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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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vorsichtig Hose und Hemd auf. Die Hose war durchnässt von dem Wasser, das aus der Wanne geschwappt war. Er schnupperte an den Sachen. Und runzelte die Stirn. »Riech mal.«
    Murphy zuckte die Achseln. »Ich rieche nur Zigarettenrauch.«
    »Die Hose riecht nach Qualm. Das Hemd nicht.«
    Murphy zuckte wieder die Achseln. »Tut mir leid.« Er sah sich stirnrunzelnd um. »Warum heute? Warum hat er sich ausgerechnet heute das Licht ausgeknipst?«
    »Das frage ich mich auch. Er musste doch noch auf das Geld gehofft haben, das Tess ihm vielleicht geben würde. Also warum sich heute umbringen?«
    »Entschuldigen Sie bitte, Detectives.« Der Fotograf der Spurensicherung war angekommen, und Aidan machte ihm Platz. »Ich sehe zu, dass ich so schnell wie möglich fertig bin.«
    Jack und Rick waren direkt hinter ihm. Rick sah sich bereits kopfschüttelnd im Raum um. »Wir müssen sein Lager finden«, sagte er. »Diese Jungs haben immer eine Videosammlung, und sie haben immer hübsche Verstecke.«
    Aidan ging mit den anderen ins Wohnzimmer. »Können wir mit der Festplatte noch etwas anfangen?«
    Rick betrachtete zweifelnd den Klumpen, der in der Säure schwamm. »Ich denke nicht. Bacon muss etwas ziemlich Verräterisches auf dem Ding gehabt haben. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir ihn damit beim letzten Mal überführt. Der Idiot hatte alles – die Mädchen, die Videos – auf der Platte gespeichert. Ohne das hätten wir ihn nie verurteilen können.«
    Murphy suchte die Decke ab. »Wir sollten auch hier nach Kameras sehen.«
    »Es kommt mir unwahrscheinlich vor, dass er ausgerechnet hier welche installiert hat«, sagte Jack. »Aber wer weiß – vielleicht haben wir ja Glück, und der Kerl hat sich selbst überwacht. Das wäre wirklich Ironie.«
    »Und eher untypisch«, fügte Rick hinzu. »Bacon beobachtet gerne. Hat gerne beobachtet. Beobachtet zu werden wird ihm das Gefühl von Kontrollverlust gegeben haben. Aber ich werde alles absuchen.«
    »Im Moment konzentrieren wir uns auf sein Versteck«, entschied Jack. »Was denkst du, wie groß es in etwa ist, Rick?«
    »Manche von den Typen haben Hunderte von Videos. Bacon war ziemlich lange dabei.«
    Hunderte, dachte Aidan grimmig.
Aber ich muss nur eins finden.
Dann überkam ihn das schlechte Gewissen. Jedes Video stand für ein Opfer – ein Opfer wie Tess. »Ich übernehme das Schlafzimmer.«
    Jeder suchte sich ein Zimmer, während die Gerichtsmedizin eintraf und die Leiche aus der Wanne fischte. Aidan hatte in jeder Schublade, unter der Matratze und in sämtlichen Winkeln, Fächern und Kästen nachgesehen, bis er die Schranktür öffnete. Und staunend erstarrte. »Murphy!«
    »Was hast du … – Verdammt!«, zischte Murphy, als Aidan einen braunen Mantel mit Bügel aus dem Schrank nahm. »Nicole Riveras Mantel. Und die Perücke.«
    Aidan hängte den Mantel zurück. »Warum hat Bacon Mantel und Perücke?«
    »Und die Waffe.«
    Sie wandten sich um und sahen Jack, der eine Halbautomatik in der Hand hielt. »Dasselbe Kaliber wie bei der Pistole, die Rivera getötet hat«, sagte Aidan tonlos.
    Jack nickte. »Sie war in der Zimmerdecke versteckt. Mit ein paar anderen Dingen, die ihr euch ansehen solltet.«
    Die anderen Dinge waren Bilder … Kopien der Polizeifotos von Cynthia Adams’ Schwester und Avery Winslows Sohn. Listen von Tess Ciccotellis Patienten und eine genaue Aufstellung ihrer täglichen Angewohnheiten – Training, Einkaufen, Arbeiten etc. Sonntags Brunch mit ihren Freunden. Ihre Vorliebe für Treppen. »Quittungen«, murmelte Aidan. »Die Originalquittungen für die Puppe und den Teddy.«
    »Und eine Speicherkarte für eine Kamera.« Rick legte sie auf den Küchentisch neben die Bilder und die Quittungen. »Wir schauen uns im Labor an, ob etwas drauf ist. Und dann habe ich das hier gefunden.« Rick zog zwei weitere Fotos aus dem Stapel.
    Murphy seufzte. »Blaine Connell.« Es war eine Nachtaufnahme, die zwei Männer zeigte. Der eine war Connell, der Geld annahm. Auf dem zweiten Foto, einer Nahaufnahme, war zu sehen, wie Connells Hand sich über einen Stapel Dollarnoten mit dem Bild von Benjamin Franklin legte.
    »Kennst du den anderen Typen?«, fragte Aidan, und Murphy zögerte.
    Dann weiteten sich seine Augen, und er nickte. »Ich weiß nicht, wie er heißt, aber ich habe ihn schon mal gesehen. Er war auf den Aufnahmen der Security in Sewards Wohnhaus. Er hatte einen Overall der Haustechnik an. Bacon muss ihn angeheuert haben.« Murphy sog scharf die

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