sachen packen und gehen. Das ist wirklich unfair.“ Sie drückte seine Hand. „Manche Leute kann man eben nur auf den Mond schießen. Man kann sie nicht ändern.“
    In seiner Familie wimmelte es nur so vor Doktoren und Akademikern mit Abschlüssen von den besten Universitäten. Und keiner dieser Menschen verstand ihn. Aber Lily hatte es kapiert. Sie kannte nicht einmal die ganze Geschichte, und trotzdem verstand sie ihn. Und sie versuchte nicht, es zu analysieren oder mit irgendwelchen leeren Floskeln oder gut gemeinten, aber sinnlosen Ratschlägen schönzureden.
    Ohne Vorwarnung trat Ethan auf die Bremse und hielt am Straßenrand.
    Überrascht sah Lily ihn von der Seite an.
    „Was ist los? Ist alles …“
    Weiter kam sie nicht, denn Ethan beugte sich völlig unerwartet zu ihr herüber und verschloss ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss.
    „Wofür war der denn“, fragte sie nach einigen Minuten lächelnd.
    „Für die Leute, die
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