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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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den Kopf. »Du hast recht. Nennen wir ihn Rasputin. Woran ist er denn nun gestorben?«
    »Offiziell? Wahrscheinlich ist er ertrunken. Jedenfalls hat der Kerl hier sich nicht selbst umgebracht, Jungs.«

Donnerstag, 16. März, 9.35 Uhr
    J ack traf Aidan und Murphy in Bacons Wohnung. »Rick meint, wir müssen das Videoversteck suchen. Und er ist sicher, dass es hier irgendwo ist.«
    »Wir werden die Dinger schon finden. Aber ich möchte vor allem wissen, was zum Teufel hier geschehen ist.« Aidan ging zum Badezimmer und blieb im Türrahmen stehen. »Angeschossen, aufgeschlitzt, vergiftet und ertränkt. Aber wie?«
    »Ertrunken ist er zuletzt, das wissen wir«, sagte Murphy. »Das mit dem Gift muss vor dem Schlitzen passiert sein, sonst wären die Schnitte nicht so gerade geworden. Bleibt noch die Schusswunde.«
    Aidan überlegte. »Ich denke, die muss ihm zuerst zugefügt worden sein.«
    »Und warum?«, fragte Murphy.
    »Erinnerst du dich daran, wie wir gestern seine Sachen gefunden haben?«
    »Ja. Genau da.« Murphy zeigte zu seinen Füßen. »Hemd, Krawatte, Hose, Unterhose und Socken. Seine Anzugjacke war im Wohnzimmer.«
    »Seine Jacke roch nach Mottenkugeln und Zigaretten.«
    »Wie bei seiner Mutter zu Hause.«
    »Aber keine Katzenpisse. Das fällt mir erst jetzt auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sachen, die so lange in einem stinkenden Haus hängen, nicht etwas von dem Katzengeruch aufnehmen. Die Polohemden von der Arbeit haben es jedenfalls getan.«
    »Im Wohnzimmer haben wir gestern Kisten mit Klamotten gefunden«, sagte Jack. »Ebenfalls Mottenkugeln. Kein Katzenpipi.«
    »Gut. Jetzt wissen wir also, dass er seine Kleidung nicht bei Mama lagert. Aber wie kommst du darauf, dass er erst angeschossen wurde?«
    »Weil sein Anzug außerdem nach Schweiß gerochen hat, sein Hemd aber nach Weichspüler und Zigarettenqualm.«
    Murphys Brauen flogen aufwärts. »Er hat das Hemd nicht getragen.«
    »Der Mann hat eine gute Nase«, bemerkte Jack grinsend. »Und ich ein gutes Auge. Seht mal.«
    Aidan folgte Jacks ausgestrecktem Zeigefinger zur gegenüberliegenden Badezimmerwand. »Ein Loch.« Sie hatten es am Tag zuvor nicht gesehen. Weil sie von den vermeintlichen Beweisen abgelenkt gewesen waren.
    Jack trat zur Wand und inspizierte das Loch. »Könnte eine Kugel verursacht haben. Wenn ja, dann hat sie jemand rausgepult. Da ist jetzt nichts mehr als Putzbrösel.« Er wandte sich wieder um und sah Murphy an. »Geh mal einen Schritt in den Flur zurück.« Murphy gehorchte, und Jack stellte sich in den Türrahmen, den Rücken zum Bad. »Ich bin jetzt Bacon und du hast die Waffe.« Er zeichnete eine imaginäre Linie in die Luft. »Auf Grundlage der Höhe des Lochs in der Wand und Bacons Größe und der Wunde an der Schulter, müsstest du ungefähr da stehen, wo du jetzt bist. Und du bist kleiner als Bacon. Fünf oder zehn Zentimeter. Bacon war etwas unter eins achtzig. Du bist, eins achtundsechzig, höchstens eins siebzig.«
    Aidan grinste grimmig. »Dann haben wir also einen antisozialen Voyeur mit einem Napoleonkomplex. Du schießt ihm in den Arm. Warum?«
    »Um ihn in die Wanne zu zwingen? Oder das Gift zu inhalieren?«, schlug Murphy vor.
    »Oder beides«, sagte Aidan. »Du wirst in die rechte Schulter geschossen, Jack. Was machst du?«
    Jack umklammerte mit der linken Hand die rechte Schulter. »Autsch«, sagte er mit regloser Miene.
    Aidan lachte leise. »Und jetzt hast du eine blutige Hand.«
    Jack nickte. »Ich hole das Luminol.«
    Dreißig Minuten später schaltete Jack das Licht aus, und sie sahen leuchtende Fußabdrücke und zwischen Toilette und Waschbecken einen vollständigen Handabdruck.
    Aidan hockte sich über den Schuhabdruck. »Ich habe Schuhgröße 13. Was ist das? Neun?«
    »Ungefähr«, sagte Jack. »Sieht nach Abendschuh aus. Also ist unser Bursche ungefähr eins siebzig groß und hat kleine Füße. Das ist ein Anfang. Was ist mit dem Handabdruck?« Die Tapete im Bad hatte eine Borte mit blauen Blumen. Darüber war der Putz gestrichen, darunter klebte blaue Tapete. Der Handabdruck befand sich auf der unteren Hälfte.
    »Wenn ich Bacon bin und herumtaumele, würde ich mich weiter oben abstützen, über der Borte. Finden wir also heraus, warum das nicht so ist.«
    Jack nahm ein Messer, schob es unter die Borte und zog vorsichtig an der Tapete, bis sie sich löste. »Sie ist nicht festgeleimt«, sagte Murphy.
    Jack sah über die Schulter. »Und die Kante ist wellig. Das ist schon oft gemacht

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