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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIMBERLY LANG
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Assistentin Joyce ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte, aufsehen. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass draußen bereits alle auf den Beinen waren, von den Gärtnern in Großmutters Rosen unter seinem Fenster bis zu den Stallburschen, die die Pferde hinausführten. Gerade fuhr der Lieferwagen des Schmieds vor.
    Da geschäftlich alles wie am Schnürchen lief, gab es zurzeit nichts, was seine unmittelbare Aufmerksamkeit erforderte. Mit einem lauten Gähnen streckte er sich und schloss den Laptop. Draußen schien die Sonne – eine nette Abwechslung zu dem ständig bedeckten Himmel in London. Er würde den Tag sicher nicht in seinem Büro verschwenden.
    Die große Empfangshalle des Familienflügels war ruhig. Doch das konnte sich jeden Moment ändern. Hill Chase war der Dreh- und Angelpunkt der Familie. Früher oder später tauchten sie alle hier auf. Heute Morgen hatte er sogar eine E-Mail von Finn bekommen, in der sein jüngerer Bruder ankündigte, nächste Woche zu seinem Geburtstag nach Hause zu fliegen, jetzt, wo Ethan hier war. Ethan würde es seinen Großeltern allerdings erst sagen, wenn Finn tatsächlich im Flieger saß, da er seine Meinung oft im letzten Moment noch änderte.
    Als er die Stufen herunterkam, roch er Kaffee und frisch gebratenen Schinkenspeck. Unten im Foyer bemerkte er den Lichtschein, der aus dem Büro seines Großvaters drang, und beschloss, ihm zuerst einen guten Morgen zu wünschen. Die Mahagonitüren standen weit offen, und das leise Klappern der Tastatur schallte durch das Foyer. Das war merkwürdig. Denn mit seiner Arthritis konnte sein Großvater eigentlich nicht tippen, jedenfalls nicht in einem solchen Tempo.
    Ethan war überrascht, als er Lily hinter dem Schreibtisch sitzen sah. Sie hatte sich einen Bleistift zwischen die Lippen geklemmt und sah konzentriert auf den Bildschirm. Heute trug sie ihr Haar zu zwei langen Zöpfen geflochten. Das ließ sie so jung und unschuldig aussehen, dass er peinlich berührt an seinen Traum von letzter Nacht denken musste, in dem sie die Hauptrolle gespielt hatte.
    „Guten Morgen“, murmelte sie etwas undeutlich. „Ich bin fast fertig.“
    Nach ein paar letzten, schnell getippten Worten und einem Klick mit der Maus erwachte der Drucker surrend zum Leben.
    „Guten Morgen“, antwortete er, und Lily schrak zusammen. Sie drehte sich mit einem Ruck um und fing gerade so den Bleistift auf, der ihr aus dem Mund fiel.
    „Ethan! Ich dachte, du wärst der Senator … Ich meine, ähm, dein Großvater, der Senator, nicht dein Vater …“
    „Tut mir leid, ich bin es aber nicht.“ Er trat ein und blieb vor dem Schreibtisch stehen. „Was machst du hier?“
    „Berichte schreiben.“
    „Habt ihr etwa keinen Computer im Stallbüro?“
    Instinktiv wollte Lily die Augen verdrehen, fing sich jedoch im letzten Augenblick. Ethan war ihre Reaktion jedoch nicht entgangen. Unwillkürlich musste er ein Lachen unterdrücken.
    „Natürlich haben wir einen. Es ist nur so, dass der Senator …“, sie brach ab und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Na ja, er ist sehr anspruchsvoll, was gewisse Arbeiten angeht und wie sie zu erledigen sind.“
    „Das ist eine nette Art, ihn zu beschreiben.“
    „Es ist schließlich sein Stall. Also füge ich mich seinen Anweisungen.“ Sie nahm die Papiere aus dem Drucker, tackerte sie zusammen und schob ihren Stuhl zurück. „Ich bin jetzt fertig, falls du an den Computer musst …“
    „Nein, nein, ich wollte nur nachsehen, wer im Büro sitzt.“
    „Möchtest du Tinker heute reiten? Er bekommt neue Eisen, aber ich kann dafür sorgen, dass er fertig ist, wenn du so weit bist.“
    „Vielleicht später. Mach dir keinen Stress deswegen.“
    „Ok. Aber ruf kurz im Stall an, falls du es dir überlegst, ja?“
    Mit ihren Aktenordnern unter dem Arm und den Zöpfen wirkte sie wie eine junge Schülerin auf dem Weg zum Unterricht.
    „Wie alt bist du eigentlich?“, platzte Ethan heraus.
    Überrascht hob Lily die Augenbrauen.
    „Wie bitte?“
    „Schon gut.“ Offensichtlich wollte sie die Frage nicht beantworten. Er deutete auf ihre Kaffeetasse. „Möchtest du noch etwas Kaffee? Ich wollte gerade in die Küche.“
    „Ähm, ja, danke, das ist nett.“ Wie angewachsen blieb sie hinter dem Schreibtisch stehen, während Ethan sie fragend anblickte.
    „Du müsstest schon vorgehen. Ich weiß nicht, wie ich von hier in die Küche komme“, erklärte sie ihm.
    „Du kennst dich also immer noch nicht im Haus aus?“,

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