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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Wort gegangen. »Aber wahrscheinlich auch schon schlechter.« Amy wusste das besser als jeder andere, hatte sie doch einige schlechte Zeiten mit ihr durchgestanden.
    »Ich weiß, Liebes«, sagte Amy leise. »Und du wirst auch das hier hinter dir lassen.« Sie sah sich um. »Wo ist Denise?«
    »In Harrisons Büro.« Tess blickte auf die geschlossene Tür, sah jedoch vor ihrem inneren Auge das Blut an der Kante seines Tischs. »Sie macht sauber. Das konnte ich nicht.«
    Amy strich ihr mit der Hand übers Haar. »Schon gut. Du musst nicht jeden Tag Superwoman spielen.«
    »Dr. Ciccotelli?« Ein junger Mann in einer Jacke mit dem Emblem eines Paketservice steckte seinen Kopf durch die Tür. »Ich habe eine Sendung für Sie.« Er trat ein, den Fahrradhelm unterm Arm, einen flachen Pappumschlag in der Hand. »Sie müssen unterschreiben.«
    Stirnrunzelnd tat Tess es, aber Vito trat vor und nahm den Umschlag in Empfang. »Lass mich das Ding erst mal ansehen«, sagte er, während er die Quittung in die Tasche steckte. Er betastete den Umschlag. »Eine CD . Erwartest du eine Lieferung?«
    Sie sah auf den Absenderstempel. »Von Smith Enterprises? Nein. Aber ich kriege oft Buchsendungen auf CD . Soll ich ihn mal aufmachen?«
    »Nein, das mach ich. Bleib zurück.« Er ging zum Empfang, öffnete den Umschlag und zog ein Blatt Papier und eine CD heraus. »Ruf Reagan an. Sofort.«
    »Was ist das?« Tess trat zu ihm und zog die Brauen zusammen, als er das Blatt umdrehte, so dass sie es nicht sehen konnte. »Verdammt, Vito, lass mich das sehen.« Sie nahm das Blatt, ohne zu wissen, was sie erwarten sollte. Und ohne zu erwarten, was sie schließlich sah.
    Wie angewurzelt starrte sie … auf sich selbst. In Farbe. Nackt. Unter dem Bild stand: »Deponieren Sie 100 000 Dollar auf das unten genannte Konto, oder das beigelegte Video wird an die Medien verkauft. Sie haben heute bis Mitternacht Zeit.« Mechanisch reichte sie das Bild an Vito zurück, drehte sich um, ging in den Flur und übergab sich.

Mittwoch, 15. März, 11.15 Uhr
    Aidan war aus dem Fahrstuhl, bevor die Türen sich noch ganz geöffnet hatten und rannte den Flur entlang, wo vor ihrer Tür ein Uniformierter stand. »Wo ist es?«, fragte Aidan barsch.
    Der Beamte, der Nolan hieß, deutete auf den Empfangstisch. »Da. Ein Botenjunge hat es abgegeben. Sie hat unterzeichnet und alles.«
    »Gut, dass Sie der Zentrale gleich den Namen der Gesellschaft durchgegeben haben«, sagte Murphy. »Wir haben einen Wagen losgeschickt, der den Jungen bei der nächsten Lieferung abgefangen hat.«
    Der Botenjunge wartete downtown auf sie. Aber weder Aidan noch Murphy erwarteten, dass er ihnen mehr würde sagen können als die Lieferfirma. Das Päckchen war heute Morgen eingereicht worden. Die Beschreibung des Mannes, der es gebracht hatte, passte ungefähr auf Bacon, konnte aber auch auf die Hälfte aller Männer mittleren Alters in Chicago zutreffen.
    »Der Bote sah aus wie ein Student«, sagte Nolan. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wusste, was er da mit sich schleppte. Wenn, dann hätte er es bestimmt für sich behalten.« Verlegen sah er über die Schulter. »Sie war absolut kooperativ, was die Papiere im Tresor betrifft. Das hatte ich nicht erwartet.«
    Murphy warf einen Blick in die Praxis. »Wer ist heute Morgen hier drin gewesen?«
    »Ihr Bruder, die Empfangsdame und die Anwältin. Als sie die CD gesehen hat, ist sie ganz blass geworden, und ihr Bruder wollte die 911 rufen, aber sie hat es ihm verboten. Die Anwältin hat einen Ärztefreund angerufen, der ihr etwas zur Beruhigung geben wollte, aber sie hat sich geweigert. Dann kam einer von der Hausmeisterei hoch, um den Teppich zu reinigen. Das war’s.«
    Aidan nickte ihm knapp zu. »Danke.« Drinnen entdeckte er Vito auf der anderen Seite des Empfangstisches. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, und ein Kiefermuskel zuckte, während er in Tess’ Büro starrte, wo sie auf den zerschlissenen Resten eines grünen Sofas saß. Sie sah fix und fertig aus. An beiden Seiten befanden sich Amy Miller und Jon Carter, die genauso entsetzt aussahen, während eine junge Frau in der offenen Tür von Dr. Ernsts Zimmer sauber machte. Das musste Denise Masterson sein, dachte Aidan, der ihren Namen von der Recherche zu Tess’ Praxis und den Angestellten kannte.
    »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie sehr ich mir wünsche, den Kerl umzubringen?«, murmelte Vito, ohne den Blick von seiner Schwester zu nehmen.
    Aidan stieß

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