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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Luft ein. »Bacon soll das alles geplant und organisiert haben?
Alles?
«
    Aidan betrachtete die Bilder, die Pistole. Alles. »Irgendwie ist das schwer zu glauben.« Es fühlte sich … falsch an. »Warum? Was für ein Motiv sollte er dafür haben?«
    Jack schob ein Blatt Papier in die Tischmitte. »Das ist Bacons psychisches Gutachten.«
    Murphy überflog es mit gerunzelter Stirn. »Tess hat das Gutachten erstellt.«
    »Und noch etwas.« Jack hielt ein anderes Blatt Papier hoch, so dass alle es sehen konnten. »Ein Abschiedsbrief. Er gesteht, dass er das alles getan hat.«

Mittwoch, 15. März, 20.15 Uhr
    Neben ihr setzte sich Dolly knurrend auf und stellte die Ohren nach vorne. Tess hörte die Garagentür gehen. Aidan war zurück. Er würde Neuigkeiten von dem Mann haben, der sie gefilmt hatte. Der ihre Bilder vielleicht schon verkauft hatte. Der dafür gesorgt hatte, dass sie vielleicht im Internet von jedem betrachtet werden konnte, der sich auf Pornoseiten klickte, und sie konnte überhaupt nichts dagegen tun. Aber obwohl ihr Magen rebellierte, ließ sie den Kopf sinken.
    Es war beschämend, dass sie sich über Videos sorgte, wenn Ethel Hughes’ Leben ganz und gar ruiniert war.
    Mr. Hughes. Zu Tode geprügelt. Sie konnte noch Aidans Stimme hören, die so sanft geklungen hatte.
Nicht deine Schuld.
Ja, na klar.
Du wirst nach den Leuten beurteilt, mit denen du verkehrst.
Mr. Hughes war tot, weil er ihr Freund gewesen war. Wer würde der Nächste sein? Amy? Jon? Sie hatte sie angerufen und gewarnt, sie sollten vorsichtig sein. Nicht allein ausgehen. Vor dem Anruf bei Ethel Hughes hatte sie sich bisher gedrückt. Aber sie würde anrufen müssen. Der Frau sagen, wie leid es ihr tat. Das war das mindeste, was sie tun konnte, aber sie schaffte es im Augenblick nicht.
    Du bist ein Feigling, Chick.
Die Tatsache ließ bittere Galle in ihrer Kehle aufsteigen. Ihre Freunde waren in Gefahr, aber sie versteckte sich in Aidans Wohnung. Und tat nichts.
    Aidan kam durch die Tür und riss überrascht die Augen auf, als Dolly ihn ansprang. Liebevoll schubbelte er sie hinter den Ohren und begegnete Tess’ Blick. »Wo ist dein Bruder?«
    Tess legte sich einen Finger auf die Lippen. »Schläft. Auf deinem Sofa. Bevor er hergekommen ist, hatte er eine Doppelschicht und war dann die ganze Nacht auf, weil er Angst um mich gehabt hat.«
    Aidan sah durch die Tür ins Wohnzimmer und entdeckte Vito, der auf dem Bauch auf seinem Sofa lag und leise schnarchte. Die Füße hingen über der Sofakante, und Bella hatte sich auf seinem Hintern zusammengerollt.
    »Hier riecht’s aber gut.« Er öffnete seinen Mantel, ging zum Tisch und beugte sich darüber, wobei er anerkennend schnupperte. »Sind das Cannoli?«
    Ihre Mundwinkel hoben sich. Die Ehrfurcht in seiner Stimme machte ihr Herz ein klein wenig leichter. »Jawohl. Und Ravioli. Alles selbst gemacht.«
    Er nahm ein Stück von der Süßspeise, steckte sie in den Mund und schloss die Augen. »Hmm, die sind ja gut. Ich bin völlig ausgehungert. Wo hast du denn die Zutaten für all das her?«
    »Wir haben es uns anliefern lassen.« Sie machte eine ungeduldige Geste, als er sie finster ansah. »Vito ist an die Tür gegangen. Ich bin nicht blöd, Aidan.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Wie geht’s dir?«
    Achselzuckend machte sie sich daran, einen Korkenzieher in eine Flasche Rotwein zu treiben und fand das Zustoßen, Drehen und Zerren sehr befreiend. »Willst du ein Glas? Das ist gut fürs Herz, weißt du.«
    »Und deswegen trinkst du das?«, fragte er.
    »Tatsächlich deswegen. Mein Vater hat ein schwaches Herz, also laufe ich dreimal die Woche, nehme jeden Morgen ein Aspirin und trinke jeden Abend ein Glas Rotwein.«
Damit ich nicht wie er ende.
In mehr als einer Hinsicht. »Willst du jetzt eins oder nicht?«
    »Ein halbes. Hat der Supermarkt den auch gebracht?«
    »Den? Nein. Den habe ich in einem Weinladen in der Nähe meiner Praxis erstanden. Ich bin vorbeigefahren, nachdem ich im Tresor fertig war und Joanna Carmichael angepflaumt habe.«
    Seine Brauen wanderten aufwärts. »Carmichael ist in deine Praxis gekommen? Warum?«
    »Sie will immer noch das Exklusiv-Interview.«
    »Immer, wenn ich bei ihr vorbeigehe, ist sie nicht da.«
    »Weil sie mich offenbar ständig beschattet.« Tess sah das junge Mädchen mit dem unschuldigen Zopf und dem Raubtierleuchten in den Augen vor sich. »Sie droht, meine Freunde bloßzustellen. Also habe ich Amy, Jon und Robin inzwischen noch einmal

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