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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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in ihm aufstieg. »Sie haben mich nicht eingestellt.«
    »Natürlich. Nur nicht persönlich. Ich will die Videos.«
    »Nein«, sagte er, keuchte dann aber auf, als der Schmerz durch seinen rechten Arm schoss. Unwillkürlich umklammerte er mit der Hand den Oberarm, aus dem Blut quoll. Seine rechte Hand begann bereits, taub zu werden. Ungläubig hob er den Blick. »Sie haben auf mich geschossen.«
    Das amüsierte Lächeln verursachte ihm eine Gänsehaut. »Willst du die Cops anrufen, David? Aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Denn stell dir bloß vor, sie kämen und würden deine Wohnung durchsuchen. Was würden sie wohl finden?« Ein nachsichtiges Kopfschütteln. »Haufenweise Videos. Ein paar neue, aber auch die, die deine Mami versteckt hat, während du im Knast gesessen hast. Hol sie mir. Sofort.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte er, während er verzweifelt versuchte, sich eine Fluchtmöglichkeit auszudenken.
    »Du hast es mir gerade verraten, indem du sofort zu deinem Versteck gelaufen bist, als du gesehen hast, dass die Festplatte fehlt. Sherlock Holmes hat einen ähnlichen Trick in
Ein Skandal in Böhmen
angewandt. Du solltest lieber ein paar Klassiker lesen, anstatt kleine Mädchen anzuglotzen.«
    Er zog die Tapete von der Wand und wand sich unter dem leisen Lachen hinter ihm. »Wie clever, David. Aber das warst du ja immer schon. Leider nicht clever genug. Weiter.«
    Mit ungeschickten Bewegungen machte er weiter und enthüllte … alles. Alles.
    »Oh, wow. Sind wir aber ein vielbeschäftigter Bursche. Das sind doch bestimmt mindestens … wie viel?«
    »Fünfhundert«, presste er hervor. Jetzt war alles aus.
    »Fünfhundert CD s. Dafür hast du doch bestimmt Jahre gebraucht, David.«

Mittwoch, 15. März, 17.15 Uhr
    Aidan hatte Tess zu sich nach Hause gebeten, damit sie in Ruhe trauern konnte, sobald sie die Nachrichten hörte. Sie wartete auf ihn auf dem Beifahrersitz eines Autos, das er noch nicht kannte, aber schließlich als Mietwagen identifizierte. Vito saß am Steuer. Sie stieg aus und kam die Auffahrt hinauf in seine Garage. In ihren Augen stand Furcht. Vito kam, beladen mit Einkaufstüten, hinterher.
    Sie setzten sich an den Küchentisch, und Vito stellte die Tüten auf dem Boden ab. Dolly stand mit aufgestellten Nackenhaaren mitten im Zimmer und knurrte den fremden Mann an.
    »Platz, Dolly«, sagte Aidan ruhig, und der Hund gehorchte. Er hatte keine Möglichkeit, zu beschönigen, was gesagt werden musste, also sagte er es einfach. »Tess, Mr. Hughes ist tot.«
    Das Blut wich ihr aus dem Gesicht. »Was?«
    Aidan hockte sich vor sie und nahm ihre Hände. »Es tut mir leid, Liebes.«
    »War es ein Unfall?« Aber ihre Stimme zitterte, und er wusste, dass sie es wusste.
    »Nein.« Er sprach so sanft, wie er konnte. »Er ist zu Tode geprügelt worden, Tess.« Er schaute zu Vito auf, und las in seiner entsetzten Miene, dass der Mann bereits die richtigen Schlüsse zog. »Das war leider noch nicht alles. Du wirst es früher oder später sowieso erfahren, deshalb …«
    »Sag’s mir einfach, verdammt noch mal«, zischte sie. »Sag’s mir.«
    »An der Leiche hing eine Botschaft. ›Du wirst beurteilt nach den Leuten, mit denen du verkehrst.‹« Er stieß geräuschvoll den Atem aus. »Und ein Artikel über dich.«
    Ihre Hände flogen zu ihrem Mund, als sie verstand. Ihre Augen waren trocken, geweitet, und voller Entsetzen. »Oh, mein Gott«, sie flüsterte und begann, sich zu wiegen. »Oh, mein Gott.«
    Er schlang die Arme um sie, und obwohl sie sich nicht wehrte, spürte er, dass sie ihn nicht akzeptierte. Sie war wie eine Marmorstatue, erstarrt. »Tess?« Er schob eine Hand unter ihr Haar und legte sie ihr an die Wange. »Hör mir zu.« Er übte mit den Fingerspitzen leichten Druck auf ihren Nacken aus, bis sie ihn endlich ansah. Ihre Augen wirkten glasig. »Hör mir zu«, wiederholte er. »Du hast das nicht getan. Du bist nicht schuld daran.«
    Sie sah ihn nur an. Frustriert und hilflos sah er zu Vito auf. »Ich kann nicht bleiben. Ich wollte nur nicht, dass sie die Nachricht von jemandem hört und dann gerade vielleicht in der Öffentlichkeit ist.«
    »Danke«, sagte Vito zögernd. »Haben Sie Clayborn erwischt?«
    »Noch nicht. Aber wir haben wenigstens einen Anhaltspunkt, was die CD betrifft. Ich muss jetzt gehen.« Aber er konnte nicht, konnte Tess nicht allein lassen. »Tess«, murmelte er. »Verdammt.«
    Sie blinzelte. »Weiß Ethel es schon?«
    »Einer der Detectives müsste

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