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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIMBERLY LANG
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empört.
    „Weil du es immer irgendwie schaffst, die Frauen zu verwirren.“
    Lilys Reaktion auf den Anblick der beiden Brüder war ziemlich amüsant gewesen. Sie hatte Ethan nur einen Blick zugeworfen, war rot angelaufen und hätte fast den Sattel in ihren Händen fallen gelassen.
    „Vielleicht ist sie immer so nervös“, sagte Ethan.
    „Das kann ich mir kaum vorstellen. Dann würde sie die Pferde ganz verrückt machen.“
    „Du kannst es dir nicht vorstellen? Ich dachte, du weißt immer alles.“
    „Ich habe kaum drei Worte mit ihr gewechselt, seit sie hier arbeitet.“
    Tinker und Spider trotteten langsam durch die breiten Stalltüren in die Sonne, und Ethan schob sich seine Sonnenbrille auf die Nase.
    „Bist du dir mittlerweile schon zu gut, um mit dem Stallpersonal zu reden?“
    „Jetzt hör aber auf. Ich bin schließlich nicht ständig hier. Ich hab auch noch einen Job, falls du dich erinnerst.“
    Brady klang ein wenig müde. Er steckte bis zum Hals in der Politikmaschine, für die seine Familie seit mehr als vierzig Jahren lebte. Und es war offensichtlich, dass die Arbeit und die Verantwortung, die er trug, bereits jetzt an ihm zehrten.
    „Außerdem war sie auch nicht gerade gesprächig. Ich glaube, sie ist etwas schüchtern.“
    Vormittags am Wasser hatte Ethan eigentlich nicht das Gefühl gehabt, dass sie übermäßig schüchtern war. Ruhig würde es eher treffen.
    Spider und Tinker drängten ungeduldig vorwärts. Sie konnten es nicht erwarten, sich richtig auszutoben. Doch Ethan zügelte Tinker vorerst und erzählte Brady von ihrer Begegnung am Fluss.
    „Und sie hat es nicht gemerkt?“, fragte sein großer Bruder ungläubig.
    „Nein, erst als ich es ihr gesagt habe.“
    „Das war nicht fair von dir. Du hättest es ihr gleich sagen sollen. Kein Wunder, dass sie jetzt durcheinander ist.“
    „Mein Gott, sie wird schon drüber hinwegkommen.“
    Brady antwortete nicht.
    „Was ist denn?“
    „Vielleicht solltest du dich entschuldigen.“
    „Wofür? Was hab ich denn getan?“
    „Abgesehen davon, dass du ihr nicht gleich offenbart hast, dass du nackt badest?“
    „Mein Gott, wir sind doch erwachsen …“
    „Trotzdem. Du wirst schließlich die nächsten Wochen hier verbringen. Und das …“, Brady nickte mit dem Kopf in Richtung Stall, „kann nicht so weitergehen. Lass das Mädchen in Ruhe und quäl sie nicht jedes Mal, wenn du in den Stall kommst.“
    Brady hatte recht. Die Renovierungen in Ethans Wohnung in Washington waren immer noch in vollem Gange. Er würde so lange auf Hill Chase wohnen müssen, bis die Arbeiten abgeschlossen waren. Und egal, wie viel Arbeit sich auf seinem Schreibtisch türmte, er würde versuchen, so viel Zeit wie möglich auf dem Pferderücken zu verbringen. Was hieß, dass er ständig Lily über den Weg laufen würde.
    Bradys Handy klingelte. Beim Blick auf das Display verdrehte er die Augen und stöhnte. „Da muss ich rangehen.“
    Ethan nickte. Die Wahlkampagne lief auf Hochtouren, und ihr Vater musste sich verdammt anstrengen, um seinen Sitz im Senat zu behalten. Ethan kümmerte es nicht im Geringsten, ob er den Sitz behielt oder nicht. Doch sein Großvater, dessen politische Vergangenheit wahrscheinlich der einzige Grund war, warum Douglas Marshall überhaupt einen Sitz bekommen hatte, legte großen Wert darauf.
    Während bei Brady das Verantwortungsgefühl überwog, schaffte Ethan es einfach nicht, seine negativen Gefühle ihrem Vater gegenüber zu ignorieren. Er brachte es nicht über sich, ihn zu unterstützen. Doch aus Respekt vor seinem Großvater behinderte er ihn auch nicht bei seiner Kampagne.
    Für Brady hingegen als einem der wichtigsten Mitarbeiter ihres Vaters war es eine sehr anstrengende Zeit. Die Wahl stand kurz bevor. Eigentlich wunderte es Ethan, dass sein Bruder überhaupt Zeit gefunden hatte, raus aufs Land zu fahren.
    Im Paddock vor ihnen sah er, wie Lily Biscuit am Halfter führte. Der weiße Verband am Bein der Stute und Lilys langsame Schritte wiesen darauf hin, dass das Tier verletzt sein musste.
    Neben Biscuit wirkte Lily klein. Als sie heute Morgen auf Goose gesessen hatte, hatte er ihre Größe nicht abschätzen können. Das dunkelgrüne T-Shirt mit dem Logo vom Marshall-Stall umspielte locker ihre Hüften. Die kurzen Ärmel ließen den Blick auf ihre von der Stallarbeit leicht muskulösen Oberarme frei. Das T-Shirt steckte in einer eng sitzenden Jeans, die ihre schlanken Beine betonte. An den Füßen trug sie wie immer ihre

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