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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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war weg und hatte die CD mitgenommen.
    »Es tut mir so leid.« Lynne Pope wirkte niedergeschmettert. »Ich habe versucht, ihn aufzuhalten. Ich hätte 911 wählen müssen.« Sie schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid.«
    Murphy zwang sich zu einem Lächeln. »Sie haben es versucht, und dafür sind wir dankbar. Hat er etwas gesagt, bevor er ging? Irgendwas, was darauf verweist, wo wir ihn finden können?«
    »Nein. Er wurde immer nervöser. Es war fast, als ob er einen Radar oder so was hätte. Er fing an zu schwitzen, dann sprang er auf und rannte los. Ich habe die Security gerufen, aber er war schon raus.«
    »Wie hat er ursprünglich mit Ihnen Kontakt aufgenommen, Miss Pope?«, fragte Aidan. Er versuchte, nicht daran zu denken, dass dieser schleimige Mistkerl mit einer CD von Tess herumlief.
    »Er hat gestern Abend nach der Sendung die Zentrale angerufen. Er sagte, er hätte noch weitere Beweise für Ciccotellis unethisches Verhalten. Ich traf ihn heute Morgen, und da zeigte er mir die CD . Meinte, sie sei jetzt eine lokale Berühmtheit, und er wolle fünfzigtausend.«
    »Sie hätten das Ding kaufen können«, sagte Aidan und musterte ihr wütendes Gesicht. »Warum haben Sie es nicht getan?«
    »Ich habe Cops sagen hören, dass sie keine Zufälle mögen«, sagte sie gepresst. »Tja, ich auch nicht. Und ich mag auch nicht vor der Kamera wie ein Depp dastehen. Ich habe gestern den Schock in Ciccotellis Augen gesehen, Detective. Sie ist auch nur ein Opfer in dieser Sache, was immer das für eine ist. Und ich denke nicht daran, mich auch zu einem machen zu lassen.«
    Aidan gab ihr seine Karte. »Dr. Ciccotelli wird Ihnen ebenfalls dankbar sein. Rufen Sie mich bitte an, wenn der Kerl wiederkommt.«
    Draußen eilte Murphy auf den Fahrstuhl zu. »Die Bewährungsstelle hat gerade aufgemacht. Holen wir uns die Adresse von diesem Spanner.« Er hämmerte fester auf den Rufknopf, als nötig gewesen wäre. »Dann besorge ich mir einen Durchsuchungsbefehl. Irgendwo müssen wir doch endlich den Hebel ansetzen können.«

Mittwoch, 15. März, 9.45 Uhr
    »Was für ein Chaos.«
    Tess warf einen Blick zu Vito, der an der Tür zum Tresor stehen geblieben war und den Schaden betrachtete. Neben ihm stand der Polizist, den Spinnelli abgestellt hatte, angeblich um die Aufräumarbeiten zu überwachen. Aber Aidan hatte Tess’ den wahren Grund für die Anwesenheit des Cops erklärt, und es gab ihr ein besseres Gefühl. Clayborn würde sich mit Vito und Nolan auseinandersetzen müssen, wenn er ihr etwas tun wollte. Und falls es ihm doch gelang, sie allein zu erwischen, hatte Tess noch immer Aidans Pistole in der Tasche, die seine Mutter ihr am Abend zuvor besorgt hatte. »Danke, Vito. Wäre mir gar nicht aufgefallen.«
    »Sei nett zu mir, Kleine. Ich bin hier auf Urlaub.« Sein Tonfall war locker, aber sein Blick war hart, als er das blutbeschmierte Papier am Boden entdeckte.
    Tess’ Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Harrisons Blut. Sie zog ein paar Plastikhandschuhe über und begann, die ruinierten Dokumente einzusammeln. »Ich denke, diese hier werden uns nicht mehr viel nützen, Officer Nolan. Ich stecke sie in eine Tüte, und Sie können sie als Beweis einreichen.«
    Nolan nickte ihr zu. »In Ordnung, Doktor.«
    Er mochte sie nicht, das wusste Tess. Sie hatte so viel Zeit mit Aidan, Jack und Murphy verbracht, dass sie beinahe vergessen hatte, wie viel Hass der Rest der Polizei ihr entgegenbrachte. Sie und Vito arbeiteten fast eine Stunde lang, bis Amys Stimme sie unterbrach. Sie hatten eine Pause nötig.
    »Tess?« Amys Gesicht erhellte sich. »Vito! Wie schön, dich zu sehen.«
    Er erwiderte das Lächeln. »Du siehst gut aus, Amy.«
    »Wann bist du angekommen?«
    »Gestern Abend. Ich habe mir Sorgen um Tess gemacht.«
    Amy blickte sie finster an. »Wir anderen auch. Leider hat jemand vergessen, anzurufen und zu sagen, dass alles okay ist.«
    »Ich habe mich doch schon entschuldigt«, brummelte Tess. »Bist du gekommen, um dich über mich zu beschweren oder was?«
    »Ich bin gekommen, um mich zu
vergewissern,
dass mit dir alles in Ordnung ist.« Amys Miene wurde weicher. »Ist es?«
    »Es ging mir schon mal besser.« Ihr Besuch bei Flo Ernst war nicht gerade gut gelaufen. Man hatte der trauernden Frau Sedativa gegeben, und einer der Söhne hatte ihr frostig geraten, nach der Beerdigung am Samstag wiederzukommen. Willens, den Kummer der Familie zu respektieren, hatte sie die Kränkung heruntergeschluckt und war ohne ein weiteres

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